Kreuzbandriss gerade überstanden Große Sorgen um Lena Oberdorf nach erneuter Knieverletzung
19.10.2025, 18:08 Uhr
Oberdorf droht der nächste Ausfall.
(Foto: IMAGO/Sports Press Photo)
Wenige Tage vor ihrer Rückkehr in die deutsche Nationalmannschaft muss Lena Oberdorf die nächste schwere Knieverletzung fürchten. Im Bundesliga-Spiel ihres FC Bayern bekommt sie einen Schlag auf das gerade wieder voll belastbare rechte Knie. Mit schmerzverzerrtem Gesicht muss sie ausgewechselt werden.
Fußball-Nationalspielerin Lena Oberdorf hat sich erneut am Knie verletzt. Die Mittelfeldspielerin musste beim 5:1 (1:1)-Sieg des FC Bayern München gegen den 1. FC Köln nach einem Zusammenprall ausgewechselt werden. Die Kölnerin Adriana Achcińska traf Oberdorf in der 20. Minute bei einem Zweikampf unglücklich am rechten Bein. Am Knie bandagiert und von Betreuern gestützt, verließ Oberdorf sichtlich unter Schmerzen den Platz.
Oberdorf hatte nach einem Kreuzbandriss im Sommer 2024 rund ein Jahr an ihrem Comeback gearbeitet. Auch damals war das rechte Knie betroffen gewesen. Sie hatte nicht nur die Olympischen Sommerspiele in Paris, sondern auch die Europameisterschaft in diesem Sommer in der Schweiz verpasst. Die 23-Jährige sollte eigentlich bei den Nations-League-Spielen der deutschen Frauen gegen Frankreich am Freitag in Düsseldorf oder am Dienstag darauf in Caen ihr Comeback geben, das könnte jedoch je nach Diagnose zur Nebensache verkommen.
Die Bayern-Frauen bleiben in der Liga ungeschlagen, gerieten aber nach fünf Minuten durch Sandra Jessen überraschend in Rückstand. Die für Oberdorf eingewechselte Momoko Tanikawa (45.+7) glich aus. Danach trafen Magdalena Eriksson trotz eines Kopfverbands per Kopf (53.), Georgia Stanway (60.), Stine Ballisager (61.) und Pernille Harder (84./Foulelfmeter) für den Favoriten. Am Ende musste auch noch Tuva Hansen mit einer Sprunggelenkverletzung raus.
Schwere Knieverletzungen sind Dauerthema bei Fußballerinnen
Bundestrainer Christian Wück hatte erst vor wenigen Tagen seiner Sorge über die aktuelle Häufung von Kreuzbandrissen im Frauenfußball Ausdruck verliehen. "Es ist ein Thema, wo wir uns natürlich Gedanken machen müssen, woran das liegt. Ob es ein Frauenfußball-Problem ist oder ob es ein Problem der Überbelastung ist." Im deutschen Team erwischte es jüngst Giovanna Hoffmann, neben Oberdorf soll beim kommenden Lehrgang auch Bibiane Schulze Solano nach Kreuzbandriss und über einem Jahr Pause wieder ins deutsche Team zurückkehren.
Es treffe dabei nicht nur die DFB-Auswahl, hatte der 52-Jährige auf der Pressekonferenz zur Kadernominierung für die Nations-League-Halbfinals erklärt: "Die Französinnen und andere Nationen haben die gleichen Probleme. Wir müssen uns im Großen und Ganzen Gedanken machen, wie wir das medizinisch besser in den Griff kriegen." Der lange Ausfall der bei der EM in der K.-o.-Phase gesetzten Hoffmann treffe seine Mannschaft "arg".
Sorgen bereitet dem Bundestrainer derzeit auch das Knie von Stammtorhüterin Ann-Katrin Berger, die die Duelle mit Frankreich am 24. Oktober (17.45 Uhr/ARD und jeweils im Liveticker bei ntv.de) in Düsseldorf und am 28. Oktober (21.10 Uhr/ZDF) in Caen absagen musste. Bei Berger sei "die erste Rückmeldung, dass es kein Kreuzbandriss ist und nur eine Pause auf absehbare Zeit wird", sagte Wück. In den USA würden aber "noch nähere Untersuchungen ausstehen". Er hoffe, "dass sie im möglichen Finale oder Spiel um Platz drei oder vier wieder zur Verfügung steht und wir dann reden können". Diese Partien werden Ende November und Anfang Dezember ausgetragen.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid