Slapstick in der 2. Liga HSV repariert Patzer des Jahres, Schalke feiert Kantersieg
01.12.2023, 20:36 Uhr
Daniel Heuer Fernandes produzierte ein absurdes Eigentor.
(Foto: IMAGO/Torsten Helmke)
Der 15. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga beschert dem deutschen Fußball eine Szene für die Geschichtsbücher: Der HSV produziert ein absurdes Eigentor, kann das im Derby aber noch reparieren. Schalke 04 feiert ein Torfestival für die Stimmung.
FC St. Pauli - Hamburger SV 2:2 (2:0)
Trotz des wohl kuriosesten Eigentores in der Geschichte des Hamburger Stadtderbys durch Torwart Daniel Heuer Fernandes hat der HSV eine Niederlage im brisanten Spiel beim FC St. Pauli noch verhindert. Durch das 2:2 (0:2) im Topspiel der 2. Fußball-Bundesliga rettete das Team von Trainer Tim Walter beim Tabellenführer aus der Nachbarschaft in der 110. Auflage der Stadtmeisterschaft immerhin einen Punkt und vermied einen Rückschlag im Aufstiegskampf. Dennoch muss der HSV nach dem 15. Spieltag um seinen zweiten Platz fürchten. Der weiter ungeschlagene Kiezklub (31 Punkte) liegt weiter drei Punkte vor dem Rivalen.
Für die Szene des Spiels sorgte vor 29.153 Zuschauern im ausverkauften Millerntor-Stadion HSV-Keeper Heuer Fernandes. Die Gäste führten in der 27. Minute den Abstoß über Stephan Ambrosius und Guilherme Ramos kurz aus. Nach dem Zuspiel von Ramos auf Heuer Fernandes sprang der Ball kurz vor dem Tor auf. Der Schlussmann wollte den Ball aus dem Strafraum schießen, doch er drosch die Kugel stattdessen ins eigene Tor zum 0:2. Für den 31-Jährigen war es das erste Eigentor in seinem 180. Zweitliga-Spiel.
St. Pauli-Kapitän Jackson Irvine (15.) hatte seine Mannschaft nach einem Eckball in Führung geschossen. Torjäger Robert Glatzel (58.) und Immanuel Pherai (60.) machten das Missgeschick ihres Torwarts binnen zwei Minuten wett und retteten noch einen Punkt. Die Spieler von Trainer Fabian Hürzeler bestimmten von Beginn an die Partie, wirkten reifer und spielerisch besser. Allein klare Offensiv-Aktionen waren selten. Der HSV enttäuschte indes zunächst und schien im nur sieben Kilometer vom Volkspark entfernten Millerntor-Stadion an die enttäuschenden Auswärtsleistungen in dieser Saison anzuknüpfen.
Nach der Pause wurden durch Schneefall die Platzverhältnisse schwieriger. Die Gäste kamen mit dem rutschigen Untergrund besser zurecht und glichen durch den Doppelschlag von Glatzel und Pherai aus. Die Partie wurde offener. Am Ende war das Remis leistungsgerecht.
FC Schalke 04 - VfL Osnabrück 4:0 (1:0)
Ein Missgeschick eines königsblauen Eigengewächses hat dem FC Schalke 04 im Abstiegskampf den Weg zum höchsten Saisonsieg geebnet und Uwe Koschinat den Einstieg als Trainer beim VfL Osnabrück gründlich verdorben. Niklas Wiemann, in der Schalker Jugend groß geworden und unter Trainer Huub Stevens 2019 im Bundesliga-Kader der Königsblauen, lenkte beim 4:0 (1:0) der Schalker den Ball in der 21. Minute ins eigene Netz.
Die Deutsche Fußball Liga wertete den Treffer zunächst nicht als Eigentor, sondern für Marcin Kaminski. Das weniger deutliche 4:0 (70.) dafür als Eigentor von Florian Kleinhansl statt als Treffer von Kenan Karaman. Dazwischen hatten Paul Seguin (49.) und Simon Terodde mit einem auch noch von Wiemann verursachten Foulelfmeter (63.) nachgelegt.
Die Schalker verbesserten sich durch den Erfolg zum Auftakt des drittletzten Hinrunden-Spieltags vom Abstiegs-Relegationsplatz zunächst auf Rang 15. Viel wichtiger: Sie schlossen zunächst bis auf zwei Punkte zu Rang zehn auf. Und der Vorsprung auf den Vorletzten Braunschweig wuchs zunächst auf acht Zähler, der auf Schlusslicht Osnabrück gar auf neun. Koschinat war am Donnerstag als Nachfolger des beurlaubten Aufstiegs-Trainers Tobias Schweinsteiger präsentiert worden.
Während der VfL-Coach sein Team beim Debüt auf vier Positionen änderte, nahm Schalke-Coach Karel Geraerts nach dem teilweise blamablen 3:5 in Düsseldorf drei Änderungen vor. Unter anderem brachte er erstmals seit seinem Einstand am 22. Oktober wieder Torjäger Terodde von Beginn an. Schalke spielte engagiert, aber nervös und hatte Glück, dass Osnabrück offensiv erschreckend harmlos war. Das Tor direkt nach der Pause beruhigte die königsblauen Nerven, Torschütze Seguin trat vor Erleichterung eine Eckfahne kaputt. Danach dominierten die Gastgeber klar, Osnabrück ergab sich.
Quelle: ntv.de, ter/dpa