U-21-Mannschaft schiebt Frust Im Halbfinale gegen Italien
23.06.2009, 23:02 Uhr
Englands Michael Mancienne versucht, Ashkan Dejagah beiseite zu schieben.
(Foto: dpa)
Getrübte Stimmung und Ratlosigkeit prägten das Bild nach dem historischen Erfolg, aber Trainer Horst Hrubesch übte sich in Zweckoptimismus. "Wir haben das erste Etappenziel erreicht. Jetzt müssen wir in die Spur finden und dann den letzten Schritt machen, der ins Finale führt", forderte der DFB-Trainer nach dem Halbfinaleinzug der U21-Junioren bei der Europameisterschaft in Schweden.
Das 1:1 gegen England, mit dem erstmals seit 27 Jahren die Vorschlussrunde erreicht wurde, war kein Ruhmesblatt. "Es gibt keine zwei Meinungen: In der Mannschaft ist mehr Qualität als sie gestern gezeigt hat", befand DFB-Präsident Theo Zwanziger, der die Partie in Halmstad verfolgte. Sportdirektor Matthias Sammer wollte die Leistung gar überhaupt nicht kommentieren.
Im Halbfinale trifft die deutsche Mannschaft am Freitag in Helsingborg als Gruppenzweiter auf Italien. Die Mannschaft von Pierluigi Casiraghi setzte sich am Dienstagabend mit 2:1 gegen Weißrussland durch. Im zweiten Halbfinale spielt Schweden am Freitag in Göteborg gegen England (18.15 Uhr). Der EM-Gastgeber sicherte sich Platz zwei in der Gruppe A durch einen 3:1-Sieg gegen Serbien.
Hrubesch will den Stab nicht brechen
"Im Vergleich zum Spanien-Spiel war das ein Rückschritt. Aber es macht jetzt keinen Sinn, den Stab über die Mannschaft zu brechen", sagte Hrubesch, der von seinen Führungsspielern mehr Verantwortung auf dem Platz fordert. "Wir haben nicht den, der von hinten führt. Benedikt Höwedes versucht es, aber er braucht auch Hilfe. Das ist das große Problem", befand Hrubesch. Mit dieser Leistung wird es für die deutsche Mannschaft schwer, das Halbfinale schadlos zu überstehen.
Nach dem Abpfiff im altehrwürigen Örjans Vall jubelte keiner der deutschen Spieler. Zu schwach war die Vorstellung des selbst ernannten Titelkandidaten gegen eine englische B-Elf, in der zehn neue Spieler standen und in der nach der Pause sogar der dritte Torwart eingewechselt wurde. "Das waren gemischte Gefühle. Wir sind natürlich trotzdem erleichtert, so etwas kann ja auch nach hinten losgehen", bekannte Rechtsverteidiger Andreas Beck, der für den Leistungsabfall im deutschen Team auch keine Erklärung hatte.
Dabei wurde der DFB-Elf mit dem frühen Führungstreffer durch Gonzalo Castro (5.) eigentlich "in die Karten gespielt", wie Hrubesch befand. "Doch dann haben wir das Ergebnis verwaltet und wurden bestraft", sagte Torhüter Manuel Neuer, der in der Schlussphase gegen Richard Stearman und Adam Johnson sogar noch zweimal den möglichen Siegtreffer der Engländer verhindern konnte. Den Ausgleich erzielte zuvor Jack Rodwell (29.).
Die U-21-Europameisterschaft im Überblick
Gruppe A, in Malmö und Helsingborg
Schweden - Weißrussland 5:1 (3:1)
Italien - Serbien 0:0
Schweden - Italien 1:2 (0:1)
Weißrussland - Serbien 0:0
Serbien - Schweden 1:3 (1:3)
Weißrussland - Italien 1:2 (1:1)
Tabelle
1. Italien | 3 | 2 | 1 | 0 | 4:2 | 7 |
2. Schweden | 3 | 2 | 0 | 1 | 9:4 | 6 |
3. Serbien | 3 | 0 | 2 | 1 | 1:3 | 2 |
4. Weißrussland | 3 | 0 | 1 | 2 | 2:7 | 1 |
Gruppe B, in Göteborg und Halmstad
England - Finnland 2:1 (1:1)
Spanien - Deutschland 0:0
Deutschland - Finnland 2:0 (0:0)
Spanien - England 0:2 (0:0)
Finnland - Spanien 0:2 (0:1)
Deutschland - England 1:1 (1:1)
Tabelle
1. England | 3 | 2 | 1 | 0 | 5:2 | 7 |
2. Deutschland | 3 | 1 | 2 | 0 | 3:1 | 5 |
3. Spanien | 3 | 1 | 1 | 1 | 2:2 | 4 |
4. Finnland | 3 | 0 | 0 | 3 | 1:6 | 0 |
Halbfinale, in Göteborg und Helsingborg
Freitag, 26. Juni 2009:
England - Schweden 18 Uhr
Italien - Deutschland 20.45 Uhr
Finale, in Malmö
Montag, 29. Juni 2009
England/Schweden - Italien/Deutschland 20.45 Uhr
Quelle: ntv.de, dpa