Englands Nationalelf kein Thema Hunt will für Löw kicken
02.11.2009, 17:23 UhrOffensivallrounder Aaron Hunt hat Spekulationen über eine angeblich bevorstehende Berufung in die englische Nationalmannschaft zurückgewiesen und erklärt, er will weiter für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) auflaufen.

In Nürnberg bewahrt Aaron Hunt die Werderaner am Wochenende mit zwei Toren vor einer Pleite.
(Foto: dpa)
"Ich habe immer gesagt, dass ich für Deutschland spiele. Daran hat sich nichts geändert. Ich bin hier aufgewachsen und habe hier das Fußballspielen gelernt", sagte der 23-Jährige nach dem Training des Bundesligisten Werder Bremen und betonte, dass es keinen Kontakt zum englischen Verband gegeben habe.
Zuvor hatte die "Bild" berichtet, dass Englands Nationaltrainer Fabio Capello den gebürtigen Niedersachsen bereits beobachten lasse und ihn für Einsätze im Trikot der "Three Lions" gewinnen wolle. Der Grund für Capellos plötzliches Interesse: Hunt ist derzeit in der Form seines Lebens. In den letzten fünf Bundesliga-Spielen markierte er fünf Tore und rettete den Bremern am Samstag mit seinem Doppelpack das 2:2 beim 1. FC Nürnberg schoss. Da die Mutter von Hunt, der seit der U16 für den DFB spielt, Engländerin ist und er noch kein Pflichtspiel für die deutsche A-Elf absolviert hat, könnte der Bremer auch für England spielen.
Entscheidung gefallen
"In meiner Familie gibt es Einige, die es gern sehen würden, dass ich für England spiele. Aber sie haben meine Entscheidung akzeptiert", meinte Hunt, der nach seinen bisher starken Saisonleistungen den Sprung in das berühmte Notizbuch von Bundestrainer Joachim Löw geschafft hat und sich Hoffnungen auf eine Nominierung für die beiden anstehenden Länderspiele der DFB-Auswahl am 14. November in Köln gegen Chile sowie vier Tage später in Gelsenkirchen gegen die Elfenbeinküste machen kann.
"Er ist auf jeden Fall ins Blickfeld gerückt. Ein guter Spieler, der jetzt verletzungsfrei ist und konstant auf hohem Niveau spielt. Ob er für die Länderspiele nominiert wird, ist noch nicht entschieden", hatte Löw zuletzt erklärt. Sein Aufgebot will der Bundestrainer am kommenden Freitag bekanntgeben.
Hunt ist nicht nur torgefährlich, er ist auch variabel einsetzbar. Er kann hinter den Spitzen spielen, aber auch als Stürmer - wie in Nürnberg. Die Bremer sind sich einig, dass eine Nominierung Hunts für die deutsche Auswahl gerechtfertigt wäre. "Er ist jetzt so weit, dass er eine Einladung verdient hätte", so Manager Klaus Allofs. Allerdings sei es unnötig, sich für seine Berufung einzusetzen, sagte Werder-Coach Thomas Schaaf: "Wir müssen nur auf seine Leistung schauen. Wenn er so spielt, müssen wir auch gar nichts sagen." Sein Handy habe er immer eingeschaltet, sagte Hunt - bleibt abzuwarten, wer sich meldet. Löw oder Capello.
Quelle: ntv.de, sid/dpa