Bundesligaspiel beim SC Freiburg Hannover 96 jagt die Bayern
21.04.2011, 15:45 UhrEndspurt im Kampf um die Champions-League-Qualifikation: Mit einem Sieg beim SC Freiburg will der Tabellenvierte der Fußball-Bundesliga, Hannover 96, heute den FC Bayern unter Druck setzen. Allerdings fehlen die gesperrten Pinto und Torjäger Ya Konan.

Lieber Dritter als Vierter: Hannovers Trainer Mirko Slomka.
(Foto: REUTERS)
Hannover 96 bläst zur Jagd auf den FC Bayern: Pünktlich zum Endspurt in der Fußball-Bundesliga haben die Niedersachsen im Kampf um Platz drei und die Champions-League-Qualifikation jegliche Zurückhaltung über Bord geworfen. "Bester Nordklub zu sein, ist ein schönes Fazit. Unter dem Strich muss aber etwas herauskommen", sagte Trainer Mirko Slomka vor dem Spiel beim SC Freiburg heute ab 20.30 Uhr. "Wir lassen nicht locker und werden die Bayern jagen."
Sollte der Rekordmeister aus München noch einmal einen Durchhänger haben, müsse sein Team zur Stelle sein. "Ich werde lieber Dritter als Vierter", betonte Slomka. Der Tabellenvierte hat vor dem Osterwochenende nur einen Punkt Rückstand auf den FC Bayern auf Rang drei. Mit einem Sieg bei den Freiburgern, die aus den vergangenen sieben Spielen nur vier Punkte holten, würde 96 zunächst am Rekordmeister vorbeiziehen. Der könnte mit einem Erfolg am Samstag in Frankfurt aber zurückschlagen. "Wir wollen den Sieg erringen und damit die Bayern unter Druck setzen", kündigte der frühere FCB-Stürmer Jan Schlaudraff an. Auch Emanuel Pogatetz heizte das Rennen an. "Wir werden alles versuchen, nochmals auf den dritten Platz zu kommen", meinte der Verteidiger.
Respekt vor Freiburgs Cissé
Schlaudraff muss in Freiburg beim zweiten Auswärtsspiel in Folge Torjäger Didier Ya Konan ersetzen, der beim 0:0 beim Hamburger SV die fünfte Gelbe Karte sah und ebenso fehlt wie Sergio Pinto (10. Gelbe). Für Pinto könnten auf der zentralen Mittelfeld-Position vor der Abwehr Lars Stindl oder Routinier Altin Lala zum Zug kommen. Entscheidet sich Slomka für Stindl, würde wohl der Portugiese Carlitos dessen Position auf der rechten Außenbahn einnehmen.
Aufpassen will 96 in Freiburg besonders auf den mit 20 Treffern erfolgreichsten SC-Angreifer Papiss Demba Cissé, der mit Bayern-Nationalstürmer Mario Gomez (22) um die Torjägerkrone kämpft. "Ihn müssen wir aus dem Spiel bekommen", erklärte Schlaudraff und wird von seinem Coach bestätigt. "Die Freiburger werden versuchen, mit einem schnellen Spiel und langen Bällen Cissé vorne einzusetzen. Er war an mehr als 60 Prozent der Treffer beteiligt", betonte Slomka. Sein Freiburger Kollege Robin Dutt will alles dafür tun, dass Cissé noch an Gomez vorbeizieht: "Dieser Titel würde ihm sehr viel bedeuten, auch für den SC wäre es eine große Auszeichnung." Deshalb dürfe Cissé weiterhin die Elfmeter schießen. "Er macht alles, ob ich will oder nicht. Er ist eingeteilt", sagte Dutt grinsend und mit Blick auf den 3:2-Heimsieg gegen Hoffenheim. Damals verwandelte Cissé einen Foulelfmeter, obwohl Julian Schuster dafür vorgesehen war.
Die Freiburger Hoffnungen auf die Europaliga haben sich nach dem 0:3 in Dortmund zwar auf ein Minimum reduziert. Dennoch werden sie versuchen, den Tabellenfünften Mainz 05 noch abzufangen. Dutt sagte allerdings: "Es ist schwer, gegen Hannover sein eigenes Spiel durchzubekommen." Der Gegner zeige ein aggressives Defensivverhalten, eine gute Balleroberung und Effektivität im Abschluss.
SC Freiburg - Hannover 96, 20.30 Uhr
Freiburg: Baumann - Mujdza, Barth, Toprak, Butscher - Schuster - Caligiuri, Makiadi, Rosenthal, Putsila – Cissé
Hannover: Zieler - Cherundolo, Haggui, Pogatetz, Schulz - Schmiedebach, Stindl (Lala) - Carlitos, Rausch - Abdellaoue, Schlaudraff
Schiedsrichter: Wingenbach (Diez)
Quelle: ntv.de, Matthias Jung und Peter Hübner, dpa