KSC vor Relegation mit Wut im Bauch Jahn Regensburg träumt weiter
14.05.2012, 10:28 Uhr
Regensburgs Trainer Markus Weinzierl glaubt an den Aufstieg.
(Foto: dapd)
Es ist ein Duell auf Augenhöhe: Nach dem 1:1 im Relegations-Hinspiel träumt Jahn Regensburg weiter vom Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga. Die bessere Ausgangsposition vor dem Rückspiel in Karlsruhe hat allerdings der favorisierte KSC.
Mit einer großen Portion Wut im Bauch möchte der Karlsruher SC den letzten freien Platz in der 2. Fußball-Bundesliga verteidigen. "Wir gewinnen das Spiel. Aus die Maus. Ich verschwende null Gedanken an einen Abstieg", sagte Sportdirektor Oliver Kreuzer vor dem zweiten Relegationsspiel (20.30 Uhr im n-tv.de-Liveticker) gegen Jahn Regensburg. Der KSC hat nach dem 1:1 (0:0) im Hinspiel in Regensburg die deutlich bessere Ausgangsposition, auch wenn Jahns Coach Markus Weinzierl meint: "Wir haben gesehen, dass wir mithalten können."

Aus Karlsruhe verlautet: Wir gewinnen das Spiel. Aus die Maus.
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Für den Zweitliga-16. sprechen aber das Auswärtstor vom Freitagabend und der Heimvorteil in der zweiten Partie. Die Schärfe in Kreuzers Tonfall kommt daher, dass sich die Karlsruher durch die umstrittene Elfmeterentscheidung vor dem Regensburger 1:0 durch Selcuk Alibaz (58. Minute) um ein noch besseres Ergebnis betrogen sahen. "Das Tor muss auf gar keinen Fall fallen, weil es eine Fehlentscheidung war. Solche Spiele sollten nicht über solche Entscheidungen entschieden werden. Aber das muss man abhaken, das bringt nichts", meinte Trainer Markus Kauczinski.
Am Montagabend setzt der KSC auf die Unterstützung seiner Fans - und auf einige Umstellungen in der Offensive. "Ich rechne mit 25.000 Karlsruhern, die uns nach vorne peitschen", sagte Kauczinski. Personell denkt er darüber nach, Stürmer Klemen Lavric (für Marco Terrazzino) und Mittelfeldmann Makhtar Thioune (für Hakan Calhanoglu) diesmal von Anfang an zu bringen. "Wir haben eine gute Bank", sagte der KSC-Coach. "Mit Thioune oder Lavric haben wir die Möglichkeit, etwas zu verändern und auch ein bisschen mehr Frische reinzubringen."
Die Regensburger schöpfen ihre Zuversicht aus der Statistik. Bislang hat sich in dieser Relegation immer der Drittligist durchgesetzt. Außerdem war der SSV Jahn in der regulären Punktrunde die auswärtsstärkste Mannschaft der 3. Liga. "Wir haben alle Chancen, es sind noch mindestens 90 Minuten, die wollen wir genießen", sagte Torjäger Tobias Schweinsteiger.
Dass der Bruder von Nationalspieler Bastian Schweinsteiger nach dieser Saison zum FC Bayern München II wechseln wird, steht bereits fest. Dass auch sein Trainer Weinzierl am Montagabend zum letzten Mal auf der Regensburger Bank sitzen wird, gilt ebenfalls als ausgemacht. Sein Wechsel zum Bundesligisten FC Augsburg als Nachfolger von Trainer Jos Luhukay wird immer wahrscheinlicher.
"Es macht überhaupt keinen Sinn, dass man die ganze Zeit über mich spricht", sagte der 37-Jährige zwar. Aber selbst Regensburgs Sportlicher Leiter Franz Gerber glaubt nicht mehr an einen Verbleib seines Erfolgscoachs. "So wie die Zeichen stehen, muss man damit rechnen, dass er uns leider verlassen wird", sagte Gerber.
Quelle: ntv.de, David Kluthe und Nils B. Bohl, dpa