Fußball

Sperre nach "unmoralischem" Jubel Iranische Fußballer hart bestraft

In Europa wäre es eine unbedeutende Geste im Freudentaumel, im Iran ist es ein Skandal: Beim Torjubel fasst ein iranischer Fußballer einen Mitspieler an den Hintern, versehentlich, wie er beteuert. Die Empörung ist dennoch groß. Nun sollen beide Spieler für lange Zeit vom Rasen verbannt werden.

Im europäischen Fußball ist ein freundschaftlicher Klaps auf den Hintern weder unüblich noch verpönt.

Im europäischen Fußball ist ein freundschaftlicher Klaps auf den Hintern weder unüblich noch verpönt.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Wegen ihres als unmoralisch angesehenen Torjubels sind zwei iranische Fußball-Nationalspieler vom nationalen Verband mit langen Sperren belegt worden. Persepolis-Verteidiger Mohammad Nosrati, der nach einem Treffer seinem Teamkollegen Shey Rezaei ans Hinterteil gegriffen haben soll, wurde nach Angaben der Nachrichtenagentur ISNA für zehn Monate suspendiert. Rezaei wurde sogar für 20 Monate vom Spielbetrieb ausgeschlossen. Jeder der beiden Spieler muss zudem 30.000 Dollar Strafe zahlen.

Nosrati hatte sich nach dem Spiel entschuldigt und betont, die Geste sei unabsichtlich gewesen. "Ich hatte keine Ahnung, wo meine Hand hinfasste", sagte er. Durch die andauernden Zeitlupen-Wiederholungen des staatlichen Fernsehens habe eine normalerweise harmlose Geste ein übertriebenes Gewicht bekommen.

Millionen TV-Zuschauer hatten Ende Oktober den Torjubel von Nosrati und Rezaei live verfolgt. Im islamischen Iran wurde die Geste als Skandal angesehen. Ein Richter behauptete unmittelbar nach dem Spiel sogar, es handele sich um eine Straftat, die mit Gefängnis von bis zu zwei Jahren und 74 Peitschenhieben zu ahnden wäre.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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