Fußball

Mit Gangster-Rap ins Schaufenster Knipser Diouf macht sich begehrt

Mame Diouf ist angekommen in Hannover. Der Nachteil für 96: Deshalb ist unklar, ob er bleibt.

Mame Diouf ist angekommen in Hannover. Der Nachteil für 96: Deshalb ist unklar, ob er bleibt.

(Foto: dapd)

Hannovers Top-Torjäger Mame Diouf macht in der Bundesliga auf sich aufmerksam: mit Treffern. Hartnäckig halten sich die Wechselgerüchte um den Senegalesen, auch Noch-Meister Dortmund gilt als Interessent. Dioufs Torquote immerhin ist besser als die von BVB-Star Robert Lewandowski.

Die letzten Worte gehören seinem Doppelgänger. Vor dem Einmarsch in die Arena setzt sich Mame Diouf noch einmal seine Kopfhörer auf und taucht ab in eine andere Welt. Die Musik des amerikanischen Gangster-Rappers 50 Cent, dem der Senegalese verblüffend ähnlich sieht, stachelt Hannovers Top-Torjäger regelmäßig zu Höchstleistungen an.

Diouf ist, was ein Torjäger sein muss: treffsicher.

Diouf ist, was ein Torjäger sein muss: treffsicher.

(Foto: dpa)

Mit seiner beeindruckenden Trefferquote hat sich der 25-Jährige inzwischen in die Notizblöcke zahlreicher Top-Klubs befördert. Die Gerüchte um ein Interesse von Meister Borussia Dortmund reißen nicht ab.

Nach seinen bisher zehn Saisontoren wird Diouf bei den Schwarz-Gelben bereits als möglicher Nachfolger für Robert Lewandowski gehandelt, sollte der Pole den Meister im Sommer verlassen. Vor dem Heimspiel gegen Hannover (15.30 Uhr/im n-tv.de Liveticker) lobte BVB-Trainer Jürgen Klopp den 96-Stürmer jedenfalls in den höchsten Tönen. "Über Mame Diouf brauchen wir nicht reden. Der hat eine unfassbare Quote", sagte Klopp über den Angreifer, der gegen Dortmund allerdings keine weitere Werbung in eigener Sache betreiben kann. Aufgrund von Sprunggelenksproblemen fällt er aus.

Bessere Torquote als Lewandowski

Dass Diouf sich zuletzt in bestechender Form präsentierte, ist Fakt. Wettbewerbsübergreifend traf er in dieser Saison in 27 Pflichtspielen 15 Mal. Seit er vor gut einem Jahr für rund 1,8 Millionen Euro von Manchester United in die Bundesliga wechselte, traf er im Schnitt alle 133 Minuten, und liegt damit noch vor dem von den Bayern umworbenen Lewandowski, der "nur" alle 141 Minuten einen Liga-Treffer markierte.

Bei Hannover 96 weiß man nur zu gut um die Qualitäten des besten Stürmers. Präsident Martin Kind und Manager Jörg Schmadtke würden den bis 2014 befristeten Vertrag ihres Offensiv-Juwels lieber heute als morgen verlängern. "Wir werden alle Ressourcen ausschöpfen", sagte Kind bei Sky Sport News HD: "Ich bin optimistisch, dass er bleibt, denn wir bieten ihm ein gutes Umfeld, und das ist schließlich auch entscheidend für die sportlichen Leistung."

Diouf verspürt allerdings keine Eile. "Wir haben überhaupt keinen Druck", sagte Dioufs Berater Jim Solbakken der "Sport Bild": "Wir werden in Ruhe sehen, was in Zukunft passiert. Mame fühlt sich wohl. Es besteht aber keinerlei Eile, etwas zu entscheiden." An der Leine gilt Diouf als Musterprofi. Starallüren sind ihm fremd. Und wenn er eines überhaupt nicht mag, ist das Verlieren. "Danach schlafe ich nicht, esse nichts und rede auch nicht mit meiner Frau", sagte Diouf, der am Freitag zu Niedersachsens Sportler des Jahres gewählt wurde, bei Spox.

Nur zu halten, "indem man ihn erschießt"

Diouf nimmt sich selbst nicht zu ernst und hat immer einen lockeren Spruch parat. Dafür lieben ihn Fans und Kollegen. "Mame ist lustig und sehr gesellig - ein unheimlich beliebter Spieler", sagte Trainer Mirko Slomka über seinen pfeilschnellen Angreifer, der mit 15 Jahren die Schule schmiss, um Fußball-Profi zu werden. Diouf trifft mit links und mit rechts, ist mit seiner durchschnittlichen Größe von 1,85 Metern zudem extrem kopfballstark.

Für Hannover hat sich die Investition aus dem Winter des vergangenen Jahres längst gelohnt. Dioufs Marktwert hat sich innerhalb von nur 13 Monaten mehr als vervierfacht und liegt inzwischen bei geschätzten 7,5 Millionen Euro. Ob der Stürmer aber auch über diese Saison hinaus seine Tore für die Roten schießt, darf bezweifelt werden. 96-Legende Dieter Schatzschneider glaubt jedenfalls nicht daran. Er sagte unlängst, Diouf sei nur zu halten, "indem man ihn erschießt".

Quelle: ntv.de, sid

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