Afrika-Cup in Angola Ghana zittert sich weiter
19.01.2010, 19:50 Uhr
Ghana glänzte nicht, kam aber weiter.
(Foto: Reuters)
Dank eines knappen Erfolgs bleibt Ghana beim Afrika-Cup im Turnier. Gegen Außenseiter Burkina Faso reicht dem von DFB-Chefscout Urs Siegenthaler beobachteten deutschen WM-Gegner ein einziges Tor zum glanzlosen Sieg und damit zum Weiterkommen.
Deutschlands WM-Gegner Ghana hat mit einem Sieg im Gruppen-Endspiel gegen Burkina Faso das drohende Vorrunden-Aus abgewendet. Die "Black Stars" bezwangen auch ohne ihren Antreiber Michael Essien vom FC Chelsea den Fußball-Außenseiter mit 1:0 (1:0) und folgten damit der Elfenbeinküste ins Viertelfinale.
Unter den Augen von DFB-Chefscout Urs Siegenthaler sorgte André Ayew (30. Minute) mit seinem Kopfballtor in Angolas Hauptstadt Luanda dafür, dass Ghanas serbischer Coach Milovan Rajevac vor der WM wohl keine Trainerdiskussion mehr fürchten muss. "Heute hatten wir viel Druck. Jetzt ist alles möglich", sagte der erleichterte Matchwinner Ayew, Sohn von Ghanas Fußball-Ikone Abédi Pelé.
Im Viertelfinale trifft der vierfache Afrika-Cup-Sieger (3 Punkte) am Sonntag auf Gastgeber Angola, Gruppensieger Elfenbeinküste (4) bekommt es mit Algerien zu tun. Burkina Faso, das nach dem Platzverweis gegen Hamadou Tall (66.) die Schlussphase in Unterzahl agieren musste, blieb nur der dritte Rang (1) in Gruppe B, die nach der Abreise Togos nur mit drei Teams ausgespielt wurde.
Schwache Leistung
Bei Temperaturen von 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit taten sich die Westafrikaner im Stadion des 11. November sehr schwer. Vor allem der agile Hamburger Jonathan Pitroipa bereitete der ghanaischen Viererkette, in der die Bundesliga-Profis Isaac Vorsah (Hoffenheim) und Hans Sarpei (Leverkusen) standen, mit seinen Dribblings große Probleme. Dies entging auch Siegenthaler nicht, dem Ghanas Vorstellung mit Blick auf das letzte WM-Gruppenspiel am 23. Juni keine Sorgen bereitet haben dürfte.
Ohne ihren verletzten Superstar Essien, der das Alles-oder-Nichts- Spiel auf der Tribüne verfolgte, dauerte es eine halbe Stunde, bis die Ghanaer erstmals gefährlich wurden. Und prompt hatte Rajevac Grund zum Jubeln: Ayew traf per Kopf ins lange Eck. Die Führung verlieh den "Black Stars", bei denen wieder einige U- 20-Weltmeister dabei waren, aber kaum Sicherheit. Es blieb ein zerfahrenes, von etlichen Fehlpässen geprägtes Spiel. Erst nach Talls Platzverweis bekam der Favorit die Partie besser in den Griff und brachte die knappe Führung über die Zeit.
Mali protestiert
Wenige Stunden vor der entscheidenden Partie in der Gruppe B hatte der Verband Malis Einspruch gegen die Wertung des Spiels zwischen Angola und Algerien eingelegt. "Wir protestieren mit Nachdruck gegen das Verhalten der Mannschaften", hieß es in einem Schreiben an den afrikanischen Verband CAF.
Die zweite Halbzeit habe einem "Nichtangriffspakt geglichen". Durch das 0:0 zwischen den Favoriten der Gruppe A schied Mali als Gruppendritter in der Vorrunde aus. Angola und Algerien hatten im zweiten Durchgang ihre Bemühungen um einen Treffer praktisch eingestellt.
Quelle: ntv.de, dpa