Fußball

Noch mit 70 auf der Bayern-Bank? Heynckes fühlt sich pudelwohl

Herthas Trainer Markus Babbel wünscht Jupp Heynckes vor dem Ligaduell ihrer Klubs in der Fußball-Bundesliga, dass er auch noch mit über 70 Jahren auf der Bayern-Bank sitzt. Der heute 66-Jährige fühlt sich zwar pudelwohl in München, Debatten über die Zukunft wehrt er aber ab: "Was soll das Ganze?"

"Es muss wieder Leben in die Bude kommen": Jupp Heynckes.

"Es muss wieder Leben in die Bude kommen": Jupp Heynckes.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach etwas mehr als hundert Tagen seiner dritten Amtszeit als Trainer des FC Bayern hat Jupp Heynckes ein überragendes Zwischenfazit seines Schaffens in München gezogen - und das soll sich nach der Länderspielpause auch gegen Hertha BSC fortsetzen. "Es muss wieder Leben in die Bude kommen", forderte der 66-Jährige vor dem Heimspiel gegen die in München seit 34 Jahren sieglosen Berliner am Samstag ab 15.30 Uhr. Heynckes ist guter Dinge und hat "keine Bedenken", dass der Tabellenführer der Fußball-Bundesliga auch ohne Sorgenkind Arjen Robben vor der Champions-League-Reise zum SSC Neapel "da weitermacht, wo wir vor den Länderspielen aufgehört haben".

Vorrangiges Ziel sind dabei die drei Punkte und nicht so sehr die Fortführung von 1018 Minuten ohne Gegentor in Pflichtspielen. "Wir belasten uns nicht mit Serien. Wir wollen immer nur das nächste Spiel gewinnen", sagte Heynckes, der die Hertha als "ernstzunehmenden Gegner" einstuft. Ihre guten Auswärtsleistungen inklusive des Sieges beim deutschen Meister Borussia Dortmund seien eine ausreichende Warnung.

Heynckes fühlt sich pudelwohl in München. "Es ist eingetreten, was ich mir vorgestellt habe." Doch die nach dem großartigen Saisonstart zunehmenden Diskussionen um eine mögliche frühzeitige Verlängerung seines bis 30. Juni 2013 geschlossenen Vertrages stören den ältesten Trainer in der Bundesliga in dieser frühen Phase. "Ich bin seit dreieinhalb Monaten hier, was soll das Ganze?", sagte Heynckes.

Nervend ist nur die unendliche Robben-Geschichte

Sein ehemaliger Spieler und heutiger Hertha-Coach Markus Babbel hatte ihm in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" gewünscht, dass er es "die nächsten sechs, sieben Jahren" schaffe, "den FC Bayern hochzuhalten". Auch Sportdirektor Christian Nerlinger hatte Heynckes zuletzt als "perfekten Trainer" für Bayern bezeichnet. Bayern-Trainer mit 70 und darüber hinaus? "Sie wissen doch, wie das Haltbarkeitsdatum eines Trainers im Spitzenfußball ist", entgegnete Heynckes und verfügte: "Diese Diskussion brauchen wir nicht." Erst in zwei Jahren wolle er schauen, "ob es das war oder nicht. Wichtig ist, ob Sie gesundheitlich voll auf der Höhe sind und die ganzen Dinge im Griff haben".

Aktuell ist das so. Heynckes erfreut sich an einem FC Bayern, der "wieder erfolgsorientierten Fußball" spiele und bei dem wieder "Ruhe im Verein" herrsche. Die Zusammenarbeit mit dem Vorstand sei zudem "vorbildlich". Nervend ist nur die unendliche Robben-Geschichte. Der niederländische Angreifer hat nach seiner Leistenoperation ein paar Tage Urlaub erhalten, auf den Platz zurückkehren wird er dagegen so bald wohl nicht. "Es wird einer operiert, und nach zehn Tagen soll er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen - wie soll das gehen?", bemerkte Heynckes genervt: "Wann Arjen matchfit ist, kann man nicht voraussehen. Ich will den Spieler auch nicht unter Druck setzen." Gegen Hertha kann dafür Franck Ribéry nach seiner Wadenblessur wieder "in die Vollen gehen", berichtete Heynckes. Und auch Ivica Olic kehrt zwei Monate nach einem Hüftsehnenriss in den Kader zurück.

Quelle: ntv.de, Klaus Bergmann, dpa

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