Brisantes Niedersachsen-Derby H96 will Wolfsburg abschütteln
11.04.2012, 08:04 Uhr
Hannovers Trainer Mirko Slomka fordert Punkte gegen Wolfsburg - möglichst mehr als einen.
(Foto: dpa)
Nur ein Punkt und ein Platz trennen Hannover 96 und den VfL Wolfsburg vor dem 30. Spieltag. Das Niedersachsen-Derby ist diesmal wegweisend. Beide Mannschaften wollen nächste Saison international spielen - und brauchen deshalb im direkten Duell drei Punkte. Doch siegen kann nur einer.
Nummer eins in Niedersachsen - das ist für Hannover 96 und VfL Wolfsburg nicht das entscheidende Ziel. Die beiden Tabellennachbarn, die auch geografisch nur 90 Kilometer voneinander entfernt sind, haben vor ihrem 20. Landesderby in der Fußball-Bundesliga vor allem Europa im Blick.
"Der Kampf um die Europacup-Plätze ist ein enges Rennen. Darum ist es wichtig, gegen einen direkten Konkurrenten wie Wolfsburg zu punkten", forderte 96-Trainer Mirko Slomka vor dem Duell des Achten gegen den Neunten (ab 20 Uhr im n-tv.de Liveticker).
Ein Punkt trennt die niedersächsischen Rivalen, die am Osterwochenende jeweils mit Niederlagen Boden im Kampf um die Europa-League-Plätze fünf bis sieben einbüßten. "Aus dem 0:3 auf Schalke müssen wir die richtigen Schlüsse ziehen, um es gegen Wolfsburg besser zu machen", urteilte Slomka. Er vertraut auf die Heimstärke, denn in der Bundesliga ist Hannover 96 als einziges Team auf eigenem Platz noch unbesiegt.
Sturmtrio fit, Stindl fraglich
Den möglichen Ausfall von Torjäger Mohammed Abdellaoue (Innenbandzerrung) kann das 96-Team kompensieren. In Mame Diouf, Didier Ya Konan und Jan Schlaudraff hat der Trainer noch drei starke Offensivspieler zur Verfügung. Mittelfeldrenner Lars Stindl wurde zuletzt schmerzlich vermisst. Er leidet weiterhin unter Adduktorenproblemen, sein Einsatz ist fraglich. "Es stehen noch drei Heimspiele an, die machbar sind", sagte Schlaudraff mit Blick auf die Gegner Wolfsburg, Freiburg und Kaiserslautern.
Der Kräfteverschleiß einer langen Saison macht sich bei den 96-Profis langsam doch bemerkbar. Der VfL Wolfsburg wirkte zuletzt frischer, nach vier Siegen war das 1:3 gegen Tabellenführer Dortmund möglicherweise nur ein Ausrutscher. Trainer Felix Magath bastelt unterdessen an einer vorzeitigen Vertragsverlängerung. Ein Auswärtssieg wäre ein gutes Argument und würde die VfL-Chancen im Kampf ums internationale Geschäft erheblich verbessern. Das Restprogramm sieht unter anderem Spiele gegen die direkten Mitbewerber Bremen und Stuttgart vor.
"Die Mannschaft hat die Niederlage gegen Dortmund gut weggesteckt", lobte Magath die Einstellung seiner Profis. Erneut muss er allerdings die Aufstellung ändern. Für den gesperrten Alexander Madlung rückt wohl Marco Russ in die Innenverteidigung. Die Statistik spricht für die Wolfsburger: Sie verloren nur eines der zehn zurückliegenden Derbys gegen Hannover.
Quelle: ntv.de, dpa