Fußball

Dem FC Bayern läuft die Zeit davon Hickhack um Bilbaos Martínez

Jung, begehrt - und irgendwie in der Zwickmühle: Javier Martínez.

Jung, begehrt - und irgendwie in der Zwickmühle: Javier Martínez.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Verwirrspiel um Javier Martínez und seinen 40-Millionen-Euro-Wechsel zum FC Bayern geht weiter, ein Ende aber ist in Sicht. Denn am Freitag läuft die Transferfrist aus. Bis dahin muss der Fußball-Bundesligist alles in Sack und Tüten haben. Ansonsten droht eine Blamage, bei der es letztlich nur Verlierer gibt.

Dreimal täglich landet eine Lufthansa-Maschine aus Bilbao auf dem Flughafen in München. Und zehn Uhr, um 14.05 Uhr und um 20.20 Uhr. Und geht es nach dem FC Bayern, steigt spätestens am Freitag ein junger Baske namens Javier Martínez aus einem der Flieger. Der ist 23 Jahre alt, von Beruf Fußballspieler und macht seinen Job im defensiven Mittelfeld angeblich so gut, dass der Bundesligist bereit ist, Athletic Bilbao 40 Millionen Euro zu zahlen, damit dieser Javier Martínez demnächst das Trikot des deutschen Rekordmeisters trägt.

Nur: Die Wechselfrist endet eben am kommenden Freitag, dem 31. August. Langsam wird es eng. Der teuerste Transfer in der 49 Jahre währenden Geschichte der Bundesliga droht zur Luftnummer zu werden, zu einer Geschichte, bei der es am Ende nur Verlierer gibt. Ein junger Spieler, der weg will, aber nicht darf. Ein spanischer Verein, der einen enttäuschten Spieler im Kader hat, den Bilbaos Fans nicht mehr mögen, eben weil er weg will. Und einen Bundesligaklub, der bereit war, für seinen Wunschspieler viel zu geben, um endlich mal wieder Erster zu werden - und am Ende kläglich abgeblitzt ist. Eigentlich drei Gründe, die dafür sprechen, dass Herr Martínez in dieser Woche doch noch auf der Passagierliste steht.

"Warte ab, dass eine Entscheidung fällt"

Bis dahin ist alles Spekulation. Was bleibt, ist die Exegese von Indizien. Am Montagabend verlor der FC Bilbao in der Neuauflage des jüngsten Endspiels in der Europaliga sein Spiel in der Primera Division mit 0:4 bei Atletico Madrid. Javier Martínez war nicht in Kader. Planen sie also schon ohne ihn? Schließlich war Stürmer Fernando Llorente auch nicht mit von der Partie, ihn umwerben die Italiener von Juventus Turin.

Und hatte nicht Bilbaos Vereinspräsident nach der Niederlage in Madrid so etwas wie ein positives Signal gesendet? Die spanische Sporttageszeitung "As" zitiert Josu Urrutia jedenfalls mit den Worten: "Beide sind sehr wichtige Spieler unseres Klubs und wir hoffen, mit ihnen weiter arbeiten zu können. Wir haben aber immer gesagt, dass, wenn ein Spieler Bilbao verlassen will, zwei Bedingungen erfüllt sein müssen. Die erste ist, der Spieler will selbst gehen. Die zweite ist durch die festgeschriebene Ablösesummer bestimmt."

Damit sind wir wieder bei den ominösen 40 Millionen Euro. Alle, die beim FC Bayern etwas zu sagen haben, haben mittlerweile mehrfach betont, dass sie zahlen wollen, allen voran Präsident Uli Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Das Problem ist nur, dass Bilbao sich weigert, einen Transfervertrag mit den Bayern aufzusetzen und darauf besteht, dass Martínez den Scheck über die 40 Millionen Euro selbst beim spanischen Ligaverband hinterlegt. Dadurch könnte der Spieler gezwungen sein, Einkommensteuer zu zahlen - viel Geld, das letztlich wohl die Bayern noch obendrauf zahlen müssten. Javier Martínez selbst ließ ausrichten, er sei entspannt, trainiere und halte sich fit. "Ich warte ab, dass eine Entscheidung fällt." Ein Flugticket dürfte er sicherheitshalber reserviert haben.

Quelle: ntv.de

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