Fußball

Hängt Bayern die Wölfinnen ab? Im ewigen Duell kehren sich die Vorzeichen um

Zumindest in der Meisterschaft hat der FC Bayern die Wölfinnen schon früh abgegrätscht.

Zumindest in der Meisterschaft hat der FC Bayern die Wölfinnen schon früh abgegrätscht.

(Foto: picture alliance/dpa)

Kaum ein anderes Spiel in der Fußball-Bundesliga der Frauen interessiert so sehr, wie die Bayern gegen Wolfsburg. Diesmal könnte es schon früh große Signalwirkung geben: Der Meister schwimmt auf einer Erfolgswelle, die Wölfinnen hinken derweil bereits jetzt hinterher.

Ein Sieg nach dem nächsten, der Traumstart in die Champions League und die Frage: Wer soll Bayern München stoppen? Präsident Herbert Hainer jedenfalls geriet nach dem "fulminanten" Königsklassen-Auftakt gegen den FC Arsenal ins Schwärmen. Die Spielerinnen hätten gezeigt, dass sie "in dieser Saison Großes vorhaben". Der deutsche Meister ist noch lange nicht satt - und der Dauerkonkurrent VfL Wolfsburg vor dem Gipfeltreffen in der Bundesliga mehr als nur gewarnt.

Denn während sich Dreifach-Torschützin Pernille Harder und Co. beim 5:2 (1:1) gegen das englische Topteam für das Duell am Samstag (17.45 Uhr/ARD, DAZN, MagentaSport und ntv.de-Liveticker) warm schossen, bekamen die Wolfsburgerinnen bei der AS Rom (0:1) einen Dämpfer verpasst. Auch der Start in das Meisterschaftsrennen verlief holprig, der Rückstand auf den noch ungeschlagenen Titelverteidiger beträgt nach fünf Partien bereits fünf Punkte.

Dass der Abstand so früh in der Saison noch größer wird, will Wolfsburg verhindern, auch wenn VfL-Trainer Tommy Stroot den Kontrahenten als Favorit bezeichnete. Davon will sein Gegenüber Alexander Straus nichts wissen. Gegen Wolfsburg in der VW-Arena vor rund 17.000 Zuschauern zu spielen, sei "eine große Herausforderung", sagte der Norweger: "Aber wir sind selbstbewusst." Wolfsburg werde "alles dafür tun", das Spiel "siegreich zu gestalten", betonte Stroot: "Trotzdem ist für mich die Grundkonstellation komplett klar."

Aufbruch bei den einen, Umbruch bei den anderen

Und nicht nur das. Die Entwicklung des Konkurrenten ist auch beim früheren Serienmeister nicht unbemerkt geblieben. Bayern sehe er "auf einem Level mit den Topvereinen", sagte Stroot. Ihre Ambitionen hatten die Münchnerinnen nicht zuletzt mit dem Transfer von Nationalspielerin Lena Oberdorf unterstrichen, die es im Sommer aus Wolfsburg nach Bayern gezogen hatte. Einen solchen könnten nur "vier, fünf Vereine in Europa tätigen", erklärte der VfL-Coach.

Auch die Verpflichtungen von Harder und der schwedischen Nationalspielerin Magdalena Eriksson, die beide vom englischen Meister FC Chelsea im vergangenen Jahr gekommen waren, könnten in der Kategorie "vier, fünf Vereine stemmen", sagte Stroot. Vor allem die Qualitäten von Harder sind in Wolfsburg bestens bekannt, ging die dänische Nationalspielerin doch zwischen 2017 und 2020 noch für den VfL auf Torjagd.

Bayern habe "eine Dichte und eine Stabilität in ihrer Kaderstruktur, die für das ganz Große gemacht ist", sagte Stroot, der wiederum beim VfL nach den Abgängen der Leistungsträgerinnen Oberdorf, Ewa Pajor und Dominique Janssen einen Umbruch gestalten muss. Führungsspielerin Alexandra Popp hat zudem bereits ihre Nationalmannschaftskarriere beendet, will aber über 2025 hinaus weiterspielen.

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Bayern habe derzeit die Möglichkeit, Topspielerinnen zu halten sowie Topspielerinnen neu an den Verein zu binden, sagte Stroot: "Dass wir da auf Dauer wieder hinwollen und die Möglichkeiten dazu entwickeln wollen, ist klar. Da gehen wir auch nicht vom Gaspedal runter."

Auch auf dem Platz hatte Bayern zuletzt meist die Nase vorne, holte zweimal in Folge die Meisterschaft, setzte sich in den vergangenen drei Liga-Partien sowie dem Supercup-Duell gegen Wolfsburg durch - nur den DFB-Pokal ließ sich der VfL im Mai nicht streitig machen. Doch die Meisterschaft werde nicht an den ersten Spieltagen entschieden, betonte Stroot, es sei "ein langer Weg". Zumindest die Weichen könnten aber am Wochenende gestellt werden.

Quelle: ntv.de, ses/sid

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