Fußball

Junger Trainer schon wieder weg Hannover schmeißt Coach nach 15 Spielen raus

Zimmermann durfte nicht einmal eine Halbserie beenden.

Zimmermann durfte nicht einmal eine Halbserie beenden.

(Foto: imago images/Eibner)

Als Hoffnungsträger war Jan Zimmermann zu Hannover 96 gekommen. Vom Drittliga-Aufsteiger TSV Havelse hatte der Zweitligist den gebürtigen Hannoveraner verpflichtet, um mit ihm den Neuaufbau zu wagen. Nach 15 Spielen ist von diesem Vorhaben nichts mehr übrig.

Hannover 96 hat sich nach nur fünf Monaten von Trainer Jan Zimmermann getrennt. Das gab der Fußball-Zweitligist bekannt. "Aufgrund der sportlichen Entwicklung sind wir an den Punkt gekommen, an dem wir frei von Emotionen und unter sachlicher Abwägung aller Eindrücke entscheiden mussten. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass die Mannschaft einen neuen Impuls braucht", sagte Sportdirektor Marcus Mann. Nach dem 0:4 in Karlsruhe war die Mannschaft auf den 16. Platz der Tabelle zurückgefallen.

Ein Nachfolger für den 42-Jährigen steht noch nicht fest. Der "Sportbuzzer" brachte bereits die zweitliga-erfahrenen Uwe Neuhaus und Daniel Thioune als mögliche Kandidaten ins Spiel.

Die Niedersachsen hatten den gebürtigen Hannoveraner Zimmermann erst vor dieser Saison vom Nachbarklub TSV Havelse verpflichtet. Das Ziel war, einem jungen, unverbrauchten Trainer aus der Region die Chance zum Neuaufbau zu geben und mit ihm deutlich länger zusammenzuarbeiten als mit seinen Vorgängern Kenan Kocak und Mirko Slomka.

Duckschs Abgang ist immer noch sichtbar

Die sportliche Entwicklung der vergangenen Wochen durchkreuzte jedoch diesen Plan. Die 96er sind in der 2. Bundesliga seit acht Spielen sieglos. Mit nur zehn geschossenen Toren in den ersten 15 Partien stellt Hannover den nach Schlusslicht FC Ingolstadt zweitschwächsten Angriff der Liga. Zu Beginn der Saison hatte der Klub seinen Torjäger Marvin Ducksch an Werder Bremen verkauft, um ein Jahr vor dessen Vertragsende noch eine Ablösesumme für den Angreifer zu kassieren. Dieser Verlust war bislang aber sportlich nicht zu ersetzen.

Mehrheitsgesellschafter Martin Kind hatte Zimmermann immer wieder den Rücken gestärkt, zuletzt aber auch eine Art rote Linie definiert: "Wir müssen sportlich endlich den Turnaround schaffen und von den Abstiegsplätzen und dem Relegationsplatz wegkommen." Das schaffte die neuformierte Mannschaft nicht. Zu selten gelangen Hannover unter Zimmermann überzeugende Spiele wie gegen Werder Bremen (1:1) oder Tabellenführer FC St. Pauli (1:0). Ein Vorwurf an ihn lautete, seinem Team keine erkennbare Strategie oder Handschrift vermittelt zu haben.

"Es ist bekannt, dass ich mit Jan Zimmermann sehr gerne und gut zusammengearbeitet habe. Ich bedauere, dass wir diesen Schritt gehen müssen", sagte Sportdirektor Mann.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen