"Schluss mit dieser Wohlfühl-Oase!" Hoeneß rüstet verbal nach
15.03.2013, 11:19 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Ein Weckruf reicht nicht, findet Bayern-Präsident Uli Hoeneß. Deswegen formuliert er seine Teamschelte nach der Fast-Blamage in der Champions League noch einmal neu - und schärfer. Seine Maxime lautet: Bloß nicht einlullen lassen.
Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß ist seinem Ruf als "Abteilung Attacke" wieder einmal vollauf gerecht geworden. Der 61-Jährige verschärfte nach der 0:2-Heimniederlage gegen den FC Arsenal in der Champions League nochmals deutlich den Ton. "Wir brauchen wieder mehr Reibung, um die letzten fünf Prozent rauszuholen, die noch fehlen", sagte Hoeneß vor dem Bundesliga-Spiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky und Liga total!) bei Bayer Leverkusen im Interview mit der Münchner "AZ".
Er wolle "jetzt gegensteuern und wachrütteln". In der Mannschaft herrsche "auch schon diese Friede-Freude-Eierkuchen-Mentalität, die liegen sich alle zu sehr in den Armen - das gefällt mir nicht. Es muss Schluss sein mit dieser Wohlfühl-Oase. Damit kannst Du in der Champions League keinen Erfolg haben", legte er nach.
In der Meisterschaft werde bei komfortablen 20 Punkten Vorsprung auf Dortmund "nichts mehr anbrennen, im Pokal haben wir gute Chancen", dort ist der VfL Wolfsburg Gegner im Halbfinale. In dieser guten nationalen Lage sieht Hoeneß aber genau die Gefahr: "Dass wir, wenn wir uns selbst einlullen lassen, in den entscheidenden Momenten in der Champions League plötzlich nicht da sind."
Wunsch nach unbedingtem Willen
Die Spieler sollten sich mal wieder aufregen, "meinetwegen auch über mich, dass ich rummotze. Wir brauchen diesen unbedingten Willen, der hat gegen Arsenal gefehlt. Ich habe das kommen sehen", führte der Präsident weiter aus. Einer müsse ja "die Hurra-Berichterstattung mal relativieren", so Hoeneß. Die Spieler könnten sich "auf Dauer dieser Stimmung nicht entziehen".
Schon direkt nach der Partie gegen Arsenal hatte Hoeneß heftige Kritik geübt und gepoltert. "Wenn wir gut spielen, können wir jeden schlagen. Wenn wir so spielen, gewinnen wir gegen keinen. Der Trend ist your friend. Und wir spielen seit drei Wochen einen schönen Dreck. Das reicht nicht", polterte er.
Quelle: ntv.de, dpa