Fußball

Vom Mittelfeldstrategen zum Rollenspieler? Guardiola verunsichert Schweinsteiger

Der Boss bin ich, das hat Pep Guardiola klargemacht - und danach muss sich auch Bastian Schweinsteiger richten.

Der Boss bin ich, das hat Pep Guardiola klargemacht - und danach muss sich auch Bastian Schweinsteiger richten.

(Foto: REUTERS)

Mit Philipp Lahm kommt Josep Guardiola bestens klar, der Kapitän ist der Lieblingsspieler des neuen Trainers. Bastian Schweinsteiger, in der Triple-Saison der Kopf des Teams, hat es schwerer. Er weiß immer noch nicht, was Bayerns Trainer mit ihm vorhat. Das nagt.

Weltklasse in Wembley: Beim Champions-League-Sieg war die Welt von Bastian Schweinsteiger noch in Ordnung. Und jetzt?

Weltklasse in Wembley: Beim Champions-League-Sieg war die Welt von Bastian Schweinsteiger noch in Ordnung. Und jetzt?

(Foto: dpa)

Uneingeschränkter Mittelfeld-Chef, umjubelter Triple-Sieger und gerade eben zum Fußballer des Jahres gekürt - doch Bastian Schweinsteiger wirkt nachdenklich. Der Star von Bayern München weiß derzeit "nicht so genau", welche Rolle der neue Trainer Pep Guardiola für ihn vorgesehen hat und "wo ich spiele", wie er nach dem 2:0 (1:0) im Halbfinale des internationalen Fußball-Turniers in der Allianz-Arena gegen den FC Sao Paulo erklärte.

Gegen die Brasilianer durfte Schweinsteiger immerhin erstmals nach längerer Verletzungspause von Beginn an mitwirken - und das 63 Minuten lang auf seiner Lieblings-Position vor der Abwehr. Er ersetzte den leicht angeschlagenen Millionen-Einkauf Thiago, der seit seiner Verpflichtung vom FC Barcelona auf der Sechs meist zu überzeugen wusste, vom Supercup in Dortmund einmal abgesehen.

Drei Hochkaräter für eine Sechs

Da Guardiola künftig in einem 4-1-4-1-System nur einen Spieler im defensiven Mittelfeld aufbieten will, wurde sofort diskutiert, wo denn für Schweinsteiger überhaupt noch ein Platz sei. Neben Thiago kommt auch Javi Martínez als Sechser in Frage. Der Spanier rückte gegen Sao Paulo schon mal in die Innenverteidigung. Der Brasilianer Luiz Gustavo, beim Confederations-Cup-Triumph einer der besten Spieler beim Rekord-Weltmeister, hat offenbar schon resigniert. Er schoss nach dem Spiel gegen Sao Paulo erstmals einen Vereinswechsel nicht mehr aus und sagte: "Bis zum 31. August ist alles möglich." Der VfL Wolfsburg soll sehr interessiert.

Der Audi-Cup live bei n-tv und RTL

18.15 Uhr Spiel um Platz 3: live auf n-tv und im Stream auf n-tv.de und sport.de

20.15 Uhr Finale: live auf RTL und im Stream auf sport.de

Schweinsteiger indes, der sich am Mittwochabend sehr solide präsentierte und gewohnt viele Ballkontakte hatte, geht für sich noch davon aus, "dass es die Sechs wird". Er fügte aber auch schnell an: "Das entscheidet letztendlich der Trainer. Ich kann auf allen drei zentralen Positionen im Mittelfeld spielen." Sprich: Er würde auch etwas offensiver agieren - wenn auch leicht zähneknirschend. Immerhin galt Schweinsteiger in der vergangenen Rekord-Saison der Bayern in seiner defensiveren Rolle im Zusammenspiel mit Martínez als Kopf der Mannschaft.

Diskussion? Welche Diskussion?

Schon deshalb sind die Münchner bemüht, die Diskussionen klein zu halten. "Er ist sehr wichtig für uns, ein super, super Spieler, eine große Persönlichkeit", sagte Guardiola nach Schweinsteigers Auftritt gegen Sao Paulo. Er sei "sehr zufrieden". So ein Spiel sei gut, "damit er Schritt für Schritt nach vorne kommt". Bereits im Vorfeld des Turniers in München hatte der Spanier Schweinsteiger als "unglaublichen Spieler" gelobt: "Er ist sehr erfahren. Er liebt Bayern."

Der Nationalspieler hatte den Start der Vorbereitung wegen einer Operation am Fuß verpasst. Deshalb sei er "noch nicht ganz fit. Es wird aber Tag für Tag besser. Er braucht noch ein bisschen Zeit", meinte Guardiola. Sportvorstand Matthias Sammer findet das Thema ohnehin "absurd". Es gebe beim FC Bayern "überhaupt keine Diskussion um Bastian. Das ist nicht Bestandteil unseres Denkens. Bastian ist für mich der beste Mittelfeldspieler der Welt. Wer ihn nur ansatzweise infrage stellt, ist respektlos." Das Problem, dass nur ein Bayern-Star auf der Sechs spielen kann, kann aber auch Sammer nicht wegreden.

Wohin Pep Guardiola den Mittelfeldstrategen im Finale des Audi-Cups gegen Manchester City stellt, können Sie ab 20.15 Uhr im live bei RTL oder im Livestream auf sport.de verfolgen. Das Spiel um Platz 3 zwischen Sao Paulo und dem AC Mailand wird ab 18.15 Uhr von n-tv und im Livestream auf n-tv.de übertragen.

Quelle: ntv.de, sid

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