Fußball

"Krankheit in direktem Umfeld" Hertha löst Vertrag mit Klubchef schnell auf

Schmidt setzt Prioritäten.

Schmidt setzt Prioritäten.

(Foto: imago images/Matthias Koch)

Nach nur zehn Monaten ist die Amtszeit von Klubchef Carsten Schmidt bei Hertha BSC schon wieder vorbei. Schuld daran ist jedoch nicht die schwierige Lage beim Fußball-Bundesligisten, sondern "ausschließlich unauflösbare private Gründe", wie der Klub mitteilt.

Der Abgang des als Reformer geholten Klubchefs Carsten Schmidt sorgt bei Hertha BSC für neue Unruhe und bremst den krisengeschüttelten "Big City Club" in seiner Entwicklung weiter aus. Der Geschäftsführer wird den Berliner Fußball-Bundesligisten nach nicht einmal einem Jahr wieder verlassen. Wenige Minuten vor dem geplanten Trainingsbeginn hatte der "Tagesspiegel" zuerst darüber berichtet. Rund zwei Stunden später bestätigte der Hauptstadtklub die Personalie in einer offiziellen Mitteilung.

"Es sind ausschließlich unauflösbare private Gründe aufgrund von Krankheit in meinem direkten familiären Umfeld, die mich zu diesem Schritt veranlassten", wurde Schmidt zitiert. "Die Arbeit für Hertha BSC hat mir zu jeder Zeit große Freude bereitet."

Und trotzdem kann es für den 58-Jährigen nun nicht weitergehen. Die Aufgabenbereiche übernehmen fortan die beiden Geschäftsführer Fredi Bobic und Ingo Schiller. "Mit Bedauern haben wir dem Wunsch von Herrn Schmidt, seinen Dienstvertrag aufgrund von ausschließlich privaten Gründen umgehend aufzulösen, entgegengenommen", sagte Herthas Vereinspräsident Werner Gegenbauer.

Schmidt hatte sein Amt bei der Hertha erst am 1. Dezember 2020 angetreten. Zuvor war der Manager vier Jahre als Chef des TV-Senders Sky in München tätig. Schmidt war als neuer starker Mann an die Spree gekommen, nahm seine Arbeit an der Seite des damaligen Sportchefs Michael Preetz sowie von Finanzgeschäftsführer Schiller auf. Schmidt stand dabei verantwortlich an der Spitze des Trios. Als CEO war er der Kopf des operativen Geschäfts des Vereins. Nun muss sich die Führung nach turbulenten Monaten schon wieder neu strukturieren.

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Investor Lars Windhorst, unter dessen Einfluss das Gebilde um Schmidt entstanden war, bedauerte den unerwarteten Weggang "zutiefst", wie der Unternehmer twitterte: "Er hatte große Pläne, wie ich weiß..." Windhorst und Schmidt telefonierten und zeigten sich "bestürzt darüber, dass vorab wieder Dinge an die Öffentlichkeit gebracht wurden, die vertraulich waren", betonte Windhorst. Nicht zum ersten Mal war der Klub von Medienberichten über Interna überrascht worden. Schmidt sollte eigentlich dafür sorgen, das arg ramponierte Erscheinungsbild der Hauptstädter etwas positiver zu gestalten.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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