Titanenkampf vor der Kamera Klopp und Kahn knurren sich an
20.03.2014, 12:18 Uhr
Jürgen Klopp und Oliver Kahn - eine Liebesgeschichte wird das nicht mehr.
(Foto: imago sportfotodienst)
Ein routiniertes Gespräch über das Champions-League-Achtelfinale des BVB hätte es werden sollen. Aber ZDF-Moderator Oliver Welke löst ein Scharmützel zwischen Jürgen Klopp und Oliver Kahn aus - und die Streithähne Fremdscham.
ZDF-Moderator Oliver Welke hatte soeben alle Fragen zum Spiel der Dortmunder gegen St. Petersburg abgehakt, als er noch einmal in sich ging und eine folgenschwere Frage an seine Gäste stellte: wie denn das Verhältnis zwischen BVB-Trainer Jürgen Klopp und Oliver Kahn so sei. "Wir hatten nie eins", murmelte der Dortmunder Coach halb in sich hinein, um seine Antwort dann doch noch etwas zu präzisieren. "Olli hat immer in Ligen gespielt, mit denen ich nichts zu tun hatte. Dementsprechend kann er sagen, was er will, und ich glücklicherweise auch."
Auf eine derart bissige Antwort war Welke offenbar nicht vorbereitet. Man konnte es ihm ansehen - und man kann es übrigens immer noch, das ZDF hat das Video freundlicherweise in die Mediathek gestellt. Welke jedenfalls hätte durchaus damit rechnen dürfen, dass der nicht unbedingt als emotionaler Kaltblüter geltende Klopp in dieser Situation nicht mit einer diplomatischen Floskel antwortet. Es brodelte ja seit einigen Tagen zwischen dem BVB-Trainer und Kahn.
Auslöser dafür war Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer, der den anderen Bundesligisten mangelnden Trainingseifer vorgeworfen hatte. Der Dortmunder Übungsleiter konterte daraufhin, dass Sammer "jeden Tag Gott danken kann, dass ihn jemand zum FC Bayern geholt hat". Oliver Kahn, der immerhin satte 429 Pflichtspiele für die Münchner bestritt, keifte in seiner Kolumne für die "Bild"-Zeitung zurück und bezeichnete die Aussagen als "unverschämt und respektlos".
Es kam, wie es kommen musste
Und so nahmen die Dinge an diesem Abend ihren Lauf. "Wenn man austeilt, muss man auch einstecken können", polterte der "Titan" in seiner unnachahmlichen Art. "Und da muss man ja nicht auf alles immer so sensibel reagieren." Jürgen Klopp sensibel? Das konnte der 46-Jährige natürlich nicht auf sich sitzen lassen: "Ich bin überhaupt nicht sensibel. Aber er hat mich nach unserem Verhältnis gefragt und ich denke, wir hatten niemals eins."
Es herrschte für einen kurzen Moment Stille im Studio und man hatte das Gefühl, das Schauspiel sei beendet. Doch dann unternahm Kahn einen unbedarften Versuch, das Ganze irgendwie zu retten. "Ich verstehe ja auch, dass Jürgen so reagiert in dieser Situation mit vielen Widrigkeiten. Das zehrt, das zehrt auch an den Nerven." Klopp hatte dafür nur ein müdes Kopfschütteln übrig: "Das hat damit gar nichts zu tun."
Endlich bemerkte auch Oliver Welke, dass die beiden wohl nicht mehr auf einen grünen Zweig kommen würden, und beendete die skurrile Dreierrunde mit den Worten: "In meiner Rolle als UNO muss ich hier jetzt eingreifen." Klopp und Kahn schüttelten sich zum Abschied notgedrungen die Hand. Doch der Blick, den sich die beiden in diesem Moment zuwarfen, verrät: Dieser Drops ist noch lange nicht gelutscht. Fortsetzung folgt. Garantiert!
Quelle: ntv.de, sport.de