Fußball

Mit Beckham gegen Valencia? In Paris brennt der Baum

Spekuliert auf die Startelf: David Beckham.

Spekuliert auf die Startelf: David Beckham.

(Foto: dpa)

Der Viertelfinal-Einzug in der Champions League gegen den FC Valencia sollte für Paris St. Germain eigentlich nur noch Formsache sein. Doch in der Stadt der Liebe hängt vor dem möglichen Comeback David Beckhams in der Fußball-Königsklasse der Haussegen schief.

Es soll das strahlende Champions-League-Comeback von David Beckham werden, doch die Vorfreude beim Glitzerklub Paris St. Germain ist getrübt. Nach dem peinlichen 0:1 in der Liga gegen Aufsteiger Stade Reims hängt in der Stadt der Liebe der Haussegen schief.
Ein bisschen geht sogar die Angst um, dass es schon bald vorbei sein könnte mit Glamour-Auftritten in der Königsklasse. Plötzlich erscheint selbst der 2:1-Sieg aus dem Achtelfinal-Hinspiel beim FC Valencia als gefährlich dünnes Polster - zumal Superstar Zlatan Ibrahimovic für das Rückspiel heute (ab 20.45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) im heimischen Prinzenpark gesperrt ist.

Paris - Valencia, 20.45 Uhr

Paris St. Germain: Sirigu - Jallet, Alex, Sakho, Maxwell - Lucas Moura, Matuidi, Chantome, Pastore - Lavezzi, Menez. - Trainer: Ancelotti
FC Valencia: Guaita - Joao Pereira, Victor Ruiz, Mathieu, Guardado - Parejo, Tino Costa - Feghouli, Banega, Jonas – Soldado. Trainer: Valverde
Schiedsrichter: Mazic (Serbien)

Nicht Beckham, sondern Sportdirektor Leonardo beherrschte vor d em Spiel die Schlagzeilen. Der Brasilianer, der Anfang der 1990er Jahre selbst in Valencia gespielt hat, hatte die Niederlage und das schwache Auftreten seiner Starelf in Reims in fragwürdiger Manier beiseite gewischt. "Vielleicht sind wir nicht für solche Spiele gemacht. Vielleicht haben wir ein Team, das mehr für Europa als für die Liga gemacht ist", hatte Leonardo gesagt.

Der milliardenschwere Klubpräsident Nasser Al-Khelafi soll über die herablassenden Äußerungen, die dem kickenden Personal zudem ein glänzendes Alibi für Müßiggang im grauen Liga-Alltag lieferte, extrem verärgert gewesen sein. Anzeichen, dass die Spieler nur zu gerne der Tristesse der Ligue 1 entfliehen, gibt es zuhauf. Innenverteidiger Maxwell sagte zum Beispiel: "Ich glaube nicht, dass die Niederlage in Reims ein Problem darstellt, denn wir sind alle voll auf Europa fokussiert. Die Champions League ist für uns alle sehr wichtig, wir werden alles geben, um sie zu gewinnen."

In Valencia wittern sie Morgenluft

David Beckham soll dabei helfen. Der Poster Boy, der zuletzt 2010 für den AC Mailand in der Champions League gespielt hat, wird von vielen sogar in der Startelf erwartet, obwohl er nach seiner Einwechslung gegen Reims nicht weiter aufgefallen war. Durch die Sperren für Stürmerstar Ibrahimovic und Mittelfeldspieler Marco Verratti könnte Platz für den 37-Jährigen sein. Über den PSG-Einspruch gegen die Zwei-Spiele-Sperre für Ibrahimovic, der im Hinspiel in der Nachspielzeit Rot gesehen hatte, wird wohl erst nach der ersten Auszeit des Schwedens entschieden.

In Reims hatte Beckham kaum Bindung zu einer Mannschaft gehabt, die sich nicht weiter für das Spiel zu interessieren schien. Es war das zweite Mal in Folge nach dem 2:3 gegen FC Sochaux, dass PSG stolperte. Der einst komfortable Vorsprung des Tabellenführers auf Olympique Lyon beträgt nur noch zwei Punkte. In Valencia wittern sie deshalb Morgenluft. "Wir haben zu Hause verloren, aber trotzdem auf jeden Fall die Chance, in Paris zu gewinnen", sagte Valencias französischer Linksverteidiger Aly Cissokoh: "Nichts ist unmöglich im Fußball."

Schottlands Meister vor Herkulesaufgabe

Mehr noch als die Spanier müssen sich die Spieler von Celtic Glasgow vor dem Rückspiel beim AC Mailand dieses Mottos bedienen. 0:3 hat der schottische Meister das Hinspiel im heimischen Celtic Park verloren, ein Weiterkommen wäre eine historische Leistung. Erst zwei Teams haben in der Geschichte der Königsklasse in der K.o.-Phase nach einer Heimniederlage noch den Einzug in die nächste Runde geschafft: Inter Mailand 2011 gegen Bayern München (0:1, 3:2) und Ajax Amsterdam 1996 gegen Panathinaikos Athen (0:1, 3:0).

Eine Drei-Tore-Differenz drehte bislang noch kein Team. Einer, der weiß, wovon er spricht, warnt dennoch inständig. "Ich bin lange genug dabei, um zu wissen, dass im Fußball Wunder geschehen können", sagte Regisseur Andrea Pirlo: "Ich kann mich noch an das Finale gegen Liverpool erinnern." 2005 stand er mit dem AC Mailand in Istanbul im Endspiel gegen die Reds, Milan führte zur Halbzeit 3:0 - und verlor noch im Elfmeterschießen.

Quelle: ntv.de, Jörg Mebus, sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen