Vierter deutscher PL-Hattrick DFB-Talent schießt sich in England in die Schlagzeilen
01.12.2024, 14:34 Uhr
Kevin Schade bewies sein feines Füßchen.
(Foto: IMAGO/Action Plus)
Jürgen Klinsmann war einst der erste, Kevin Schade ist jetzt der neueste: Als vierter Deutscher erzielt der Angreifer drei Tore in einem Premier-League-Spiel. Dank ihm baut der FC Brentford seine überragende Heimbilanz aus. Ein ehemaliger Leipziger sorgt sogar für eine PL-Premiere.
Kompromissloser Flachschuss mit rechts, gefühlvoller Heber mit links, eiskalter Abschluss im Eins gegen Eins: Mit seinem spektakulären Dreierpack gehörten Kevin Schade am Wochenende in England die Schlagzeilen. Und der Nationalspieler selbst? Blieb angenehm bescheiden.
"Das kam unerwartet", sagte Schade nach seinen ersten Saisontoren im 13. Saisonspiel der Premier League. Er sei "sehr glücklich und dankbar". Als wenn die drei eigenen Treffer beim 4:1 (3:1) des FC Brentford gegen Leicester City nicht genug gewesen wären, bereitete der 23 Jahre alte Ex-Freiburger das zwischenzeitliche 1:1 von Yoane Wissa auch noch mustergültig vor.
"Das war eine sehr gute Leistung, wahrscheinlich die beste der Saison", lobte Brentfords dänischer Coach Thomas Frank. Ein Dreierpack eines deutschen Profis in der Premier League? Das war vor Schade bislang nur Jürgen Klinsmann (1998 für Tottenham), Fredi Bobic (2002 für Bolton) und André Schürrle (2014 für Chelsea) gelungen. Die "Bees" schraubten ihre sagenhafte Heimbilanz durch den Erfolg auf sechs Siege und ein Remis - da können selbst Liverpool und der FC Arsenal nicht mithalten.
Kluivert trifft dreimal aus genau elf Metern
Für Schade, der unter dem Jubel der englischen Zuschauer in der 70. Minute den Platz verließ, dürfte diese Statistik erst einmal zweitrangig sein. Der Linksaußen spielte sich mit der Torgala erneut in den Blick von Bundestrainer Julian Nagelsmann. Im Oktober hatte Schade seinen letzten von bislang insgesamt vier Kurzeinsätzen mit dem Adler auf der Brust - weitere dürften bald folgen.
Teilen durfte sich Schade die Aufmerksamkeit der englischen Medien übrigens mit einem weiteren ehemaligen Bundesliga-Profi. Der frühere Leipziger Justin Kluivert schrieb dabei sogar englische Fußball-Geschichte: Er erzielte den ersten Elfmeter-Dreierpack in der Premier League. Der Niederländer traf beim 4:2 (3:1) des AFC Bournemouth am Samstag bei den Wolverhampton Wanderers dreimal vom Punkt: Erstmals in der dritten Minute, nachdem der Brasilianer Evanilson zum ersten Mal im Strafraum zu Fall gebracht worden war und der Elfmeterpfiff trotz heftiger Proteste auch nach Videobeweis Bestand hatte.
Auch beim zweiten Mal musste der VAR eingreifen, diesmal hatte Schiedsrichter Peter Bankes ein weiteres Foul an Evanilson nicht gesehen (18.). Vor dem 4:2 ging erneut der Brasilianer zu Boden, der damit als erster Spieler der Premier League in einer Partie drei Elfmeter herausholte, wieder verwandelte Kluivert (74.). Vor dem 25-jährigen Niederländer hatte zuletzt Ken Barnes von Manchester City in einem englischen Erstligaspiel drei Tore vom Elfmeterpunkt erzielt - im Dezember 1957, als das Oberhaus noch First Division hieß.
Quelle: ntv.de, tsi/sid