Fußball

Rooney Asiens statt Podolski Köln angelt sich Chong Tese

Lukas Podolski ist verletzt, Fußball-Bundesligist 1. FC Köln braucht einen Stürmer - und verpflichtet flugs den Nordkoreaner Chong Tese vom VfL Bochum. Die Fans sind verwirrt, doch Sportdirektor Volker Finke verweist darauf, dass Tese "im asiatischen Raum ein beliebter Spieler" sei.

Der Wayne Rooney Asiens soll beim Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln den verletzten Torjäger Lukas Podolski ersetzen. Kurz vor Schließung des Transferfensters und 24 Stunden nach der Nachricht von Podolskis Sprunggelenkblessur, die den Nationalspieler zu einer vierwöchigen Pause zwingt, verpflichteten die Kölner den Nordkoreaner Chong Tese vom Zweitligisten VfL Bochum. Der hat in dieser Saison vier Treffer erzielt.

Damit lösten sie allerdings unter den FC-Fans einen Sturm der Entrüstung aus. Der Stürmer, für den rund eine halbe Million Euro Ablösesumme fällig wird und der bei den Rheinländern laut Sportdirektor Volker Finke einen Vertrag "über die fünf Monate" der laufenden Saison hinaus erhielt, hatte bei der WM 2010 in Südafrika durch seine Tränen bei der Nationalhymne vor dem ersten Spiel gegen Brasilien für Aufsehen gesorgt. Durch seinen Wechsel zum VfL nach der WM war Tese zum ersten Nordkoreaner im deutschen Profifußball geworden.

Fans hofften auf "koreanische Ente"

Bei den Geißböcken will sich der 27-Jährige besonders während Podolskis Verletzungspause in den Vordergrund rücken: "In den ersten drei, vier Wochen ist die Chance da zu spielen. Da gebe ich Vollgas. Danach hoffe ich, dass ich in der Stammelf bleibe", sagte Tese bei seiner Vorstellung trotz sichtbarer Nervosität in passablem Deutsch. Für die Kölner Fans stellt der asiatische Superstar dennoch nur die "kleine Lösung" dar. Nachdem die ersten Gerüchte aufgetaucht waren, glühten in den Internetforen schon die Drähte. Nahezu sämtliche Einträge waren negativ. Manch ein Fan hoffte, die Nachricht sei eine "koreanische Ente", doch nach dem Medizin-Check wurde Tese dann tatsächlich vorgestellt.

Finke, der auf der Suche nach Verstärkungen "etwa 20 Spieler in der Sondierung und in Vorgesprächen" hatte, rechtfertigte jedoch die Entscheidung für Tese: "Manchmal entsteht aus Mangel an Informationen der Eindruck, dass ein Spieler nicht das mitbringt, um eine Hilfe zu sein. Er ist im asiatischen Raum ein erfolgreicher und beliebter Spieler und ist eine sehr schöne Ergänzung der Qualitäten."

Quelle: ntv.de, sid

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