Harsche Kritik am Verein Köln streichelt Podolski
14.10.2010, 16:31 UhrDer Manager des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln, Michael Meier, kann die Kritik von Lukas Podolski nachvollziehen. "Ich glaube, dass sie aus einer Frustrations-Situation heraus geäußert wurde." Ob der Nationalspieler wegen der öffentlichen Klage mit einer Strafe rechnen muss, sagt Meier nicht.
Beim 1. FC Köln hängt der Haussegen schief. Der Verein steht nach sieben Spieltagen und vier Niederlagen nicht da, wo er stehen will, am Freitag kommt der Tabellenzweite Borussia Dortmund – und Lukas Podolski liebäugelt sogar mit einem Vereinswechsel. Seine Klage: "Wir treten auf der Stelle. Und wenn das auf Dauer so bleibt, muss ich mir schon Gedanken um meine Zukunft machen."
Der schwache Ligastart hat den 2009 für zehn Millionen Euro von Bayern München zurückgeholten Spieler verärgert. "Wir spielen wieder gegen den Abstieg." Eine Entwicklung, die dem Verein mittelfristig eine Perspektive auf internationale Auftritte bietet, kann der 25-Jährige nicht erkennen: "Uns fehlt einfach die klare Strategie." Harte Worte, auf die Kölns Manager Michael Meier vergleichsweise milde reagierte. Die Kritik ist nachvollziehbar." Er glaubt, dass Podolski einfach frustriert ist. "Das teilen alle im Verein."
"Gedanklich durch eine Waschstraße"
Mit Podolski hat Meier allerdings noch nicht gesprochen. Aber: "Wir haben der Mannschaft gesagt, vergesst die ersten Spiele, geht gedanklich durch eine Waschstraße, werft alles ab, drückt die Reset-Taste und beginnt neu." Ob Podolski mit Konsequenzen rechnen muss, blieb offen. Vor dem Spiel gegen Borussia Dortmund "werden wir uns dazu nicht äußern", sagte FC- Sprecher Christopher Lymberopoulos.
Doch nicht nur Manager Meier dürften die Bekundungen heftiges Magengrimmen verursacht haben, weil fest vereinbart war, dass man miteinander und nicht übereinander spricht. Daran hat sich Podolski nicht gehalten. "Die Kritik hilft uns wenig. Wir müssen Selbstbewusstsein aufbauen. Und da kann ich nur appellieren, dass durch solche Aussagen das Selbstbewusstsein nicht geschädigt wird", sagte Meier, der die generelle Unzufriedenheit als "Jammern auf hohem Niveau" bezeichnete. "Wir waren schon in der 2. Liga."
Quelle: ntv.de, dpa/sid