Muntere Heimpremiere am Millerntor Hoffenheim bleibt Spitze
28.08.2010, 20:39 UhrAufsteiger FC St. Pauli verpasst den erhofften Dreier im ersten Bundesliga-Heimspiel seit achteinhalb Jahren. Eine Woche nach dem Saison-Auftaktsieg beim SC Freiburg (3:1) unterliegt der Kiezklub gegen 1899 Hoffenheim mit 0:1 (0:0). Isaac Vorsah erzielt das Siegtor drei Minuten vor dem Ende.
Mit einem Sieg bei Aufsteiger FC St. Pauli hat 1899 Hoffenheim seine Führungsposition in der Fußball-Bundesliga vorerst behauptet. Die Kraichgauer gewannen im Millerntorstadion durch ein Tor von Isaac Vorsah in der 87. Minute mit 1:0 (0:0) und liegen nun gleichauf mit Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern auf Platz eins. Vor 23.794 Zuschauern besaß auch St. Pauli Chancen zu einem Sieg, scheiterte aber an der Schwäche im Abschluss. Pech hatte Fabian Boll, der in der 5. Minute mit einem Kopfball an der Latte scheiterte.
Die Bundesliga-Heimpremiere nach mehr als achtjähriger Abwesenheit vor nagelneuer Haupttribüne wurde zur unterhaltsamen Vorstellung. Die Gastgeber hatten gar mehr vom Spiel und boten den favorisierten Hoffenheimern ohne Zurückhaltung die Stirn. In der abwechslungsreichen Begegnung suchten beide Teams die Offensive, doch meist war vor der Strafraumgrenze des Rivalen Endstation.
Boll sorgte für die größte Möglichkeit in den ersten 45 Minuten. Nach einem Freistoß von Geburtstagskind Rouwen Hennings jagte der 31 Jahre alte Mittelfeldspieler den Ball per Kopf an die Latte. Danach hielten sich die hochkarätigen Chancen in Grenzen. Dafür machten die Zuschauer auf der neuerbauten Tribüne ungewohnten Krach, den die Hamburger Spieler nach eigenem Bekunden während der Bauphase schmerzlich vermisst hatten. Nach der Südtribüne ist damit der zweite Teil beim Umbau des maroden Stadions abgeschlossen. Die restlichen beiden Tribünen folgen bis 2014.
Boll verstolpert die Führung
Drei Minuten nach Wiederanpfiff waren die Gäste nicht auf der Hut, als Hennings im Sitzen den Ball in den Kasten zu zirkeln versuchte (49.). Auch Boll nach Freistoß von Naki (51.) verstolperte die Führung. Die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick, der nur auf die verletzten Chinedu Obasi und Matthias Jaissle verzichten musste, spielte gefällig mit, konnte sich aber vor dem Hamburger Tor nicht entscheidend in Szene setzen. Sejad Salihovic (25.) und Demba Ba (28.), der Torwart Hain mit einem 18-Meter-Gewaltschuss prüfte, hatten ebenfalls gesündigt.
Dann hätte es fast bei den Hamburgern eingeschlagen. Vedad Ibisevic hatte Pech, als er mit einem Heber über St. Paulis Torhüter Hain hinweg nur aufs statt ins Tor traf (52.). Ein Tor des eingewechselten Boris Vukcevic gab Schiedsrichter Manuel Gräfe wegen Abseits nicht (73.), nachdem Hain den Freistoß von Salihovic nicht festgehalten hatte.
St.-Pauli-Trainer Holger Stanislawski, der an der Seitenlinie "immer mit auf dem Platz steht", wie er bekennt, bewies diesmal Stehvermögen. In den einzigen Partien beider Clubs im Zweitliga-Jahr 2007/2008 war der Hamburger Trainer beide Male auf die Tribüne verwiesen worden.
Quelle: ntv.de, sid