Fußball

Frankfurter feiern Pokaltriumph HSV versinkt im Defensiv-Chaos

Pokal-Euphorie in Frankfurt, Alltags-Tristesse in Hamburg. Nach seiner Niederlage in einem packenden Pokal-Fight muss sich der HSV auf die Bundesliga konzentrieren. Bei der Eintracht träumen sie dagegen schon wieder von den Erfolgen der Vergangenheit.

Nach der Arbeit: Ze Roberto und seine Hamburger Kollegn verlassen den Platz.

Nach der Arbeit: Ze Roberto und seine Hamburger Kollegn verlassen den Platz.

(Foto: REUTERS)

Kapitän Heiko Westermann war nach dem Pokal-Aus des Hamburger SV bei Eintracht Frankfurt völlig bedient. "Wir sind aufgetreten, als wäre es ein Freundschaftsspiel", schimpfte der Fußball-Nationalspieler nach der 2:5-Packung der Hanseaten in der zweiten Runde des DFB-Pokals am Mittwochabend. "Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal fünf Gegentore bekommen habe. Wahrscheinlich in der A-Jugend", ereiferte sich der Verteidiger in den Katakomben der Frankfurter Arena.

Keine zehn Meter entfernt stand der Frankfurter Halil Altintop und strahlte. "Der Sieg war vollkommen verdient. Was uns noch fehlt, ist die Kontinuität. Wenn wir die auch noch bekommen, hat man im Fußball schon oft erlebt, dass vieles möglich ist", sagte der Angreifer, der mit seinem verwandelten Foulelfmeter drei Minuten vor dem Ende den Schlusspunkt in einem packenden Pokal-Fight setzte und zugleich seine Torflaute beendete. "Das freut mich für ihn. Der Treffer wird ihm gut tun", meinte Frankfurts Trainer Michael Skibbe, der die kommenden drei bis vier Wochen auf Mittelfeldspieler Alexander Meier (Muskelfaserriss im linken Oberschenkel) verzichten muss.

Frankfurter seit fünf Spielen ungeschlagen

Der Eintracht-Coach konnte ansonsten aber glücklich sein. Zwar waren die Kräfteverhältnisse vor 39.400 Zuschauern in der Commerzbank-Arena nicht so deutlich verteilt, wie es das Ergebnis am Ende aussagte. Doch verdient war der Frankfurter Erfolg und der Einzug ins Achtelfinale allemal. "Wir haben daran angeknüpft, was wir zuletzt in der Liga gezeigt haben", sagte Pirmin Schwegler.

Seit fünf Pflichtspielen sind die Hessen nun ungeschlagen, offenbarten gegen den HSV besonders in der Offensive großes Potenzial. Caio, zweimal Theofanis Gekas und Altintop trafen für die Eintracht, hinzu kam ein Eigentor von Mladen Petric, der zudem die beiden Tore für die Gäste erzielte. "Wir haben gezeigt, dass wir gegen jeden Gegner bestehen können", fasste Skibbe lobend zusammen.

Und Petric schleicht bedröppelt in die Kabine

Beim Hamburger SV reifte dagegen erneut die Erkenntnis, dass das Team des Bundesliga-Dinos zu oft zwei Gesichter zeigt. Nach vorne agierten die Norddeutschen sehr passabel und hätten durchaus vier oder fünf Treffer erzielen können. "Wir haben aber vergessen, auch defensiv zu denken", sagte Co-Trainer Michael Oenning, der den an Grippe erkrankten Chefcoach Armin Veh vertrat. "Wir werden das Spiel knallhart analysieren und dann erwarte ich, dass die Mannschaft in Köln eine Reaktion zeigt."

Mit dem Aus im Pokal hat der HSV ein Saisonziel aber bereits verfehlt. "Natürlich hatten wir uns einiges vorgenommen, zumal wir ja auch nicht international dabei sind", meinte Sportdirektor Bastian Reinhardt. Besonders bedröppelt schlich Petric in die Kabine. "Das ist eine riesige Enttäuschung. Für mich persönlich war das wohl das kurioseste Spiel, das ich jemals erlebt habe. Zwei Tore, ein Eigentor, immer wieder dran, dann wieder der Rückschlag - es war schon verrückt", sagte der Kroate.

Quelle: ntv.de, Lars Reinefeld, dpa

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