Kein Barça-Tipp vom künftigen Coach Heynckes allergisch auf Guardiola
12.04.2013, 14:30 Uhr
Der eine fragt den anderen nicht: Jupp Heynckes und Josep Guardiola.
(Foto: dpa)
Mit dem FC Barcelona hat der FC Bayern das vermeintlich schwerste Los fürs Halbfinale der Champions League gezogen. Was liegt da näher, als Josep Guardiola um Rat zu fragen? Der übernimmt im Sommer in München und kennt sich mit Barça bestens aus. Aber Noch-Trainer Jupp Heynckes will davon überhaupt nichts wissen.
Viermal gibt es in den kommenden Wochen das Halbfinale der Champions League mit deutschen Mannschaften, zweimal im frei empfangbaren Fernsehen. Das ZDF überträgt am 24. April das Hinspiel zwischen Borussia Dortmund und Real Madrid, eine Woche später, am 1. Mai, steht das Rückspiel zwischen dem FC Barcelona und Bayern München auf dem Sendeplan. Alle vier Begegnungen der Vorschlussrunde sind beim Bezahlsender Sky zu sehen.
Bayern Münchens Trainer Jupp Heynckes sieht keinen Bedarf, seinen Nac hfolger Josep Guardiola vor dem Halbfinal-Duell in der Champions League gegen den FC Barcelona zu kontaktieren. Auf Fragen nach der Auslosung reagierte der 67-Jährige gereizt. "Respektieren Sie mich und meine Arbeit. Ich habe noch nie jemanden konsultiert, um mir Rat zu holen. Ich brauche niemanden, um einen anderen Gegner zu studieren."
Zuvor hatte schon Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge unterstrichen, dass sich der deutsche Fußball-Rekordmeister von seinem künftigen Coach, der jahrelang bei Barça verantwortlich war, keinen Tipp holen werde. "Guardiola hat sich noch nicht gemeldet, wir haben auf unserer Trainerbank auch einen Insider. Jupp Heynckes kennt Barcelona fast besser als seine eigene Mannschaft. Wir brauchen darauf nicht zurückzugreifen, es gibt keine Geheimnisse mehr", sagte Rummenigge.
Nur Beckenbauer sieht das anders
"Das sollten wir ihm nicht zumuten", sagte auch Sport-Vorstand Matthias Sammer und fügte mit einem Schmunzeln an: "Er hat Barcelona auch noch nicht geschlagen." Guardiola, ab 1. Juli Trainer beim deutschen Fußball-Rekordmeister, war vier Jahre lang für den Höhenflug von Barça verantwortlich. Von 2008 bis 2012 gewann der 42-Jährige mit den Katalanen 14 Titel, er formte Lionel Messi, Xavi oder Andres Iniesta zu Weltstars.
Derzeit lebt er mit seiner Familie in New York. Guardiola verfolgt die Spiele der Bayern nur vor dem Fernseher. Auf einen Besuch in der Münchner Arena hat er seit seiner Verpflichtung im Januar aus Respekt vor seinem Trainer-Kollegen Jupp Heynckes verzichtet.
Guardiola sei es "bis jetzt gelungen, der Presse aus dem Weg zu gehen. Das wird ihm auch in den nächsten zwei Wochen gelingen", sagte Rummenigge: "Er möchte nicht eingeladen werden. Er möchte Jupp Heynckes und den Klub nicht stören. Er hat da ein ungeheures Feingefühl, das zeichnet ihn als Mensch aus." Nur Bayern-Ehrenpräsident Franz Beckenbauer war anderer Meinung. "Es wäre sicher nicht schlecht, sich von Guardiola Rat zu holen."
Quelle: ntv.de, sid