"Das Pfeifen ja leider schon Kult" Gomez fällt mal wieder aus
23.09.2014, 15:49 Uhr
"Wenn ich ein oder zweimal nicht treffe, sprechen alle von Krise": Mario Gomez.
(Foto: dpa)
Für Mario Gómez stehen die Sterne nicht gut beim Start in seine zweite Saison in Italien. Nach drei torlosen Spielen beim AC Florenz folgen jetzt drei Wochen Verletzungspause. Der deutsche Fußball-Nationalspieler reagiert mit Achselzucken und Humor.
Es hätte der Tag des Mario Gómez werden sollen: Beim Spiel des AC Florenz gegen Sassuolo Calcio wollte der deutsche Fußball-Nationalstürmer heute endlich seine Form unter Beweis stellen. Den "wahren" Gómez habe man noch gar nicht gesehen, hatte er erst unlängst erklärt. Doch aus dem Vorhaben wird nichts: Wegen einer Oberschenkelverletzung muss Gómez drei Wochen pausieren. Damit ist auch ein Einsatz des 29-Jährigen im EM-Qualifikationsspiel der DFB-Auswahl am 11. Oktober in Polen unsicher. Florenz muss auf Gómez erst einmal für die Ligaspiele gegen Turin und Inter Mailand sowie für die Champions-League-Begegnung gegen Dinamo Minsk verzichten. Verletzt hatte sich der Angreifer am Sonntag im Punktspiel gegen Atalanta Bergamo (1:0). Gómez habe bereits mit der Behandlung begonnen, erste Tests seien in zehn Tagen geplant, ließ der AC Florenz wissen.
Schon in der vergangenen Spielzeit war insgesamt sieben Monate ausgefallen. Bundestrainer Joachim Löw hatte ihn deshalb nicht mit zur Weltmeisterschaft nach Brasilien genommen. Am meisten nervt die Lage wohl Gómez selbst. Er fühlt den Druck und die Erwartungen. Beim Freundschaftsspiel gegen Argentinien (2:4) mit drei vergebenen Chancen musste er den Unmut der Fans über sich ergehen lassen. "Das Pfeifen ist ja leider fast schon Kult geworden", sagte er danach. Die 25 Tore, die er in 60 Länderspielen schoss, würden wohl bei vielen Fans weniger Eindruck machen als die vergebenen Chancen. Beim EM-Qualifikationsspiel gegen Schottland (2:1) war Gómez nicht mit von der Partie.
Nach seinem enttäuschenden ersten Jahr in Italien hatte Gómez im Sommer Zuversicht verbreitet. "Ich bin nach Florenz gekommen, um den Klub besser zu machen, dafür wurde ich geholt", erklärte er. Doch kurz danach baute er bereits vor: "Im Moment spiele ich einfach noch zu unruhig", teilte er über Facebook mit. "Ich kann die Situation allerdings gut einschätzen und weiß, dass sich die Dinge im Fußball schnell ändern, wenn man alles dafür tut." Pleiten, Pech und Pannen trägt Gómez inzwischen mit einer Mischung aus Achselzucken und Humor. "Wenn ich ein oder zweimal nicht treffe, sprechen alle von Krise", sagte er vor einer Woche. Da war er noch gesund. "Ich muss die Kritik einfach überhören, dann werden auch die Tore kommen." Darauf müssen die Florenz-Fans nun bis mindestens Mitte Oktober warten.
Quelle: ntv.de, Esteban Engel, dpa