Fußball

Wettskandal in Italiens Fußball Juve-Trainer Conte belastet

Antonio Conte soll als Trainer des AC Siena über Spielabsprachen informiert gewesen sein.

Antonio Conte soll als Trainer des AC Siena über Spielabsprachen informiert gewesen sein.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Ermittlungen zum Wettskandal im italienischen Fußball schreiten voran, die Enthüllungen werden pikanter. Auch für Rekordmeister und Tabellenführer Juventus Turin. Dessen Trainer Antonio Conte soll bei seinem früheren Klub Manipulationen geduldet haben - und dementiert.

Trainer Antonio Conte von Rekordmeister Juventus Turin ist jetzt auch in den Sog des ausgedehnten Wett- und Korruptionsskandals im italienischen Fußball geraten. Serie-B-Profi Filippo Carobbio, der sich nach seiner Festnahme wegen Manipulation zur Zusammenarbeit mit der Justiz entschlossen hat, berichtete den im Skandal ermittelnden Staatsanwälten, dass das Zweitliga-Spiel zwischen Novara Calcio und dem AC Siena (2:2) am 1. Mai 2011 manipuliert worden sei. Conte, damals Coach von AC Siena, sei über die Absprachen informiert gewesen, behauptet Carobbio nach Angaben der "Gazzetta dello Sport".

Sollte sich diese Aussage bestätigen, könnte Conte Schwierigkeiten bekommen. Falls er etwaige Absprachen beim Fußballverband nicht gemeldet hat, könnte er zu einer einjährigen Sperre verurteilt werden. Conte bestritt die Vorwürfe Carobbios allerdings heftig.

Mehrere Spiele des AC Siena, der am Ende der vergangenen Saison in die Serie A aufgestiegen war, sind ins Visier der Staatsanwälte der norditalienischen Stadt Cremona geraten, die im Wettskandal ermitteln. Drahtzieher der Affäre sollen laut der Ermittler asiatische und osteuropäische Wettmafia-Organisationen sein, die mit den Absprachen ein illegales Millionengeschäft auf dem Apennin aufgebaut hatten. Die Ermittler prüfen Dutzende von Spielen auf allen höheren Ebenen seit 2009, darunter auch Erstliga-Begegnungen mit Spielen des FC Genua, des FC Bologna und von Udinese Calcio.

Der leitende Staatsanwalt Roberto Di Martino, der bereits im vorigen Sommer die erste Welle der Anti-Manipulations-Ermittlungen mit der spektakulären Verhaftung von Ex-Nationalspieler Giuseppe Signori und 16 weiterer Personen durchführte, ist in Bezug auf die Chancen zur Trockenlegung des Sumpfes eher skeptisch. Die führenden Köpfe, die den Geldfluss steuern, würden in Asien sitzen.

Quelle: ntv.de, sid

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