Fußball

Auch für Ex-Teamchef ist Spanien fällig Klinsmann: Fußball ist Wildwest

Jürgen Klinsmann ist sich sicher: Wenn jemand die übermächtigen Spanier schlagen kann, dann nur die deutsche Nationalelf. Im Gegensatz zum US-amerikanischen Sport sei der Fußball aber noch wie der Wilde Westen. Und Jens Lehmann? Dem traut er noch "ein oder zwei Jahre" in der Bundesliga zu.

Jürgen Klinsmann, optimistisch.

Jürgen Klinsmann, optimistisch.

(Foto: dpa)

Der ehemalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann traut in Europa ausschließlich der deutschen Fußball-Nationalmannschaft einen Sieg gegen Welt- und Europameister Spanien zu. "Wenn wir fünfmal gegen Spanien spielen, verlieren wir dreimal, spielen einmal unentschieden und gewinnen ein Spiel - wenn es gut läuft. Aber dieses eine Spiel könnte es ja demnächst sein", sagte der 46-Jährige im Interview mit "Spox".

"Da gibt es keine Lücken"

Klinsmann glaubt zu wissen, wie der derzeitigen Übermacht beizukommen ist. "Mit brutaler Defensive und einer Zerstörungstaktik wird es schwer, ihren Fußball zu knacken. Unser Anspruch muss sein, dass wir sie jetzt angreifen wollen. Das heißt: Mitspielen, kreativ sein, das Spiel ohne Ball leben, ihren Rhythmus aufnehmen", so Klinsmann: "Deutschland ist die einzige Mannschaft in Europa, die das kann. Selbst Holland sehe ich in Europa nicht so weit."

Klinsmann sieht derweil in der Bundesliga noch Nachholbedarf: "Die Bundesliga kann im Bereich der Ausbildung noch deutlich professionalisiert werden. Auf diesem Gebiet sind uns die amerikanischen Franchises um Welten voraus. Jeder dieser Klubs wird von Diplom-Studienabgängern geleitet, die sich in ihrem Metier auskennen - vom Steuerrecht über die Gesetzgebung bis zur Finanzbuchhaltung. Da gibt es keine Lücken. Dagegen ist der Fußball noch ein globaler Wild West."

Schalke: Bei Lehmann alles offen

Schalkes Sportdirektor Horst Held kennt Jens Lehmann aus seiner Zeit beim VfB Stuttgart.

Schalkes Sportdirektor Horst Held kennt Jens Lehmann aus seiner Zeit beim VfB Stuttgart.

(Foto: dpa)

Einem möglichen Comeback des ehemaligen Nationaltorhüters Jens Lehmann steht Klinsmann positiv gegenüber. "Wenn er merkt, dass das Gefühl zu spielen so schön ist, soll er doch noch ein oder zwei Jahre haben", sagt Klinsmann über den 41-Jährigen, der offenbar das Interesse von Schalke 04 geweckt hat. Klinsmann glaubt allerdings nicht, dass Lehmann eine Rückkehr "als Nummer zwei angehen will".

DFB-Pokalsieger Schalke bestätigte indes erstmals Gedankenspiele über eine mögliche Verpflichtung Lehmanns. "Wir  haben immer kommuniziert, dass wir wohl einen zweiten neuen Torwart  holen, wenn Manuel Neuer uns verlässt. Wir haben viele Situationen  durchgespielt - auch die Konstellation mit Jens Lehmann ist dabei",  sagte Sportdirektor Horst Heldt. Der betonte allerdings, dass noch alles offen sei.  "Jens hat einige Anfragen, dazu muss er grundsätzlich überlegen, ob er überhaupt weitermacht."

Der 41 Jahre alte Lehmann, der Ende Mai den A- und  B-Trainerschein gemacht hat, ist in Schalke ein alter Bekannter. Bereits von 1988 bis 1998 stand er für die Königsblauen im Tor.

 

Quelle: ntv.de, rpe/sid

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