Fußball

Abenteuer Europa League beendet Hannover scheitert, Schalke auch

Ron-Robert Zieler kassierte gegen Atletico Madrid wie im Hinspiel zwei Tore - und seine Mitspieler trafen wie in Madrid nur einmal. Heißt: Hannover steht nicht im Halbfinale.

Ron-Robert Zieler kassierte gegen Atletico Madrid wie im Hinspiel zwei Tore - und seine Mitspieler trafen wie in Madrid nur einmal. Heißt: Hannover steht nicht im Halbfinale.

(Foto: AP)

Gut gespielt, trotzdem raus: Für den FC Schalke 04 und Hannover 96 ist das Viertelfinale der Europa League Endstation. Hannover darf gegen Atletico Madrid lange hoffen, agiert aber letztlich zu verkrampft und unkonzentriert. Schalke geht in Bilbao zwar zweimal in Führung. Das "königsblaue" Fußball-Wunder bleibt trotzdem ein Wunschtraum.

Mehr als freundlichen Applaus für eine ordentliche Leistung nimmt der FC Schalke aus Bilbao nicht mit.

Mehr als freundlichen Applaus für eine ordentliche Leistung nimmt der FC Schalke aus Bilbao nicht mit.

(Foto: AP)

Hannover 96 hoffte vergeblich auf ein weiteres Europa-Cup-Märchen, Schalke 04 verpasste das Fußball-Wunder trotz zweimaliger Führung: Die beiden Bundesligisten sind als letzte deutsche Vertreter im Viertelfinale der Europa League gescheitert. Die Niedersachsen verloren nach einem etwas mutlosen Auftritt gegen Atlètico Madrid wie schon im Hinspiel mit 1:2 (0:0) und hofften ebenso wie die Schalker vergeblich auf den Halbfinal-Einzug. Die Königsblauen, die bereits das Hinspiel gegen Athletic Bilbao 2:4 verloren hatten, mussten sich im Baskenland mit einem 2:2 (1:1) zufrieden geben.

Hannover hoffte bis zur 63. Minute auf den "Lucky Punch", doch Adrian machte durch seinen Treffer nach einem sehenswerten Solo durch den halben Strafraum der 96er fast schon alle Hannoveraner Hoffnungen zunichte. Ein 1:0 hätte den Gastgebern vor 44.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion schon zum Weiterkommen gereicht. Nach der Führung der Spanier mühte sich Hannover zwar weiter, hoffte nach dem Ausgleich durch Mame Diouf (81.) aber vergeblich auf die Verlängerung. Denn Stürmerstar Falcao (87.) versetzte H96 nach blamablem Abwehrverhalten den K.o.

Hannover kann nicht, Madrid will nicht

Spielstatistiken

Athletic Bilbao - Schalke 04 2:2 (1:1)
Tore: 0:1 Huntelaar (29.), 1:1 Ibai Gomez (41.), 1:2 Raul (52.), 2:2 Susaeta (55.)
Bilbao: Iraizoz - Iraola, Ekiza, Amorebieta, Aurtenetxe  - Martinez - Herrera (30. Ibai, 74. San Jose), De Marcos - Susaeta,  Llorente (59. Toquero), Muniain
Schalke: Unnerstall - Hoogland, Matip, Papadopoulos, Escudero -  Jones, Holtby (72. Höger) - Obasi (62. Marica), Raul, Jurado (61.  Farfan) - Huntelaar
Referee: Rizzoli Zuschauer: 39.000
Schüsse: 16:16 Ecken: 8:7 Ballbesitz: 54:46

Hannover 96 - Atletico Madrid 1:2 (0:0)
Tore: 0:1 Adrian (63.), 1:1 Diouf (81.), 1:2 Falcao (87.)
Hannover: Zieler - Cherundolo, Eggimann, Pogatetz, Pander (86.  Sobiech) - Pinto, Schulz (73. Schmiedebach) - Schlaudraff, Rausch (71. Abdellaoue) - Diouf, Ya Konan
Madrid: Courtois - Perea, Godin, Miranda, Filipe - Tiago,  Suarez - Koke (65. Salvio), Diego (88. Dominguez), Adrian - Falcao
Referee: Clattenburg Zuschauer: 44.000 (av.)
Schüsse: 12:6 Ecken: 9:2 Ballbesitz: 55:45

In der ersten Halbzeit hatte das Spiel ausschließlich von der Spannung durch die Ausgangssituation lebte. 96 dominierte das Spiel, wollte sich aber nicht zu früh zu weit aus der Deckung wagen. Madrid, das im Hinspiel noch ein teilweise begeisterndes Offensivspiel aufgezogen hatte, zeigte ohne drei gelbgesperrte Stammspieler daran diesmal wenig Interesse. Hannover hatte im 44. Pflichtspiel der Saison auf seine Heimstärke gesetzt, schließlich waren die Niedersachsen in der Liga wie der Europa League im eigenen Stadion noch ohne Saison-Niederlage.

Trotz nominell offensiver Aufstellung mit Diouf, Didier Ya Konan und Jan Schlaudraff hatten sie aber Probleme, gegen die defensiv kompakten Spanier den Weg in den Strafraum zu finden. Beim ersten Schuss Richtung Tor verzog Diouf aus rund zehn Metern weit (11.). Es blieb bis zum Pausenpfiff die beste Chance der Gastgeber. In der Spieleröffnung machte sich das Fehlen der eigentlich als fit erklärten Lars Stindl und Manuel Schmiedebach, der zumindest wieder auf der Bank saß, deutlich bemerkbar. Christian Schulz mühte sich redlich im defensiven Mittelfeld, konnte aber keine Akzente setzen. Diouf ließ die 96-Fans dann noch einmal hoffen.

Huntelaar trifft zum 42. Mal

Auch Valencia und Lissabon dabei

Der FC Valencia und Sporting Lissabon haben die iberischeVormachtstellung in der Europa League gefestigt und das rein spanisch-portugiesischeHalbfinale perfekt gemacht. Valencia drehte das 1:2 aus dem Hinspiel gegen AZ Alkmaarund gewann das Rückspiel im heimischen Stadion Mestalla mit 4:0 (2:0). Sportingreichte nach dem 2:1-Hinspielerfolg beim ukrainischen Vertreter Metalist Charkowein 1:1 (1:0).

Schalke durfte nach dem 42. Saisontreffer von Klaas-Jan Huntelaar zum 1:0 (29.) kurz hoffen, doch schon vor der Pause sorgte der eingewechselte Ibai mit seinem Ausgleich (41.) für Ernüchterung. Doch die Gäste gaben sich nicht auf, und Weltstar Raúl, der im Hinspiel zweimal gegen seine Landsleute getroffen hatte, sorgte in der 52. Minute mit seinem 77. Europacup-Tor für die erneute Führung, aber Bilbao konterte durch Susaeta (55.) erneut schnell. Die Schalker spielten trotz der fast aussichtslosen Situation von Beginn an mutig nach vorne und hatte durch ihren Torjäger Huntelaar schon nach zehn Minuten eine vielversprechende Möglichkeit. Die Gastgeber traten mit dem Vorsprung im Rücken vor 40.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion ihrerseits selbstbewusst auf, ließen vor dem Schalker Tor aber die letzte Konsequenz vermissen.

Die Gäste, die auf den Tag genau ein Jahr zuvor durch ein 5:2 bei Inter Mailand im Viertelfinale der Champions League für eine Sternstunde des deutschen Fußballs gesorgt hatten, standen defensiv sehr gut. Bilbao stellte die Schalke-Abwehr selten vor Probleme. In der 29. Minute leistete sich dann die Hintermannschaft von Bilbao einen folgenschweren Patzer, den Huntelaar zu seinem 14. Treffer im zwölften Spiel der laufenden Europa-League-Saison (einschließlich Qualifikation) nutzte.

Schalke machte anschließend weiter Druck, zwingende Torchancen gab es vor der Pause aber nicht mehr. Ibai nutzte dann die erste klare Möglichkeit der Hausherren zum Ausgleich. Nach der Pause keimte dank Raúl erneut Hoffnung, doch nach dem 2:2 verliefen Schalkes weitere Offensivbemühungen zumeist im Sande.

Quelle: ntv.de, sid

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