Fußball

Chaos statt Karneval in Köln Gestatten, FC, Trümmertruppe

So hat sich die Domstadt den Karnevalsbeginn garantiert nicht vorgestellt: Nach der 0:4-Heimklatsche im Derby gegen Gladbach steht der FC auf Tabellenplatz 18. Zu allem Überfluss benehmen sich die Fans daneben. Am Mittwoch steht die Hauptversammlung an - Chaos ist programmiert.

Die Definition von Symbolbild: Lukas Podolski, Prinz von Köln, am Boden.

Die Definition von Symbolbild: Lukas Podolski, Prinz von Köln, am Boden.

(Foto: dpa)

Altmeister 1. FC Köln ist am Tiefpunkt angekommen: Durch eine 0:4 (0:0)-Niederlage im 111. rheinischen Derby gegen das bisherige Schlusslicht Borussia Mönchengladbach rutschten die Kölner selbst auf den letzten Platz der Fußball-Bundesliga ab. Die Jahreshauptversammlung am Dienstag dürfte nun noch hitziger werden als ohnehin befürchtet. Ob Interimstrainer Frank Schaefer, der wie sein Gegenüber Michael Frontzeck den Verein aus seiner Geburtsstadt coacht, zur Dauerlösung wird, scheint nun ebenfalls unsicher.

Manager Michael Meier schloss personelle Maßnahmen nach dem Spiel aus. Er versicherte, dass der bisherige Interimstrainer Frank Schaefer auch beim nächsten Spiel beim VfB Stuttgart auf der Bank sitzen wird. Eine Garantie als Dauerlösung gab der Manager aber nicht: "Wir werden das in der besprochenen Form fortsetzen". Dies bedeutet, dass Schaefer bis auf weiteres Trainer bleibt.

Unklar ist jedoch, ob Meier noch lange im Amt bleiben darf. Der Manager ist nicht nur bei den Fans stark umstritten. "Ich persönlich mache weiter, weil man nicht beim ersten Gegenwind einknicken darf", stellte Meier jedoch klar. Auch bei Präsident Wolfgang Overath könne er keine Amtsmüdigkeit erkennen.

Kölner Fans stürmen auf den Rasen

Die Polizei war mit 1000 Einsatzkräften vor Ort.

Die Polizei war mit 1000 Einsatzkräften vor Ort.

(Foto: dpa)

Die klare Niederlage ausgerechnet im Derby dürfte die Führungsriege bei den heißblütigen Fans jedenfalls nicht beliebter gemacht haben. Wie aufgeheizt die Stimmung in beiden Fanlagern war, zeigte sich schon vor dem Anpfiff: Im Gladbacher Block wurden bengalische Feuer abgebrannt, mehrere Kölner Fans liefen auf den Rasen. Erst nachdem Lukas Podolski höchstpersönlich eingegriffen hatte, konnte die Begegnung mit rund vier Minuten Verspätung beginnen.

Rund ums Stadion hatte die Polizei die Situation mit rund 1000 Einsatzkräften gut im Griff. Die Beamten mussten allerdings eingreifen, als es zwischen rivalisierenden Anhängern in einem Stadionbistro zu Rangeleien kam. Dabei wurden Flaschen und Gläaser geworfen. Die Polizei nahm sieben Personen in Gewahrsam.

Wasserspiele in Köln-Müngersdorf

Die Partie wurde vor 50.000 Zuschauern in der ausverkauften WM-Arena auf dem nahezu unbespielbaren Rasen zur Lotterie. Ein Spielfluss kam so lange nicht zustande, statt spielerischer Höhepunkte standen einzig und allein rassige Zweikämpfe im Mittelpunkt. Ein ums andere Mal bremsten sogar die Wassermassen den rollenden Ball. Auch für Schiedsrichter Peter Gagelmann war das Spiel ausgesprochen schwer zu leiten, nicht immer ließ sich zwischen Fouls und Rutschern einwandfrei unterscheiden.

Torchancen waren im ersten Durchgang denn auch Mangelware. Die größte besaß der Kölner Mato Jajalo, der bei einem Schuss von der Strafraumgrenze nicht genug Druck hinter den Ball bekam und diesen so zur dankbaren Beute für Christopher Heimroth im Gladbacher Tor machte (18.).

Nach dem Wechsel kamen die Gäste deutlich bissiger aus der Kabine. Michael Bradley hatte schon nach knapp 20 Sekunden die ersten Gelegenheit mit einem Schuss von der Strafraumgrenze, fünf Minuten später dann die Führung für die Gladbacher. Beim Freistoß von Bobadilla machte Kölns Schlussmann Miro Varvodic aber keine gute Figur: Der 21-Jährige gab durch einen Schritt in die Mitte die Torwartecke frei und kam beim Schuss an den Innenpfosten nicht mehr rechtzeitig zurück.

Danach wurde die Partie immer hektischer. Nach einer Stunde jubelten die Borussia-Fans bereits zum zweiten Mal, dem Treffer von Marco Reus verwährte Gagelmann wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung aber die Anerkennung. Die Gladbacher mussten in Roel Brouwers und dessen Ersatz Dante gleich zwei Innenverteidiger verletzungsbedingt auswechseln, verteidigten aber mit großer Willenskraft und legten durch Bradleys abgfefälschten Schuss von der Strafraumgrenze und de Camargo nach. Die Kölner brachten im zweiten Durchgang dagegen nichts mehr zustande.

Quelle: ntv.de, cba/sid

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