Stadionverbot bei Verdacht Karlsruhe muss wohl entscheiden
05.12.2009, 15:08 Uhr
Randale am Rande des Zweitligaspiels zwischen Hansa Rostock und St. Pauli Anfang November.
(Foto: dpa)
Das umstrittene Stadionverbot bei bloßem Verdacht auf Gewaltbereitschaft wird womöglich ein Fall für das Bundesverfassungsgericht.
Der Stuttgarter Rechtsanwalt Rüdiger Zuck wird für einen betroffenen Fan in den nächsten Tagen Verfassungsbeschwerde einlegen. Die beteiligten Anwälte sehen demnach in dem Vorgehen den verfassungsrechtlichen Grundsatz des fairen Verfahrens verletzt. Das berichtet der "Spiegel". Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte Ende Oktober die Klage des Fans gegen sein zweijähriges bundesweites Stadionverbot abgewiesen.
Die BGH-Richter erklärten damals eine Regelung des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) für zulässig, wonach Stadionverbote gegen Fans auf Grundlage des bloßen Verdachts der Gewalttätigkeit ausgesprochen werden dürfen. Der klagende Fan des FC Bayern war als 16-Jähriger im März 2006 in Duisburg nach Auseinandersetzungen zwischen Anhängern des MSV Duisburg und des FC Bayern München vorübergehend festgenommen worden.
Er wurde aber nie verurteilt und führt an, selbst nicht an den Konfrontationen beteiligt gewesen zu sein. Obwohl die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen einstellte, hielt der MSV Duisburg an dem Stadionverbot fest.
Quelle: ntv.de, AFP