Fußball

Erste Niederlage nach 49 Spielen Inter bricht den Juventus-Nimbus

Diego Milito (M.) drehte den Rückstand gegen Juventus per Doppelpack.

Diego Milito (M.) drehte den Rückstand gegen Juventus per Doppelpack.

(Foto: AP)

Die Erfolgsserie von Juventus Turin ist in der Serie A gerissen. Gegen ein "kaltblütiges" Inter Mailand verliert die "alte Dame" erstmals nach 49 Punktspielen wieder eine Partie. Während die Presse Inters "Mister Nobody" auf der Trainerbank feiert, wird der harmlose Sturm von Juventus hart kritisiert.

Juventus Turin hat in der Serie A den Nimbus der Unbesiegbarkeit verloren. Im Spitzenspiel der 11. Runde unterlag der italienische Fußball-Rekordmeister nach 49 Spielen ohne Niederlage dem direkten Verfolger Inter Mailand mit 1:3 (1:0). Durch die erste Pleite in der Liga seit dem 15. Mai 2011 schmolz der Vorsprung der "alten Dame" auf die Nerazzurri auf einen Punkt. Die Rekordmarke von Ex-Meister AC Mailand, der zwischen 1991 und 1993 58-mal in Serie nicht verloren hatte, bleibt damit bestehen.

"Inter hat Juventus mit der Kaltblütigkeit einer großartigen Mannschaft geschlagen. Juve weiß jetzt, gegen wen es um den Meisterschaftstitel zu kämpfen hat", schrieb die "Gazzetta dello Sport". Der Angriff bleibt die Problemzone von Juventus, das nie wirklich gefährlich geworden ist. "Die alte Dame hat eine Nervenkrise erlitten", urteilte die "Gazzetta". Dabei war der Spitzenreiter im Derby d'Italia bereits wenige Sekunden nach dem Anpfiff durch den ehemaligen Leverkusener Arturo Vidal (1.), der nach seiner Gelbsperre wieder mitwirken durfte, in Führung gegangen. Nach einer kurzen Schockphase fingen sich die Gäste jedoch, und es entwickelte sich ein offenes Spiel.

Militos Doppelpack dreht das Spiel

Mann des Spiels war Inter-Coach Andrea Stramaccioni.

Mann des Spiels war Inter-Coach Andrea Stramaccioni.

(Foto: REUTERS)

Diego Milito (59.) erzielte mit einem Strafstoß den Ausgleich - und legte wenig später mit dem Führungstreffer nach einem Konter (75.) nach. Mitten in der Schlussoffensive der Bianconeri sorgte Rodrigo Palacio (89.) für die Entscheidung zugunsten der Gäste. Der Sieg gegen den Tabellenführer ist ein Meilenstein in der erst kurzen Karriere des 36 Jahre alten Inter-Coaches Andrea Stramaccioni. Der "Mister Nobody", der im vergangenen März überraschend zum Nachfolger des gefeuerten Coachs Claudio Ranieri auf der Inter-Bank aufgerückt war, hat eine kränkelnde Mannschaft wieder aufgebaut und personell gewaltig umgekrempelt.

Dabei hatte außer Klubboss Massimo Moratti kaum jemand viel von dem Römer gehalten, der lediglich mit Inters Nachwuchsmannschaft Erfahrung gesammelt hatte. Inzwischen feiern die italienischen Medien den versierten "Strama" als "jungen José Mourinho". Sieben Erfolge in Serie schaffte der Coach in dieser Meisterschaft. "Wir haben den Sieg im Auswärtsspiel gegen eine Mannschaft, die seit zwei Jahren in der Serie A dominiert, voll verdient", resümierte Stramaccioni. "Alle Spieler verdienen ein großes Lob, doch dies ist vor allem der Sieg unseres Trainers", betonte Präsident Massimo Moratti. Stramaccionis Entscheidung, auf die "drei Tenöre" - die Stars Diego Milito, Antonio Cassano und Rodrigo Palacio - zu setzen, habe sich als Volltreffer erwiesen, betonte Moratti.

Vor Inters Überlegenheit verbeugte sich auch Juve-Kapitän Gianluigi Buffon. "Inter hat den Sieg verdient. Unser Gegner hat mit großer Überzeugung gespielt. Die Mannschaft ist gefährlich und der Trainer wirklich, sehr gut. Man spürt, dass er das vollste Vertrauen seiner Spieler genießt", sagte der Keeper.

Quelle: ntv.de, Micaela Taroni, sid

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