Trainer widerspricht Klubboss Hansi Flick hat keine Lust auf USA-Reise mit dem FC Barcelona
17.10.2025, 17:48 Uhr
Hansi Flick hält nicht viel davon, weit weg vom eigentlichen Austragungsort spielen zu müssen.
(Foto: AP)
In der Hoffnung, neue Fans zu gewinnen, schicken europäische Ligen ihre Topklubs für Punktspiele ins außereuropäische Ausland. Italien setzt auf Australien, Spanien auf die USA. Der davon betroffene Hansi Flick und die Profis des FC Barcelona sind wenig begeistert.
Hansi Flick hält von der geplanten Austragung des spanischen Ligaspiels zwischen dem von ihm trainierten FC Barcelona gegen Villarreal in den USA wenig. "Ich kann die Spieler verstehen, dass sie nicht glücklich sind. Ich bin nicht glücklich", sagte der frühere Fußball-Bundestrainer vor dem Heimspiel gegen den FC Girona an diesem Samstag. "Aber La Liga hat entschieden, dass wir dieses Spiel bestreiten werden, also müssen wir es spielen." Das Duell am 20. Dezember gegen den FC Villarreal findet aus Gründen der besseren Vermarktung in Miami statt.
Barça-Präsident Joan Laporta hatte zuvor für den Auftritt im Hard Rock Stadium plädiert, in dem normalerweise das NFL-Team Miami Dolphins spielt: Die Partie biete die Gelegenheit, weiter in den amerikanischen Sportmarkt vorzudringen. Für Flick und seine Spieler gibt es noch eine weitere Fernreise. Am 7. Januar findet der spanische Supercup - wie schon in der vergangenen Saison - in Saudi-Arabien statt. "Wir kennen die Situation, wir respektieren das", kommentierte der 60 Jahre alte Flick.
Für das Duell in Miami - offiziell ein Heimspiel für Villarreal - charterte die spanische Liga Flugzeuge, um rund 2000 bis 3000 Heimfans ins Stadion zu bringen, berichtete die Nachrichtenagentur AP. Laut La-Liga-Chef Javier Tebas gebe es Pläne, jährlich ein Ligaspiel außerhalb Spaniens auszutragen.
Neben der spanischen Liga wird auch die italienische Serie A in dieser Saison eine Ligapartie in der Ferne austragen. Die Partie zwischen der AC Mailand und Como im Februar findet in Perth (Australien) statt. Dies hatte unter anderem Milan-Profi Adrien Rabiot in einem Interview der Tageszeitung "Le Figaro" als "komplett verrückt" bezeichnet. "Es geht nur um finanzielle Deals und darum, die Liga sichtbar zu machen", sagte der 30-Jährige.
Die Europäische Fußball-Union UEFA hatte den Anträgen "ausnahmsweise" und "widerstrebend" zugestimmt, weil auf FIFA-Ebene Lücken im Reglement bestünden. Diese würden überarbeitet. "Es ist zwar bedauerlich, dass diese beiden Spiele stattfinden müssen, aber diese Entscheidung ist eine Ausnahme und darf nicht als Präzedenzfall angesehen werden", wurde UEFA-Präsident Aleksander Ceferin in der Mitteilung zitiert.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa