Fußball

Freddy Adu stellt sich vor Ingolstadt testet Ex-Wunderkind

Einst galt er als Fußball-Wunderkind, nun wäre er über einen Vertrag beim Zweitligisten FC Ingolstadt froh. Freddy Adu hat trotz seiner 21 Jahre schon viel erlebt im Profifußball. Viel erreicht hat er nicht.

Freddy Adu: Vor Jahren ein Wunderkind, jetzt vielleicht bald mit Ingolstadt im Zweitliga-Abstiegskampf.

Freddy Adu: Vor Jahren ein Wunderkind, jetzt vielleicht bald mit Ingolstadt im Zweitliga-Abstiegskampf.

(Foto: REUTERS)

Freddy Adu galt einst als der künftige Michael Jordan des amerikanischen Fußballs. Er war 14 Jahre alt, als er seinen ersten Vertrag als Profi unterschrieb, er kassierte früh Millionen. Doch der gebürtige Ghanaer, der seit 2003 die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, ist seit Jahren nur ein Versprechen, das nicht eingelöst wird. In der Nacht zum Donnerstag landete der mittlerweile 21 Jahre alte vermeintliche Superstar auf seiner Odyssee durch halb Europa im türkischen Belek. Dort hat unter anderem der FC Ingolstadt ein Trainingslager aufgeschlagen.

Adu will sich beim stark abgestiegsgefährdeten Fußball-Zweitligisten einen Platz im Kader für die Rückrunde erkämpfen - die Ingolstädter wiederum suchen einen Angreifer, der sie aus dem Keller schießt. "Ich freue mich auf die Zeit in der Türkei und möchte mich bei Ingolstadt mit guten Leistungen anbieten", sagte Adu. In der zweiten Halbzeit des Testspiels gegen den Drittligisten Kickers Offenbach (1:0) schickte ihn Trainer Benno Möhlmann gleich mal aufs Feld. Adu ließ sein Talent erkennen, besonders in Szene setzen aber konnte er sich nicht.

In den vergangenen sieben Jahren hat Adu ohnehin nur selten bis gar nicht unter Beweis stellen können, dass er die Fußball-Welt auch nur ansatzweise aus den Angeln heben wird. Zuletzt unterschrieb er am 6. Januar 2010 einen über 18 Monate laufenden Leihvertrag beim griechischen Erstligisten Aris Saloniki - zum damaligen Zeitpunkt gehörte er noch dem portugiesischen Rekordmeister Benfica Lissabon, der 2007 immerhin noch zwei Millionen Dollar gezahlt hatte, um den mutmaßlichen Superstar beim US-Profiklub Real Salt Lake auszulösen. Doch seit Beginn dieser Saison hat Adu kein Pflichtspiel bestritten.

Lauter unerfüllte Wunschträume

Das hatte sich zu Beginn seiner Karriere noch ganz anders angelassen. Noch vor seinem 15. Geburtstag war Adu am 4. April 2004 als jüngster Spieler in der Geschichte der Major League Soccer (MLS) zum Einsatz gekommen, nur zwei Wochen später avancierte er zum jüngsten Torschützen der nordamerikanischen Profiliga. Im Alter von lediglich 16 Jahren und 234 Tagen gab Adu 2006 sein Debüt in der amerikanischen A-Nationalmannschaft, 14 weitere Einsätze folgten. Die großen Klubs in Europa wollten ihn angeblich verpflichten, Manchester United etwa, doch die großen Träume wurden nie Wirklichkeit.

In den vergangenen sieben Jahren hat Adu für sechs Klubs gespielt, bei Benfica stand er nur elfmal auf dem Platz, dann wurde er ausgeliehen an den AS Monaco, an Belenenses und zuletzt an Saloniki. Durchsetzen konnte er sich nirgendwo. Seine Berater hatten ihn nun dem FC Ingolstadt angeboten. Die "Schänzer", die jede Hilfe gebrauchen können, wollen erst mal abwarten. Das sagt einiges über Freddy Adu, das einstige Wunderkind.

Quelle: ntv.de, von Thomas Häberlein, sid

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