Fußball

Ärger bei Energie Cottbus Heidrich scheitert an Wollitz

Stunk in der Chefetage: Auch der Traumstart gegen Augsburg konnte die Risse im Führungsgremium bei Fußball-Zweitligist FC Energie Cottbus nicht mehr kitten. Manager Steffen Heidrich zog die Konsequenzen aus dem schwelenden Konflikt mit dem neuen Trainer Claus- Dieter Wollitz und trat nach dreijähriger Amtszeit zurück.

Trat zurück: Steffen Heidrich.

Trat zurück: Steffen Heidrich.

(Foto: dpa)

"Ja, es gibt unterschiedliche Auffassungen zu bestimmten Themen", bestätigte Präsident Ulrich Lepsch die Differenzen zwischen Heidrich und Wollitz. Der aus Osnabrück gekommene Wollitz hatte in der Saisonvorbereitung und auch nach dem 3:1-Sieg im ersten Punktspiel gegen Aufstiegskandidat FC Augsburg öffentlich sein Unverständnis über die Transferpolitik Heidrichs geäußert. Vor allem die Neuzugänge Lars Hirschfeld und Waleri Sokolenko, die vor der Wollitz-Verpflichtung getätigt wurden und in den Planungen des Ex-Bundesliga-Profis keine Rolle spielen, sorgten für Diskussionen. "Für viele Spieler trage ich keine Verantwortung. Ich kann nicht nachvollziehen, dass man diesen Sokolenko für die erste Liga beobachtet hat", kritisierte Wollitz.

Auch in der vergangenen Abstiegs-Saison war Heidrich, dessen Vertrag erst im Februar bis 2011 verlängert worden war, mit einigen Transfer-Flops ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Neuzugänge wie Jan Rajnoch, Adi und Savo Pavicevic, die Heidrich zusammen mit Ex-Coach Bojan Prasnikar in die Lausitz holte, konnten die in sie gesteckten Erwartungen in keiner Weise erfüllen. Heidrich übernehme für den Abstieg in die zweite Liga "die Mitverantwortung", hieß es in einer Pressemitteilung des Vereins.

Stiefmütterliche Umgang mit den Talenten

Dabei lief es gut: Claus- Dieter Wollitz beim Sieg gegen Augsburg.

Dabei lief es gut: Claus- Dieter Wollitz beim Sieg gegen Augsburg.

(Foto: dpa)

Ein Dorn in Wollitz' Augen war zudem der stiefmütterliche Umgang der Cottbuser Führung mit den eigenen Nachwuchstalenten. Ex-U20- Nationalspieler wie Martin Männel und Arne Feick oder Sebastian Schuppan flüchteten im Vorjahr wegen Perspektivlosigkeit frustriert aus der Lausitz. "Meine Philosophie ist es, junge Spieler zu fördern und spielen zu lassen", hatte der Trainer bei seinem Amtsantritt gesagt und schon zum Saison-Auftakt Taten folgen lassen: Die beiden Jung-Profis Alexander Bittroff und Nils Miatke warf er zum Auftakt ins kalte Wasser - diese zahlten das Vertrauen mit starken Debüts zurück. "Wenn die Vereinsführung Bittroff und Miatke schon im vergangenen Jahr an die Bundesliga-Mannschaft herangeführt hätte, wären sie heute bereits viel weiter", erklärte Wollitz.

Unter der Regie des 42-jährigen Ex-Profis Heidrich, der 1997 als Spieler mit Cottbus das DFB-Pokalfinale erreichte, hatte der FC Energie aber auch für ein Fußball-"Wunder" in der Lausitz gesorgt: Trotz äußerst bescheidener finanzieller Mittel und einem namenlosen Team hatte sich der "Abstiegskandidat Nummer eins" zwei Jahre nacheinander in der Bundesliga behauptet. In den kommenden Tagen will die Vereinsführung Verhandlungen mit möglichen Nachfolgern führen.

Quelle: ntv.de, von Lajos Metzel, dpa

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