Sammer mauert zum Thiago-Transfer Guardiola tüftelt, Lahm schwärmt
12.07.2013, 12:24 Uhr
Taktiktüftler: Mit Thiago bekäme Bayern-Trainer Pep Guardiola gleich fünf neue Optionen im Mittelfeld.
(Foto: dpa)
Der neue Bayern-Trainer Pep Guardiola will Barcelonas Supertalent Thiago Alcántara verpflichten - unbedingt. Der 22-Jährige ist zum Schnäppchenpreis zu haben - noch. Das Werben um Thiago deutet an: Guardiola plant größere Umbauarbeiten. Auch an der weltbesten Doppelsechs. Philipp Lahm findet alles toll.
Bayern Münchens Sportvorstand Matthias Sammer hat zurückhaltend auf die Forderung von Pep Guardiola reagiert, Wunschspieler Thiago Alcántara vom FC Barcelona nach München zu holen. "Das ist vollkommen in Ordnung. Nur wir werden zum jetzigen Zeitpunkt nichts dazu sagen", sagte Sammer in der "Bild". Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge soll seine Kollegen in Barcelona hingegen schon kontaktiert haben.

Thiago führte Spaniens U21-Junioren erst kürzlich zum EM-Titel. Bei Barcelona darf er die "10" nicht tragen - deshalb will er wohl weg.
(Foto: AP)
Guardiola hatte am Vortag verraten, dass er den Akteur von seinem Ex-Klub Barcelona unbedingt haben wolle. "Entweder Thiago oder nix", erklärte der Starcoach. Der 22-jährige Thiago Alcantara sei ein "sehr guter Spieler", der auf fünf Mittelfeldpositionen spielen könne. Der Kapitän von U-21-Europameister Spanien soll trotz eines Vertrages bis 2015 für 18 Millionen Euro vorzeitig wechseln können.
Wechsel schon fix - oder doch nicht?
Der mögliche Wechsel von Alcántara zum FC Bayern München hatte am Donnerstag für Verwirrung gesorgt. Nachdem "Sky Italia" zunächst den Wechsel als fix vermeldet hatte, ruderte der Sender wenig später zurück und beschrieb die Verhandlungen dann als "weit fortgeschritten". Guardiolas Bruder ist der Spielerberater des 22-jährigen Barça-Talents, das kürzlich weit fortgeschrittene Verhandlungen mit Manchester United abgebrochen hatte - weil er zu seinem Wunschtrainer will.
Laut dem spanischen Radiosender RAC1 müssen sich die Bayern aber beeilen. Zieht der Triple-Sieger die Ausstiegsklausel nicht vor dem 1. August, steigt die Ablöse wieder auf die ursprünglich festgelegte Summe von 90 Millionen Euro. Diese war gesunken, weil Thiago in der vergangenen Saison weniger als 60 Prozent der Barça-Spiele mit mindestens 30 Minuten Einsatzzeit absolvierte.
Die Personalie Alcántara verdeutlicht, dass der Nachfolger von Jupp Heynckes den Champions-League-Sieger doch stärker verändern will. Javi Martínez könnte künftig Innenverteidiger spielen. Das habe der spanische Nationalspieler "super" bei Athletic Bilbao gemacht. Bastian Schweinsteiger wäre dann wohl der einzige Sechser im neuen 4-1-4-1-System.
Kapitän Lahm ist beglückt
Immerhin: Philipp Lahm wird Kapitän bleiben, er erledige diesen Job "super", meinte Guardiola. Der Linksverteidiger zog ein positives Fazit des Bayern-Trainingslagers am Gardasee. "Insgesamt haben wir eine super Woche verbracht. Aber es muss sich natürlich erst alles noch einspielen - vor allem auf dem Platz", sagte Lahm in einem Vereins-Interview.
"Wir müssen in den nächsten Wochen an einer besseren Abstimmung arbeiten. Es geht hier allerdings nur um Kleinigkeiten. Wir erfinden den Fußball nicht neu." Aber niemand müsse sich Sorgen machen, "dass wir nach dem Triple-Gewinn jetzt nachlässig werden. Eher das Gegenteil wird der Fall sein."
Quelle: ntv.de, cwo/sport.de/dpa