Fußball

HSV mit 20 Millionen Euro Schulden Hoffmann steht zu Veh

Armin Veh schließt einen Rücktritt als HSV-Trainer aus. Und es scheint, als ob der 49-Jährige vor dem Rückrundenauftakt nicht noch böse von der Vereinsführung überrascht wird. HSV-Chef Bernd Hoffmann jedenfalls geht von Vehs Verbleib aus. Damit wäre jedoch nur eine von vielen Baustellen geschlossen.

Bernd Hoffmann hat in seiner Zeit beim HSV schon viele Trainer kommen und gehen sehen.

Bernd Hoffmann hat in seiner Zeit beim HSV schon viele Trainer kommen und gehen sehen.

(Foto: REUTERS)

Beim Fußball-Bundesligisten Hamburger SV verdichten sich die Anzeichen dafür, dass Armin Veh auch im kommenden Jahr auf der Trainerbank der Hanseaten sitzen wird. Nachdem Veh einen Rücktritt ausgeschlossen hatte, scheint auch der Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann weiter mit dem Coach zusammenarbeiten zu wollen. Er sei sicher, "dass Armin Veh im Spiel gegen Schalke unser Trainer ist", sagte der HSV-Boss dem "Hamburger Abendblatt". Die Hanseaten treten zum Rückrundenstart am 15. Januar bei den Gelsenkirchenern an.

Eine endgültige Entscheidung über Vehs Zukunft soll bei einem Treffen des Trainers mit dem Vorstand am Neujahrstag fallen. Veh ist eigentlich ohnehin noch bis zum 30. Juni 2012 an die Hamburger gebunden. Coach und Verein verfügen jedoch jeweils über eine Option zur Kündigung des Vertrags zum 31. Mai 2011. Zuletzt hatte es Spekulationen darüber gegeben, dass beide Parteien schon zur Rückrunde getrennte Wege gehen könnten.

Umbruch zwingend notwendig

Die Ausgangslage in der Trainerfrage ist klar: Veh will mit dem HSV-Kader wie geplant am 2. Januar ins Dubai-Trainingslager starten. Sowohl der Coach als auch der Club haben die Möglichkeit, bis zum 31. Mai 2011 per Ausstiegsklausel ihren bis Sommer 2012 laufenden Kontrakt zum Saisonende zu kündigen. Sollte eine der beiden Seiten dieses Ansinnen schon beim Neujahrs-Gipfel vorbringen, gilt es als sicher, dass es zur sofortigen Trennung kommen würde. Co-Trainer Michael Oenning, der schon beim 1. FC Nürnberg Bundesliga-Erfahrung sammelte, hätte dann beste Chancen, zum Chefcoach aufsteigen.

Geht es mit Veh, der nach wie vor glaubt, "dass der HSV der richtige Verein für mich ist", weiter, muss ein Konsens in der Planung der HSV-Mannschaft der Zukunft gefunden werden. Nach dem mit Platz 9 bisher erneut unbefriedigenden Saisonverlauf ist ein Umbruch zwingend erforderlich. Denn die Mannschaft - angeführt von Routiniers wie Keeper Frank Rost (37), Zé Roberto (36) und Ruud van Nistelrooy (34) - ist nicht nur überaltert, sondern auch kein Team. Das große HSV- Problem: Der finanzielle Spielraum ist begrenzt, vor allem, wenn der Traditionsclub die Europacup-Plätze erneut verpassen sollte.

Schuldenberg von 20 Millionen Euro

So berichtete das "Abendblatt" laut "internen Akten" von einer 20- Millionen-Hypothek: Demnach muss der Club 2011 noch 2,6, im nächsten Jahr 14 und 2012/13 weitere 6 Millionen Euro für schon getätigte Transfers zahlen. Allerdings sind diese Ratenmodelle gängige Praxis. Der aktuelle Planungsstand sei "nun wirklich nicht besorgniserregend. Es ist ganz normales Bundesliga-Geschäft", sagte Hoffmann.

Wie in den Vorjahren sei es Aufgabe des Managements, den Etat bis zur nächsten Saison ausgewogen zu gestalten: "Wir werden auf der Basis gewohnter wirtschaftlicher Solidität die notwendigen sportlichen Entscheidungen treffen, um uns für die nächsten Jahre richtig aufzustellen."

Quelle: ntv.de, Thomas Prüfer, dpa/sid

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