Fußball

Borussia Dortmund quält sich weiter Klopp schwärmt von dreckigen Momenten

BVB-Coach Klopp: Mit "dreckigen Momenten" doch noch die Saisonziele erreichen?

BVB-Coach Klopp: Mit "dreckigen Momenten" doch noch die Saisonziele erreichen?

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Fußballer des BVB gewinnen zwar ihr Spiel beim Tabellenletzten in Braunschweig, aber schön ist das nur allzu selten. Den Dortmundern fehlt in der Bundesliga nach wie vor die Leichtigkeit. Wie gut, dass sie einen Aubameyang haben. Dann klappt’s auch ohne Kappe.

Jürgen Klopp hat Wort gehalten. "Wir werden sicherlich nicht im Kreis tanzen und uns kommende Woche in Braunschweig bunte Kappen aufsetzen", hatte der Trainer des BVB nach dem 2:2 gegen den FC Augsburg am vergangenen Samstag gesagt. Und in der Tat liefen die Bundesligafußballer der Borussia aus Dortmund am Freitagabend bei ihrer Partie in Braunschweig vor 23.325 Zuschauern im ausverkauften Stadion an der Hamburger Straße zwar in den schwarzen Auswärtstrikots, aber ohne Kopfbedeckung auf.

Daten zum Spiel

Eintracht Braunschweig - Borussia Dortmund 1:2 (0:1)
Tore: 0:1 Aubameyang (31.), 1:1 Kessel (54.), 1:2 Aubameyang (65.)
Braunschweig: Davari - Kessel, Bicakcic, Dogan, Reichel - Elabdellaoui (73. Kumbela), Theuerkauf, Boland (78. Pfitzner), Hochscheidt - Ademi (67. Bellarabi), Nielsen
Dortmund: Weidenfeller - Großkreutz (83. Piszczek), Sokratis, Hummels, Schmelzer - Bender (90.+1 Kehl), Sahin - Aubameyang, Mchitarjan (90.+3 Duksch), Reus - Lewandowski
Schiedsrichter: Fritz - Zuschauer: 23.325 (ausverkauft)

Am Ende hat es zum Auftakt dieses 19. Spieltags zu einem 2:1-Sieg beim Tabellenletzten gereicht. Es war ein erkämpfter, ein mühsamer Sieg, den Pierre-Emerick Aubameyang mit seinen Saisontoren zehn und elf nach 31 und 65 Minuten sicherstellte und sich damit den inoffiziellen Titel des Meisters der Effizienz verdiente. Bereits fünf Mal in dieser Spielzeit hat der Außenstürmer das 1:0 für seine Mannschaft erzielt, fünf Mal gewann der BVB dann auch. Dass Benjamin Kessel neun Minuten nach der Pause seinen ersten Treffer in Deutschlands höchster Liga und den Ausgleich für die Eintracht erzielte, zahlte sich am Ende nicht aus.

Alles gut also für die Dortmunder, die in den vier Partien zuvor abwechselnd verloren und Unentschieden gespielt hatten und nun darauf verweisen können, zumindest den dritten Tabellenplatz gesichert zu haben - drei Punkte und fünf Tore vor den noch spielenden Borussen aus Mönchengladbach? Wer es gut meint mit den Dortmundern, der sagt: Es war ein erster Schritt, Hauptsache gewonnen. Roman Weidenfeller ist so einer - der Nationalspieler steht ja auch beim BVB im Tor. "Dass es kein gutes Spiel war, wissen wir auch. Aber auf diesen Sieg können wir aufbauen."

Lieberknecht: "Machbare Punkte liegengelassen"

Wer die Lage etwas kritischer beurteilt, der hat aber erkannt: Das ist noch lange nicht wieder die Borussia, die im vergangenen Jahr bis ins Finale der Champions League gestürmt war und zum Start dieser Bundesligasaison mit fünf Siegen in Folge beeindruckte. Wobei: Die beiden Tore haben sie schön herausgespielt. Dem ersten ging ein feiner Doppelpass von Marco Reus und dem überragenden Robert Lewandowski voraus, der schließlich den Ball auf Aubameyangs Kopf lupfte; das zweite entsprang einem Konter, bei dem Reus den auf der linken Seite völlig freistehenden Doppeltorschützen bediente. Klopp schwärmte hinterher: "Es waren Momente dabei, wo wir überragend gespielt haben."

Aber eben nur Momente. Mittlerweile verlangen auch Mannschaften wie Braunschweig dem BVB alles ab. Der Aufsteiger kämpfte leidenschaftlich bis zum Schluss, spielte mutig mit zwei Spitzen, störte den Dortmunder Spielaufbau, kombinierte bisweilen prima, blieb aber nach einer spannenden Schlussphase der Partie mit guten Möglichkeiten und Pfostenschüssen für beide Mannschaften am Ende glücklos. Torsten Lieberknecht, Trainer der Eintracht, sprach zu Recht davon, sein Team habe "machbare Punkte liegengelassen". Sein Kollege Klopp räumte ein: "Wir müssen dankbar sein, hier gewonnen zu haben." Auch, weil die Dortmunder wieder einmal, abgesehen von Aubameyang, zu viele Chancen vergaben. "Wenn wir die Sicherheit haben, hauen wir die Bälle auch rein. Aber weil uns die Ergebnisse fehlten, fehlte eben auch die Sicherheit in unseren Abschlussaktionen."

Klopp hatte nach dem enttäuschenden Remis gegen Augsburg davon gesprochen, dass die Suche nach der verlorenen Lockerheit der Quadratur des Kreises gleichkomme. Erzwingen lässt sich das jedenfalls nicht, das war in Braunschweig zu sehen. Erzwingen ließ sich aber dieser Sieg. Immerhin. Das war es dann auch, worüber der Trainer reden wollte: "Wir haben noch nicht so viele dreckige Siege gehabt, das heute war einer. Wenn man nicht hundertprozentig in der Spur ist, muss man sich einen Sieg erkämpfen. Jetzt geht es weiter." Nächsten Samstag steht die Partie bei Werder Bremen an. Wetten, dass der BVB wieder ohne Narrenkappen antritt?

Quelle: ntv.de

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