Bayern mit Rekord und ohne Maulwurf Götze taut in der Moskauer Kälte auf
28.11.2013, 10:32 Uhr
Mario Götze überzeugte erstmals von Beginn an.
(Foto: dpa)
3:1 in Moskau gewonnen, weiße Weste gewahrt, den nächsten Rekord in der Tasche: Der FC Bayern lässt sich auch in der Champions League nicht aufhalten. Dabei hätte es Ausreden genug gegeben. 37-Millionen-Mann Götze scheint angekommen.
Tore: 0:1 Robben (17.), 0:2 Götze (56.), 1:2 Honda (62., HE), 1:3 Thomas Müller (65., FE)
Moskau: Akinfejew - Nababkin, Aleksej Beresutskij, Ignaschewitsch, Tschennikow - Wernbloom, Milanow (90. Vitinho) - Zuber (68. Elm), Honda, Tosic - Musa (80. Baseljuk)
München: Neuer - Rafinha, Boateng, Dante, Alaba - Lahm (28. Thiago) - Thomas Müller, Martínez (79. Kirchhoff), Toni Kroos, Robben - Götze (88. Green)
Referee: Gautier (Frankr.) Zuschauer: 14.000
Schüsse: 17:9 Ecken: 7:2 Ballbes.: 39:61
Am Dienstagmorgen vor dem Abflug in die russische Hauptstadt beschäftigte ein gewisser Maulwurf noch die Spieler. Es sei "sehr traurig" (Arjen Robben), dass es in einem solch großen Verein eine Plaudertasche gebe, und es bestehe "Rede-Bedarf" (Philipp Lahm). Nach der Ankunft in Russland bekam der FCB dann noch das alltägliche Moskauer Verkehrschaos zu spüren, mit der Folge, dass das Abschlusstraining kurzerhand ausfiel. Stattdessen wurde in einem Hotelsaal Fußballtennis gespielt.
Am Mittwochabend merkten die Spieler dann erst, wie schön kuschelig es in der heimischen Allianz Arena ist. Bei Temperaturen von minus 8 Grad und Platzverhältnissen wie auf einem Kartoffelacker war nicht mit hoher Spielkunst zu rechnen. "Es war ganz schwierig, sehr, sehr kalt und rutschig. Aber wir haben das Beste daraus gemacht", sagte Robben, Torschütze zum 1:0, nach dem 5. Sieg im 5. Champions-League-Gruppenspiel.
Recht hat er: Die Bayern ließen sich durch die ungemütlichen Bedingungen ebenso wenig aus dem Konzept bringen wie von der Verletzung von Lahm. Der Kapitän musste mit einer Muskelverhärtung nach knapp einer halben Stunde vom Feld.
Guardiola: "Götze sehr intelligent"
Für Trainer Josep Guardiola war der Champions-League-Rekord (10. Sieg in Folge) zwar eine Sache, die ihn "sehr stolz macht", viel wichtiger war aber eine andere Erkenntnis: 37-Millionen-Mann Mario Götze ist endlich angekommen. Bei ihm ist der Knoten offenbar durch sein Joker-Tor in Dortmund geplatzt. Der Offensiv-Star war gegen ZSKA nicht nur wegen seines Traumsolos, das zum 2:0 führte, der beste Mann auf dem Platz: Er zeigte das erste Mal in dieser Saison eine Topleistung von Beginn an. Bisher glänzte der 21-Jährige, der aufgrund von Verletzungen die komplette Saisonvorbereitung verpasst hatte, nur als Einwechselspieler. Bei seinen Startelfauftritten blieb er stets blass.
"Es war eine lange Verletzungszeit, ich war dann fit, dann wieder verletzt. Man muss wieder seinen Rhythmus finden, zu alter Fitness zurückfinden. Ich bin jetzt an einem Punkt, wo ich sagen kann, dass ich bei 100 Prozent bin. Dann entscheidet letztendlich der Trainer, wer spielt", sagte Götze, der für den verletzten Mario Mandzukic ins Sturmzentrum gerutscht war. Großes Lob gab es nach seiner Schnee-Gala auch vom Chef. "Mario Götze hat sehr gut gespielt, sehr viele Kontakte mit dem Ball gehabt, er ist sehr intelligent. Er hat sehr gute Qualitäten. Ich bin zufrieden mit seiner Leistung", lobte Guardiola den Dribbler.
Während Götze in der Kälte von Moskau endlich aufgetaut ist, hat sich ein anderer auf dem Acker in der Chimki Arena verkrochen. Ein Maulwurf wurde nach Abpfiff weder gesehen noch gehört. Offenbar hat er ein Plätzchen für seinen von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge verordneten Winterschlaf gefunden.
Quelle: ntv.de, sport.de