Gladbach feiert Schützenfest KSC und Hannover 96 fliegen aus DFB-Pokal
11.08.2023, 20:11 Uhr
Der 1. FC Saarbrücken ist bei seinem Comeback im DFB-Pokal gleich wieder zum Favoritenschreck avanciert.
(Foto: IMAGO/Jan Huebner)
Die neue Offensive von Borussia Mönchengladbach zeigt sich beim Auftakt des DFB-Pokals treffsicher. Kurz nach Anpfiff gibt es für den Favoriten allerdings einen Schreck-Moment. Böse überrascht werden derweil die Zweitligisten Karlsruher SC und Hannover 96.
TuS Bersenbrück - Borussia Mönchengladbach 0:7 (0:4)
Borussia Mönchengladbach hat Trainer Gerardo Seoane dank der treffsicheren Neuzugänge ein perfektes Pflichtspieldebüt im DFB-Pokal beschert. Der dreimalige Cupsieger wurde seiner Favoritenrolle beim lockeren 7:0 (4:0) beim Oberligisten TuS Bersenbrück gerecht, Seoane erlebte an der Seitenlinie in Osnabrück einen entspannten Abend. Geburtstagskind Franck Honorat (21., 56.), Nathan Ngoumou (26.), Tomas Cvancara (32., 35.), Robin Hack (78.) und Grant-Leon Ranos (90.) erzielten die Treffer der Gäste an der Bremer Brücke. Die Gladbacher setzten damit eine Serie fort, sie waren zuletzt vor zehn Jahren in der ersten Pokalrunde gescheitert.
Seoane beorderte in Honorat, Maximilian Wöber und Cvancara drei Neuzugänge in die Startelf. Jonas Omlin hütete nach auskurierten Schulterproblemen das Tor. Der neue Kapitän musste direkt eingreifen, als er in der zweiten Minute bei einer Doppelchance der Gastgeber einen frühen Rückstand des Favoriten verhinderte. Die Gäste kamen nur schleppend ins Spiel. Alassane Plea vergab die erste Möglichkeit (9.). Honorat machte es dann besser. Der Franzose nutzte nach einem Fehler des Fünftligisten im Spielaufbau die Vorlage von Cvancara.
Damit war der fünfmalige deutsche Meister in der Spur. Ngoumou nutzte mit seinem leicht abgefälschten Schuss die nächste Möglichkeit nur fünf Minuten später. Der Außenseiter, der zum zweiten Mal in der ersten Pokalrunde stand, blieb mutig - und wurde ausgekontert. Cvancara legte mit einem Doppelpack noch vor der Pause nach. Gladbach spielte auch im zweiten Durchgang seine Schnelligkeitsvorteile gnadenlos aus. Der nächste Treffer durch Honorat war die logische Konsequenz. Die Frage nach dem Sieger stellte sich zu diesem Zeitpunkt schon lange nicht mehr. Das nächste Pokalspiel in Osnabrück findet bereits am Montag statt. Dann erwartet der heimische Zweitligist VfL Osnabrück den Bundesligisten 1. FC Köln.
1. FC Saarbrücken - Karlsruher SC 2:1 (0:0)
Drittligist 1. FC Saarbrücken ist bei seinem Comeback im DFB-Pokal nach seinem Halbfinaleinzug vor drei Jahren gleich wieder zum Favoritenschreck avanciert. Die Saarländer gewannen in der ersten Hauptrunde auf eigenem Platz das Südwestduell mit dem zuvor noch ungeschlagenen Zweitligisten Karlsruher SC 2:1 (0:0). Die Treffer für die Saarländer erzielten Tim Civeja (48.) und - nach dem zwischenzeitlichen KSC-Ausgleich durch Rückkehrer Lars Stindl (65.) - Kai Brünker in der Schlussminute der regulären Spielzeit. Für die drei Pokal-Wettbewerbe nach seinem überraschenden Einzug in die Vorschlussrunde der Saison 2019/20 hatte sich der FCS nicht qualifizieren können. Karlsruhe misslang durch seine erste Saisonniederlage auch die Revanche für das Achtelfinal-Aus im Pokal-Wettbewerb der Saison 2019/20 an gleicher Stelle.
Karlsruhe konnte seine Qualität zumeist nicht ausspielen. Erst kurz vor der Pause kam der zweimalige Pokalgewinner zu seiner ersten Chance. Zwar erhöhten die Gäste nach der FCS-Führung den Druck und drängten nach Stindls Traumtor auch auf die Entscheidung, doch die Saarländer blieben durch Konter gefährlich und schafften durch Brünker wieder eine Überraschung.
SV Sandhausen - Hannover 96 7:5 n.E. (1:2/3:3)
Hannover 96 ist erstmals seit vier Jahren an seiner Auftakthürde gescheitert. Der Pokalsieger von 1992 unterlag beim Drittligisten SV Sandhausen mit 2:4 im Elfmeterschießen. Nach der regulären Spielzeit und der Verlängerung stand es 3:3 (3:3, 1:2). Im Drama vom Punkt versagten den Gästen die Nerven. Max Besuschkow schoss über das Tor, Sebastian Ernst scheiterte an Torhüter Nikolai Rehnen. Abu-Bekir El-Zein verwandelte den letzten Elfmeter für Sandhausen. Zuvor hatten Louis Schaub (27.), Marcel Halstenberg (43.) und Cedric Teuchert (82.) in der regulären Spielzeit für Hannover getroffen, Sandhausen kam aber stets zurück: Rouwen Hennings verwandelte einen Foulelfmeter (45.+3), in der Schlussphase waren zudem Tim Maciejewski (77.) und Tim Knipping (86.) erfolgreich.
Dabei hatte Hannover das Spiel in der ersten Hälfte unter Kontrolle gehabt. Schaub vergab zunächst die große Chance zur Führung (21.), sechs Minuten später machte er es besser. Kurz vor der Pause legte Neuzugang Halstenberg per Freistoß nach, doch Hennings brachte den Zweitliga-Absteiger wieder ins Spiel. Sandhausen wurde in der zweiten Halbzeit mutiger, und das Spiel nahm spät noch einmal richtig Fahrt auf. Aus dem Gewühl fiel Sandhausens Ausgleich, Teuchert traf sehenswert zur erneuten Führung - und Knipping sorgte nach einer Ecke für die Verlängerung. Die Gäste bleiben damit ohne Pflichtspielsieg in der neuen Saison, Hannover war mit zwei Unentschieden in die 2. Liga gestartet.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid