Fußball

Erstligisten geben sich keine Blöße Köln, Nürnberg und Mainz weiter

Köln, Nürnberg und Mainz: Drei weitere Bundesligisten setzten sich in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals durch. Für Zweitligist Oberhausen ist die fünftklassige Victoria aus Hamburg eine Nummer zu groß.

Brachte den "Club" auf die Siegerstraße: Albert Bunjaku schießt ...

Brachte den "Club" auf die Siegerstraße: Albert Bunjaku schießt ...

(Foto: dpa)

Die Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln, 1. FC Nürnberg und der FSV Mainz 05 haben die 2. Runde im DFB-Pokal erreicht. Köln hielt sich beim 2:0 beim ZFC Meuselwitz schadlos, Mainz gewann 2:1 beim Berliner AK, Nürnberg siegte 2:0 bei Eintracht Trier. Dafür schieden gleich zwei Zweitligaklubs aus. Fortuna Düsseldorf unterlag 0:1 bei Drittligist TuS Koblenz, Rot-Weiß Oberhausen zog beim fünftklassigen Victoria Hamburg mit dem gleichen Ergebnis den Kürzeren. Energie Cottbus war mit 2:1 bei TuS Heeslingen erfolgreich, Alemannia Aachen setzte sich ebenfalls mit 2:1 bei Schwarz-Weiß Essen durch.

Nürnberg glücklich weiter

Trainer Dieter Hecking blieb das befürchtete Deja-vu-Erlebnis erspart: Durch die Treffer von Albert Bunjaku (15.) und Mehmet Ekici (89.) gewann Heckings Klub 1. FC Nürnberg mit 2:0 (1:0) bei "Pokalschreck" Eintracht Trier und zog in die zweite DFB-Pokalrunde ein. Im vergangenen Jahr war Hecking mit Hannover 96 in Runde eins an Trier gescheitert, hatte aber auch eine gehörige Portion Glück gegen den Regionalligisten.

... am Triers Torwart Andreas Lengsfeld vorbei zum 1:0.

... am Triers Torwart Andreas Lengsfeld vorbei zum 1:0.

(Foto: dpa)

Vor 5200 Zuschauern im Moselstadion ließ der "Club", der schon vor dem Start in die Bundesliga-Saison bei Borussia Mönchengladbach den Abstiegskampf ausgerufen hatte, zu Beginn keine Zweifel an seiner Dominanz aufkommen. Nürnberg brannte zwar kein spielerisches Feuerwerk ab, gegen den rheinland-pfälzischen Viertligisten reichte der solide Auftritt der Franken aber völlig aus.

Nach dem sehenswerten Treffer Bunjakus versäumten es die Nürnberger allerdings, den Vorsprung auszubauen. Gegen Ende der ersten Hälfte ließen die Nürnberger allerdings etwas die Zügel schleifen. Dadurch kamen die Trierer zu zwei guten Möglichkeiten durch Thomas Kraus (37.) und Alban Meha (39.). In der 41. Minute hatten die Nürnberger zudem Glück, dass der Schiedsrichter nach einem Zweikampf zwischen Neuzugang Per Nilsson und dem Trierer Kapitän Josef Cinar keinen Strafstoß verhängte.

Nach dem Seitenwechsel witterten die Gastgeber aufgrund des knappen Rückstands ihre Chance. Bei einem abgefälschten Freistoß Mehas war Nürnbergs Torwart Raphael Schäfer allerdings zur Stelle (49.). Im Anschluss wirkte der Erstligist wieder konzentrierter und kontrollierte das Geschehen. In der 67. Minute musste Schäfer bei einem Schuss von Kraus aber erneut eingreifen. Fünf Minuten später verpasste Bunjaku die Vorentscheidung. Wiederum fünf Minuten später musste Schäfer erneut gegen Kraus retten.

Doppelpack vom Mainzer Holtby

Lewis Holtby ersparte seinem neuen Klub FSV Mainz 05 ein weiteres frühes Aus im DFB-Pokal. Der Mittelfeldspieler erzielte beim 2:1 (1:0)-Erfolg beim Fünftligisten Berliner AK beide Tore für die Gäste und sicherte seinem Team den Einzug in die zweite Runde. Im vergangenen Jahr waren die Rheinhessen in der ersten Runde am Viertligisten VfB Lübeck gescheitert. Holtby traf in der 38. und 70. Minute, ehe es nach dem Anschlusstreffer der Gastgeber durch Ibrahim Keser in der 83. Minute noch einmal spannend wurde.

Die Gastgeber, die als Sieger des Berliner Landespokals erstmals in ihrer 100-jährigen Vereinsgeschichte in den DFB-Pokal eingezogen waren, hatten allerdings bei einem Kopfball des Mainzer Kapitäns Nikolce Noveski Glück, der den Ball nach einer der zahlreichen Ecken knapp über die Latte platzierte (14.). Offensiv konnte der Klub aus dem Berliner Stadtteil Wedding lange Zeit allerdings nur wenige Akzente setzen. Der Mainzer Torwart Christian Wetklo wurde nicht wirklich geprüft.

Der Außenseiter rackerte und kämpfte - aber Miroslav Karhan und Mainz 05 gewannen im Berliner Poststadion.

Der Außenseiter rackerte und kämpfte - aber Miroslav Karhan und Mainz 05 gewannen im Berliner Poststadion.

(Foto: dpa)

Mainz spielte meist bis zum gegnerischen Strafraum gefällig nach vorne, blieb aber beim entscheidenden Pass häufig in der Abwehr des Außenseiters hängen. Die Führung von Holtby durch einen Linksschuss gab den Gästen keineswegs mehr Sicherheit. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit hatten die gut spielenden Berliner zwei große Möglichkeiten zum Ausgleich, doch köpfte Stürmer Pardis Fardjad-Azad einmal nur gegen die Latte (40.), zwei Minuten später verfehlte sein Kopfball nur erneut nur knapp das Ziel.

Nach der Pause kontrollierte der Bundesligist die Begegnung und setzte sich in der gegnerischen Hälfte fest. Doch wie schon zu Beginn des Spiels sprangen keine wirklich zwingenden Chancen dabei heraus. Nach einem schönen Konter hatten die Mainzer dann Glück, dass Keser freistehend aus 16 Metern den Ball am Tor vorbeischoss (57.). Dann sorgte Holtby nach einer kurz ausgeführten Ecke erneut für Jubel bei den Mainzer Anhängern. Wie schon beim 1:0 traf er mit einem Linksschuss. Nach dem 1:2 durch Keser mussten die Mainzer aber noch bis zum Schlusspfiff zittern.

Köln souverän

Ohne seinen gesperrten Star Lukas Podolski ist Fußball-Bundesligist 1. FC Köln in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Die Rheinländer setzten sich beim drei Klassen tiefer spielenden Regionalligisten ZFC Meuselwitz mit 2:0 (2:0) durch. Spielmacher Taner Yalcin sorgte bereits nach sechs Minuten durch einen eigentlich harmlosen Schuss für die Führung. Kurz vor dem Wechsel stellte Torjäger Milivoje Novakovic dann per Kopf die Weichen vor 9018 Zuschauer im ausverkauften Stadion klar auf Sieg.

Taner Yalcin bejubelt das 1:0 für Köln.

Taner Yalcin bejubelt das 1:0 für Köln.

(Foto: dpa)

Kölns Trainer Zvonimir Soldo musste in der ostthüringischen Provinz neben Nationalspieler Podolski auch auf den Portugiesen Petit verzichten. Beide mussten Sperren aus dem vergangenen Wettbewerb absitzen. In Martin Lanig und Mato Jajalo rückten dafür zwei Neuzugänge in die Startformation des viermaligen Pokalsiegers, der in der vergangenen Saison im Viertelfinale am Zweitligisten FC Augsburg gescheitert war. In der Innenverteidigung ersetzte Kevin McKenna den verletzten Geromel.

Nach der Führung durch Yalcin ließen die Rheinländer Chancen durch Novakovic, Sebastian Freis und McKenna allerdings ungenutzt. Meuselwitz trat mutiger auf, ohne jedoch zu wirklich zwingenden Chancen zu kommen. Praktisch mit dem Pausenpfiff verwertete Novakovic eine Flanke des slowenischen Nationalspielers Miso Brecko per Kopf zum 2:0.

Nach dem Wechsel hatte Lanig (47.) per Kopf die große Chance, zu erhöhen. Im Anschluss beschränkte sich Köln auf Ergebnisverwaltung. Meuselwitz wehrte sich nach Kräften, Karsten Oswald (55.) und Sebastian Gasch (59.) zwangen FC-Keeper Faryd Mondragon zu Glanzparaden.

Victoria Hamburg wirft RWO raus

Zweitligist Rot-Weiß Oberhausen hat sich dagegen in der kräftig blamiert: Das Team von Trainer Hans-Günter Bruns verlor beim fünftklassigen Victoria Hamburg trotz großer Feldüberlegenheit und besserer Torchancen 0:1 (0:1). Das Tor des Tages für die Amateure, die eigentlich nur einen Saisonetat von 90.000 Euro haben und sich nun über Zusatzeinnahmen in dreifacher Höhe freuen können, erzielte Stephan Rahn in der 29. Minute mit einem direkt verwandelten Freistoß.

Die Oberhausener bestimmten vor 2000 Zuschauern in der Anfangsphase das Geschehen. Markus Kaya traf in der 13. Minute nur den linken Außenpfosten. Die Hamburger Amateure nutzten indes gleich ihre erste Torchance, als Rahn einen Freistoß aus 25 Metern direkt verwandelte. Die Gäste vergaben ihre beste Ausgleichschance in der 45. Minute durch Marinko Miletic, dessen Kopfball aus kurzer Distanz entschärfte Hamburgs Torwart Florian Ludewig.

Nach dem Wechsel forcierte RWO das Tempo und drückte Victoria in die eigene Hälfte. Oliver Petersch (56.) traf dabei zum zweiten Mal für die Gäste nur den Pfosten. Beste Spieler der Hamburger waren Torschütze Rahn und Torhüter Ludewig. Bei RWO setzten sich lediglich Petersch und Moses Lamidi gut in Szene.

Aachen siegt bei Schwarz-Weiß Essen

Peter Hyballa feierte bei Alemannia Aachen ein Profidebüt nach Maß. Der neue Trainer führte den Cup-Finalisten von 2004 zu einem 2:1 (2:0)-Sieg beim Fünftligisten ETB Schwarz-Weiß Essen. Aachen ist für den 34 Jahre alten Coach die erste Station im professionellen Fußball.

Vor rund 3500 Zuschauern im Stadion am Uhlenkrug machten die Gäste früh alles klar. Marco Höger verwandelte einen an Neuzugang Tolgay Arslan verschuldeten Foulelfmeter (26.), Manuel Junglas erhöhte dann per Kopfball (42.). Der Anschlusstreffer der Gastgeber von Sebastian Westerhoff (82.) kam zu spät.

Für den ETB war es also ein kurzer Pokal-Auftritt nach langer Abstinenz, vor 23 Jahren war der Klub aus dem Essener Süden zuletzt dabei. Damals scheiterte man im Achtelfinale am VfL Bochum.

Aachen war die klar bessere Mannschaft und hätte höher gewinnen müssen. Alleine Junglas (7., 54., 58.) hätte etwas für die Offensiv-Ausbeute machen können. Der Stürmer war neben Innenverteidiger Tobias Feisthammel der auffälligste Aachener. Bei Essen ragte Torhüter Tobias Ritz heraus.

Düsseldorf muss sich verabschieden

Drittligist TuS Koblenz machte Fortuna Düsseldorf erneut einen Strich durch die Rechnung. Bereits in der vergangenen Saison hatten die Rheinland-Pfälzer die Düsseldorfer zu Hause 1:0 geschlagen und damit den Aufstiegsambitionen der Fortuna einen herben Dämpfer versetzt. Jetzt warfen sie den inzwischen höherklassigeren Gegner ebenfalls mit 1:0 (0:0) aus dem DFB-Pokal. Die Fortuna wartet bereits seit 1999 auf den Einzug in die zweite Cup-Runde. Den Siegtreffer für den Achtelfinalisten der vergangenen Saison erzielte Johannes Rahn per Kopf in der 83. Minute.

Vor 9065 im Stadion Oberwerth gingen die Gastgeber verdient als Sieger vom Platz, da die Fortuna bis auf wenige Ausnahmen enttäuschte. Vor allem in der ersten Hälfte taten sich die Gäste äußerst schwer gegen die kämpferisch starken Hausherren. Zwar hatten die Düsseldorfer zunächst die besseren Gelegenheiten, waren vor dem Tor aber zu umständlich. Die beste Chance vergab Ranisav Jovanovic in der 28. Minute. Drei Minuten später hatte der Zweitligist aber Glück, dass nach einem Foul an Marcus Steegmann im Strafraum der fällige Pfiff ausblieb.

Nach der Pause verflachte die Begegnung, Torchancen blieben Mangelware. Lediglich Massimo Cannizzaro hatte für Koblenz zunächst eine Möglichkeit (63.). Nach einem gut geschossenen Freistoß des eingewechselten Oliver Laux gelang dann Rahn der Siegtreffer für den Drittligisten, der sich zudem über 250.000 Euro Zusatzeinnahmen freuen kann.

Cottbus mit Mühe weiter

Der ebenfalls in derZweiten Bundesliga spielende FC Energie Cottbus gewann zwar - meisterte aber seine Pflichtaufgabe nur mit Mühe. Nach einer schwachen Vorstellung siegte der Cup-Finalist von 1997 beim niedersächsischen Oberligisten TuS Heeslingen mit 2:1 (2:0). Vor rund 5000 Zuschauern im Waldstadion besiegelten Kapitän Marc-Andre Kruska (32., Foulelfmeter) und Sergiu Radu (45.+1) das Weiterkommen der Lausitzer, die nach dem Anschlusstreffer von Björn Mickelat (60., Foulelfmeter) einige Male zittern mussten.

In der Startelf der Cottbuser standen insgesamt fünf Neuzugänge - unter anderem Daniel Adlung und Rok Kronaveter. Kronaveter war es auch, der in der 13. Minute beherzt abzog, doch sein Schuss strich über die Querlatte.

In der Folge bot der Fünftligist und Pokal-Debütant den Gästen aber durchaus Paroli. Allerdings wusste sich Heeslingens Dominik Bremer nach einer guten halben Stunde im Laufduell mit Energie-Stürmer Nils Petersen nur mit einem Foul im Strafraum zu helfen. Kruska verwandelte den fälligen Elfmeter sicher.

In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit nutzte der eingewechselte Rumäne Radu einen Schnitzer der Heeslinger Abwehr und schloss einen Konter sicher zum 2:0 ab. Doch der Underdog steckte nicht auf. Nach einem von Energie-Neuzugang Kolja Afriyie an Wojciech Bobrowski verursachten Strafstoß schaffte Mickelat den Anschluss für das Team des früheren Dynamo-Dresden-Profis Torsten Gütschow. Zu mehr reichte es dann jedoch nicht mehr - Energie Cottbus gab die Führung nicht mehr ab und zog in die zweite Runde ein.

 

Quelle: ntv.de, rpe/sid/dpa

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