Fußball

"Mein lieber Gerd" Hoeneß' rührender Abschied von Gerd Müller

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Uli Hoeneß kämpfte bei der Würdigung des langjährigen Wegbegleiters Gerd Müller mit den Tränen.

(Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto)

Vor dem ersten Bundesliga-Heimspiel nach dem Tod von Gerd Müller nimmt der FC Bayern bewegend Abschied von seinem Rekordtorjäger. Ehrenpräsident Uli Hoeneß, einstiger Mitspieler und Freund des im Alter von 75 Jahren verstorbenen "Bomber der Nation", fand schöne Worte.

Der FC Bayern München hat vor dem Anpfiff des Bundesliga-Heimspiels gegen den 1. FC Köln den großen Stürmer Gerd Müller gewürdigt. Auch Ehrenpräsident Uli Hoeneß erinnerte vor dem Anpfiff des Bundesliga-Heimspiels auf dem Rasen der Allianz Arena vor den rund 20.000 Zuschauern an seinen ehemaligen Teamkollegen.

"Mein lieber Gerd, ich stehe hier stellvertretend für alle, die das Glück und die Ehre hatten, mit dir Fußball zu spielen oder später unter dir trainieren zu dürfen", sagte Hoeneß. "Du warst immer ein Optimist. Du hast immer an dich und den FC Bayern geglaubt und nie aufgegeben. Durch dich und deine Freunde ist das `Mia san mia` entstanden, das den FC Bayern bis heute auszeichnet und um das uns die ganze Welt beneidet. Du warst Vorbild und Kümmerer für jeden in diesem Verein." Müller sei einer derjenigen gewesen, die "dem FC Bayern das Siegen beigebracht" hätten.

"Da waren wir selig"

Müllers Demenz nannte Hoeneß eine "mörderische Krankheit", die das Leben des einstigen Torjägers zerstört habe. "Wir waren immer wieder geschockt, wenn wir dich in der Reha-Klinik besucht haben, aber glücklich, wenn du uns eine Sekunde mal angeguckt und zugelächelt hast. Da waren wir selig." Hoeneß würdigte auch Müllers Frau Uschi, die sich intensiv um ihren Mann gekümmert habe und den Reden von der Tribüne aus lauschte. Ihre Leistung sei "unglaublich" gewesen, "das habe ich in der Form nie für möglich gehalten.". Man werde beim FC Bayern "dich, Gerd, niemals vergessen", sagte Hoeneß mit Tränen in den Augen.

"Wir alle trauern gemeinsam um Gerd Müller, einer der größten Fußballer beim FC Bayern und der Geschichte geschrieben hat in der deutschen Nationalmannschaft. Gerd Müller hat den Fußballfans auf der ganzen Welt viel Freude geschenkt. Er hatte die einzigartige Gabe, Tore zu erzielen. Er liebte das", sagte Präsident Herbert Hainer: "Er war einer der Allergrößten und hinterlässt uns ein Vermächtnis." Und: "Gerd Müller in seinen Reihen zu haben war wertvoller als jede Titelsammlung. Er hat uns mehr als seine Tore geschenkt. Er schenkt uns bis heute ein Lächeln." Wer immer in diesen Tagen über Gerd Müller und seine Tore spreche, "hat ein Lächeln im Gesicht. So wollen wir ihn im Herzen behalten."

Die Bayern-Profis spielten mit Trauerflor. Vor dem Anstoß gab es eine Gedenkminute. Auch die treuen Fans in der Südkurve verabschiedeten sich mit einem Transparent von ihrer Nummer 9. Darauf stand in großen Buchstaben: "Einsatz und Identifikation - eine Legende des FC Bayern - Ruhe in Frieden, Gerd Müller!"

Der Bundesliga-Rekordschütze (365 Treffer) war am 15. August im Alter von 75 Jahren gestorben. Der beste Stürmer in der Geschichte des deutschen Fußballs hatte mit dem FC Bayern zahlreiche Titel gewonnen und war mit der Nationalmannschaft 1974 Weltmeister geworden.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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