Fußball

Südkorea-Aus beim Asien-Cup Klinsmann nach Pleite gegen Jordanien extrem angefressen

Schaute mit versteinertem Blick aufs Spielfeld: Jürgen Klinsmann.

Schaute mit versteinertem Blick aufs Spielfeld: Jürgen Klinsmann.

(Foto: picture alliance / DeFodi Images)

Jürgen Klinsmann hat mit der südkoreanischen Fußball-Nationalmannschaft das Finale des Asien-Cups verpasst. Das Team des früheren Bundestrainers verlor das Halbfinale gegen Jordanien mit 0:2. Die in Südkorea als "Zombie-Team" gefeierte Auswahl wartet weiter auf den ersten Titel seit 1960.

Der frühere Fußball-Bundestrainer Jürgen Klinsmann ist mit Südkorea überraschend im Halbfinale des Asien-Cups gescheitert. Der WM-Achtelfinalist verlor bei der Endrunde in Katar nach einer schwachen Leistung gegen Außenseiter Jordanien verdient mit 0:2 (0:0). Schon in der Gruppenphase hatten die Jordanier Südkorea vor massive Probleme gestellt und ein 2:2 errungen. Jetzt gingen sie noch einen Schritt weiter.

Damit muss Südkorea weiter auf seinen dritten Titelgewinn und den ersten seit 1960 bei der kontinentalen Meisterschaft warten. Jordanien steht dagegen erstmals im Finale der Asienmeisterschaft und trifft dort am Samstag auf Gastgeber Katar oder Iran, die sich am Mittwoch im zweiten Halbfinale gegenüberstehen.

An einen Rücktritt wollte Klinsmann kurz nach dem Spiel nicht denken. "Ich habe nicht vor, irgendetwas zu tun", sagte der 59-Jährige: "Ich habe vor, dieses Turnier zu analysieren und mit dem koreanischen Verband darüber zu sprechen, was gut und was nicht so gut war. Es liegt noch eine Menge Arbeit vor uns." Er sei "enttäuscht" und "wütend", sagte Klinsmann: "Wir hatten das große Ziel, ins Finale zu kommen."

Yazan Al-Naimat (53.) und Musa Suleiman (66.) erzielten in Al-Rayyan die Tore für Jordanien. Die Klinsmann-Mannschaft setzte in einer rasanten ersten Halbzeit durch den Mainzer Jae-Sung Lee einen Kopfball an den Pfosten. Näher kamen sie einem Treffer nicht mehr, im gesamten Spiel brachten sie keinen einzigen Schuss aufs Tor.

Kritik an Klinsmann dürfte lauter werden

Bei den Südkoreanern, die im Achtelfinale gegen Saudi-Arabien per Elfmeterschießen und im Viertelfinale gegen Australien in der Verlängerung glücklich weitergekommen waren, wurde der gelb-gesperrte Verteidiger Minjae Kim vom FC Bayern schmerzlich vermisst. Aber auch im Angriff um Superstar Heung-Min Son lief wenig zusammen.

Damit dürfte Klinsmann, der das Aus mit versteinertem Blick verfolgte, in Südkorea weiter einen schweren Stand haben. Schon vor dem Turnier war der Weltmeister von 1990 kritisiert worden, nachdem er von seinen ersten fünf Spielen mit den Taegeuk Warriors keines gewonnen hatte. Auch dass er mehr Zeit im Ausland als in Südkorea verbringt, wurde - ähnlich wie in seiner Bundestrainer-Zeit - nicht gern gesehen.

Auch beim Asien-Cup fiel die Bilanz bescheiden aus. Nur eines von fünf Spielen gewann Südkorea in der regulären Spielzeit. Vor allem späte Tore bewahrten das Team vor einem früheren Aus. Daraus resultierte auch der im Turnier geborenen Spitzname der Klinsmann-Auswahl: "Zombie-Team". Der ehemalige Bundestrainer hatte das mit einem Lächeln quittiert. Doch gegen Jordanien gab es kein spätes Comeback mehr, das "Zombie-Team" war Geschichte.

Quelle: ntv.de, sue/dpa/sid

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