Gewaltausbruch beim Athen-Derby Griechische Regierung stoppt Profifußball
25.02.2015, 20:06 Uhr
Rund 50 Personen stürmten den Platz und mussten mit Tränengas zurückgedrängt werden.
(Foto: AP)
Erst gehen beim Athener Fußball-Derby die Fans aufeinander los, später die Kluboffiziellen. Als Konsequenz setzt nun die griechische Regierung in den Profiligen den Spielbetrieb aus. Erst wenn Sicherheitsvorkehrungen greifen, rollt der Ball wieder.
Die griechische Regierung hat ein Zeichen gegen Gewalt gesetzt und den Spielbetrieb in den beiden Fußball-Profiligen des Landes für unbestimmte Zeit unterbrochen. Der Spielstopp sei die Reaktion auf schwere Ausschreitungen während des Athener Derbys zwischen Panathinaikos und Olympiakos Piräus am Sonntag, teilte Super-League-Präsident Giorgos Borovilos mit.
Beim 2:1 von Panathinaikos im Spitzenspiel gegen den Meister und Tabellenführer hatten Heimfans Leuchtfackeln und Pyrotechnik als Wurfgeschosse gegen Olympiakos-Funktionäre und -Spieler eingesetzt. Eine Fackel traf Mittelfeldspieler Pajtim Kasami an der Schulter.
Nach der Halbzeitpause konnte der Schiedsrichter nach diesem Zwischenfall erst mit Verspätung wieder anpfeifen. 50 auf den Platz gestürmte Anhänger konnten erst durch den Polizei-Einsatz von Tränengas unter Kontrolle gebracht werden. Zwei Personen wurden dabei ersten Berichten zufolge leicht verletzt. Olympiakos-Trainer Vitor Pereira hatte derweil Glück, dass ihn ein Stuhl als Wurfgeschoss knapp verfehlte.
Kameras und E-Tickets gefordert
Am Dienstag kam es dann bei einer Sitzung des Liga-Vorstandes zu einer Schlägerei zwischen Offiziellen beider Vereine. Dabei wurde der Vizepräsident von Panathinaikos Athen leicht verletzt.
Die neue Regierung plane, "den Spielbetrieb schnellstmöglich wieder aufzunehmen, aber dafür wollen sie von uns allen eine deutliche Reaktion sehen", sagte Borovilos. Das Staatsradio berichtete, es sollten elektronische Tickets eingeführt werden. Zudem sollten Überwachungskameras künftig das Geschehen auf den Tribünen in allen Arenen aufzeichnen. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, werde der Spielbetrieb wieder aufgenommen, teilte Borovilos mit.
Quelle: ntv.de, cwo/sid