175 Festnahmen nach Berliner Derby Hooligans verletzen 112 Polizisten
16.03.2015, 18:16 Uhr
In der "Alten Försterei" gab es am Sonntag heftige Krawalle.
(Foto: picture alliance / dpa)
In Berlin läuft ein Regionalliga-Spiel aus dem Ruder. Gewaltbereite Hooligans suchen gezielt die Auseinandersetzung. Die Polizei versucht die Lage zu beruhigen. Es gibt heftige Attacken, bei denen zahlreiche Beamte verletzt werden.
Bei Krawallen während des Regionalliga-Spiels zwischen der 2. Mannschaft von Union Berlin und dem BFC Dynamo (0:1) wurden 175 Personen festgenommen und 112 Polizisten verletzt. 64 Personen müssen sich nun unter anderem wegen Landfriedensbruchs, Körperverletzung, Widerstands, Sachbeschädigung und Beleidigung verantworten, wie die Polizei mitteilte.
"Die Ausschreitungen am Sonntag haben nichts mit Fußballleidenschaft und Fußballfreude zu tun. Hier haben gewaltbereite Hooligans ganz gezielt die Auseinandersetzung gesucht", sagte Innen-Staatssekretär Bernd Krömer: "Ich verurteile diese Angriffe, vor allem auch auf die eingesetzten Polizeibeamten. Das ist absolut inakzeptabel."
Auch Union verurteilte die Vorkommnisse: "Jeder Verletzte ist einer zu viel, und jeder von der Polizei ermittelte Straftäter wird sich für sein Handeln verantworten müssen", sagte der Sicherheitsbeauftragte Sven Schlensog: "Grundsätzlich hat uns die Einsatzleitung der Polizei bestätigt, dass die Zusammenarbeit zwischen ihren Einsatzkräften und unserem Ordnungsdienst im Stadion gut funktioniert hat und das Konzept zur Trennung der Fanlager weitgehend aufgegangen ist."
Partie wird für 15 Minuten unterbrochen
Die Partie am Sonntag im Stadion "Alte Försterei" war für etwa 15 Minuten unterbrochen worden, nachdem rund 300 Union-Fans versucht hatten, über die Haupttribüne in den Gästeblock zu gelangen. Dabei wurden eingreifende Ordner und Polizisten attackiert. Die Beamten setzten daraufhin Reizstoffsprühgeräte und Mehrzweckstöcke ein. Anschließend versuchten BFC-Fans den Zaun zum Spielfeld zu übersteigen und wurden von Ordnern und Einsatzkräften gehindert.
"Im Fanblock der Gästemannschaft wurden Sitzschalen aus den Verankerungen gerissen und in Richtung Spielfeld geworfen, auch gefüllte Plastikbecher wurden weiterhin geworfen", berichtete die Polizei. Auch nach dem Spiel kam es zu diversen Ausschreitungen und körperlichen Attacken auf Polizei-Beamte.
Schon vor dem Anpfiff hatten die Beamten in einer Parkanlage etwa 130 Union-Anhänger bemerkt, "die teilweise schon vermummt waren und sich in unmittelbarer Nähe zur Wegstrecke der Gästefans befanden". Diese wurden in den Park zurückgedrängt. Ein Aufeinandertreffen der Fanlager konnte von den Polizisten jedoch vor, während und nach dem Spiel verhindert werden.
Quelle: ntv.de, tno/sid