Frankfurter stolpern im Schwabenland Ibisevic lässt Stuttgart jubeln
28.10.2012, 17:26 Uhr
Tor für Stuttgart: Christian Gentner feiert, Kollege Vedad Ibisevic schmunzelt.
(Foto: REUTERS)
Der VfB Stuttgart überrascht das Überraschungsteam der Fußball-Bundesliga - und feiert gegen Eintracht Frankfurt den ersten Heimsieg in dieser Saison. Zu verdanken haben sie das auch dem Bosnier Vedad Ibisevic, der sechs Minuten vor dem Ende das entscheidende Tor erzielt.
Der VfB Stuttgart hat mit seinem ersten Bundesliga-Heimsieg den Höhenflug von Bayern-Jäger Eintracht Frankfurt gestoppt. Mit dem 1:2 (0:1) kassierte das Überraschungsteam aus Hessen die erst zweite Saison-Niederlage und rutschte auf Tabellenrang drei hinter dem Spitzenreiter aus München und den FC Schalke. Schon früh stellte Christian Gentner (6. Minute) vor 54.840 Zuschauern die Weichen. Frankfurts Ersatz-Kapitän Alexander Meier (67.) sorgte mit einem wunderbaren Schlenzer ins lange Eck für den nicht unverdienten Ausgleich in der Mercedes-Benz-Arena. Mit seinem fünften Saisontreffer schaffte dann Vedad Ibisivic (84.) den umjubelten Siegtreffer.
Beide Teams schenkten sich nichts. Es war ein gutes, ein lebhaftes Spiel, vor allem auch, weil der vom ehemaligen Stuttgarter Meistertrainer Armin Veh trainierte Aufsteiger sich nicht versteckten. Nach dem Wutausbruch ihres Chefcoaches Bruno Labbadia, nach dem 2:2 gegen Bayer Leverkusen, haben die Stuttgarter in Hamburg gewonnen und nun auch den Heimfluch besiegt. Der VfB ist mit 12 Punkten schon Tabellen-Achter. Die Frankfurter sind mit 19 Zählern Dritter. Sie wurden trotz der Niederlage auch in Stuttgart ihrem Ruf als bärenstarker Neuling gerecht. Kurzfristig hatte Kapitän Pirmin Schwegler mit muskulären Problemen passen müssen. Dafür stand Martin Lanig in der Anfangsformation.
Durch die Hosenträger von Keeper Kevin Trapp
Und es hatte den Anschein, als ob diese Umstellung die Gäste verunsichert hätte. Die Schwaben zeigten von Beginn an, wer Herr im Haus ist. Drei Tage nach der Nullnummer gegen Kopenhagen in der Europaliga waren die Stuttgarter nicht wiederzuerkennen, nutzten die Gunst der Stunde. Nach einer Unordnung in der Eintracht-Abwehr traf Gentner mit Direktabnahme vom Fünfmetereck - durch die Hosenträger von Keeper Kevin Trapp. Trainer Bruno Labbadia jubelte - und die Fans träumten nach zuletzt zwei Niederlagen und zwei Unentschieden vom ersten Bundesliga-Heimsieg der Saison.
Nach dem frühen Rückstand wurden die Gäste etwas stärker. Draußen an der Seitenlinie schimpfte Trainer Veh. Beide Teams neutralisierten sich weitgehend, im Mittelfeld ging es ordentlich zur Sache. Bei einem Kopfball-Duell mit dem neuen Eintracht-Kapitän Meier verlor Georg Niedermeier einen Zahn - Dr. Best, der Stuttgarter Mannschaftsarzt, kümmerte sich um den Abwehrspieler, der Kurz vor der Pause rettete Tasci vor Meier, nach dem Wechsel kam Karim Matmour bei den Gästen für den Japaner Takashi Inui.
Doch es ging so weiter, wie es in Hälfte eins begonnen hatte. Nach nicht einmal 30 Skunden traf der Österreicher Martin Harnik, in seiner ersten guten Szene, nur den linken Pfosten - es wäre die frühzeitige Entscheidung gewesen. Stuttgart vergab weiter Chancen, Frankfurt steckte nicht auf. Meier belohnte sein Team zunächst, doch dann kam Ibisevic.
Quelle: ntv.de, Elmar Dreher, dpa