Fußball

"Dann bist du ein Idiot" Klopp attackiert homophobe Liverpool-Fans

So etwas wie in Norwich will Klopp nicht wieder hören.

So etwas wie in Norwich will Klopp nicht wieder hören.

(Foto: imago images/Shutterstock)

Zum Auftakt in die neue Premier-League-Saison gewinnt Liverpool klar, doch der Sieg bei Norwich City hat ein Nachspiel. Teammanager Jürgen Klopp nimmt sich die eigenen Fans vor, die mit homophoben Gesängen negativ auffallen. Dabei spricht er auch über seine persönliche Entwicklung.

Teammanager Jürgen Klopp vom englischen Fußball-Spitzenklub FC Liverpool hat die eigenen Fans für homophobe Gesänge kritisiert und zum Umdenken aufgefordert. "Wenn sie anfangen, 'You'll Never Walk Alone' zu singen, gibt das eine Gänsehaut und einen Schub. Die anderen Lieder sind völlige Zeitverschwendung, und wenn du an das glaubst, was du da singst, dann bist du ein Idiot", sagte Klopp.

Während des klaren 3:0-Sieges im Premier-League-Auftaktspiel am vergangenen Samstag hatten Anhänger der Reds Profi Billy Gilmour von Gastgeber Norwich City als "Stricher" beleidigt. Der Klub verurteilte das Verhalten, Klopp traf sich zudem mit Paul Amann, Gründer der Liverpooler LGBT-Fangruppe "Kop Outs". Auf dem Twitter-Account des Vereins wurde der Trainer zitiert: Er "werde nie verstehen, warum man in einem Fußballstadion ein Lied gegen etwas singt". Der frühere Profi sagte außerdem: "Das habe ich nie verstanden", und dieses Verhalten, nicht die eigene Mannschaft zu besingen, sondern andere niederzumachen, "hat mir nie gefallen".

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Besonders beim FC Liverpool seien solche Auswüchse völlig unnötig. "Wir haben wahrscheinlich das beste Liederbuch der Welt", sagte Klopp. Es sei deshalb einfach, den beleidigenden Song nicht mehr zu singen. "Wir können jetzt entscheiden: Das ist nicht mehr unser Lied. Ich bin mir nicht sicher, ob die Leute auf mich hören, aber es wäre schön." Derartige Gesänge würden außerdem der Mannschaft nicht helfen.

Dabei erinnerte sich Klopp außerdem an Fehler aus alten Zeiten. "Ich bin jetzt 54 und als ich 20 war, haben wir so viele Dinge gesagt, über die wir nicht nachgedacht haben", sagte der langjährige Profi des FSV Mainz 05: "Wir leben ja in einer Zeit, in der wir gerade sehr viel dazulernen." Mit Blick auf seine eigene Entwicklung sagte er, dass "wir 34 Jahre später erfreulicherweise gelernt haben, dass man solche Dinge einfach nicht sagt".

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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