Angriff vor Spiel in Rotterdam Hooligans attackieren Bosse von Union Berlin
21.10.2021, 08:31 Uhr
Präsident Dirk Zingler war unter den von Hooligans angegriffenen Unionern.
(Foto: imago images/Contrast)
Im Vorfeld des Spiels von Feyenoord Rotterdam gegen Union Berlin in der UEFA Conference League kommt es zu einer Hooligan-Attacke auf eine Delegation des Bundesligisten. In einer Bar fliegen Stühle. Eine Person wird ins Krankenhaus gebracht.
Eine Abordnung um Union-Berlin-Präsident Dirk Zingler ist vor dem Spiel in der UEFA Conference League gegen Feyenoord Rotterdam in einer Bar attackiert worden. Das bestätigt der Verein ntv.de. Eine Person soll bei dem Angriff verletzt worden sein, eine Person aus der Gruppe der Angreifer wurde festgenommen. Die Polizei Rotterdam teilt ntv.de mit, dass die Untersuchungen zu dem Vorfall noch andauern. Zuerst hatte der "Berliner Kurier" über den Vorfall berichtet.
Rund 25 Personen hatten sich am Vorabend des Auswärtsspiels in einer Bar unweit des Team-Hotels eingefunden. Darunter befanden sich unter anderem Zingler und Mediendirektor Christian Arbeit. "Bei einem Vorfall in einer Gastronomie wurde mit Stühlen und anderen Gegenständen auf mehrere Personen geworfen. Ein Opfer wurde mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Die Verdächtigen sind geflohen", schreibt die Polizei Rotterdam auf Twitter. Wie Union Berlin bestätigt, befindet sich die Person nach ausführlichen Checks im Krankenhaus mittlerweile wieder bei der Gruppe. "Zum Glück ist niemand ernsthaft verletzt, aber der Schreck sitzt noch in den Knochen", sagt Union-Mediendirektor Christian Arbeit im Gespräch auf Nachfrage.
Die Angreifer sollen der Hooligan-Szene des niederländischen Vereins zuzurechnen sein. Trotz ihrer Flucht kam es im weiteren Verlauf des Abends zu einer Festnahme, bestätigte die Polizei Rotterdam, die auf ntv.de-Nachfrage von nun "laufenden Ermittlungen" spricht. Bei dem Festgenommenen handle es sich um einen 25-Jährigen, schreibt die Polizei Rotterdam in einer Mitteilung am frühen Nachmittag. Dieser befinde sich noch in Untersuchungshaft.
Gegenüber ntv.de bestätigte Union Berlin den Angriff. Vom "Berliner Kurier" veröffentlichte Bilder zeigen eine verwüstete Bar. Das Blatt berichtet davon, dass "einige Mitglieder der Delegation gegen die Wurfgeschosse geistesgegenwärtig die Stühle als Schutzschirme gebrauchten" und so schlimmere Verletzungen verhindert hätten. Andere Delegationsmitglieder flüchteten von der Terrasse in die Bar.
Am Vormittag meldete sich auch Feyenoord mit einem Statement. "Der Verein distanziert sich in jeder Hinsicht von den Leuten, die sich zu dieser feigen Tat herabgelassen haben, und ist der Meinung, dass sich niemand, der Feyenoord und die Stadt auf so wahnsinnige Weise in ein negatives Licht rückt, als Anhänger bezeichnen kann oder darf", schrieben sie auf Twitter. "Feyenoord hofft auch, dass die Täter gefunden und für diesen schockierenden Fall von Gewalt in der Öffentlichkeit bestraft werden."
Der Betreiber der Rotterdamer Bar, Thijmen van den Ende, berichtete über die Angriffe im "Dagblad 010". Er sagte: "Wir alle lieben diesen Klub, nicht wahr? Aber eine Bar in der eigenen schönen Stadt abzureißen, ist nicht so anständig, oder? In den Gruppen-Apps gab es Gerüchte, dass hier Fans von Union Berlin sitzen, aber in Wirklichkeit waren es Mitarbeiter und Verwaltung."
Union Berlin trifft um 18.45 Uhr (live bei TVNOW) auf Feyenoord Rotterdam. Der Verein bittet alle Union-Fans in Rotterdam, sich vor dem Spiel direkt zum Treffpunkt in den "Oude Haven" zu begeben und nicht mit kleinen Gruppen durch die Stadt zu ziehen.
Quelle: ntv.de, sue