Fußball

Spielabbruch angedroht Krawalle und Schwerverletzter zerstören Köln-Euphorie

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Es sollte ein Fußball-Fest werden, stattdessen verwandelt sich die Reise der friedlichen Fans des 1. FC Köln nach Nizza zu einem Albtraum. Vor dem Anpfiff in der Europa Conference Leage gibt es schwere Ausschreitungen im Stadion, der Anpfiff wird verschoben. Ein Mensch wird schwer verletzt.

Aus dem erhofften Feiertag an der Côte d’Azur wurden dunkle Stunden für den 1. FC Köln - und das noch weit vor dem Anpfiff: Nach heftigen Krawallen vor dem geplanten Start des Spiels bei OGC Nizza, das schließlich 1:1 endete, befand sich ein Fan in äußerst kritischem Zustand, mehrere Anhänger beider Seiten wurden verletzt. Anders als zuerst angenommen, soll es sich bei dem besonders schwer betroffenen Mann nicht um einen Deutschen handeln.

"Wir sind fassungslos, wir wollten ein friedvolles Fußballfest feiern, alles war vorbereitet", sagte Kölns Geschäftsführer Christian Keller bei RTL+. Er wisse nicht, ob das Wort "Chaoten" ausreiche, "mir fallen nur Schimpfwörter dazu ein. Ich weiß nicht, was diese Leute hier verloren haben."

Der schwer verletzte Fan war im Zuge der Ausschreitungen aus fünf Metern Höhe aus dem zweiten Rang gefallen, das berichtete AFP. Erst später wurde klar, dass es sich nicht um einen Anhänger des Bundesligisten handelte. Er sei "tatsächlich ein Franzose, ein Pariser Fan", der sich im Gästeblock aufgehalten habe, sagte ein Behördensprecher der Nachrichtenagentur AFP.

Präfektur spricht von 18 Verletzten

Wie die Nachrichtenagentur außerdem meldete, waren zu Beginn einige Hundert der mehr als 8000 mitgereisten Kölner Fans auf eine Tribüne der Heimfans vorgedrungen. Der Polizeipräfektur zufolge gab es 32 Verletzte. Über 650 Polizisten sowie 600 Sicherheitsleute seien im Einsatz gewesen.

Laut Keller war die Informationslage allerdings undurchsichtiger: "Nach meinem Informationsstand, mit dem man sehr vorsichtig sein muss, sind zuerst Hooligans aus Nizza in unseren Fanblock eingedrungen." Zudem seien teilweise "Hooligans aus Paris" im Kölner Lager unterwegs gewesen. Die beteiligten Kölner Fans nahm Keller ins Visier. "Man muss dafür sorgen, dass diese Leute nie, nie wieder ins Stadion kommen, zumindest nicht in unseres."

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Der Klub und auch die Fans hatten zuvor tagelang dem Start in die Gruppenphase der Conference League entgegengefiebert, für den FC war es die Rückkehr auf die europäische Bühne nach fünf Jahren. Etwa 8000 Fans hatten Tickets für die Begegnung, rund 12.000 waren mitgereist und zogen schon mittags lautstark, aber friedlich durch die Stadt - machten sich dabei aber nicht nur Freunde.

Nizzas Bürgermeister Christian Estrosi twitterte am Nachmittag Bilder von Müllhaufen aus der Innenstadt, prangerte das "skandalöse Verhalten" der Gästefans an und kündigte an, dem FC die Rechnung für die Reinigung und eventuelle Reparaturen zu schicken.

Quelle: ntv.de, ara/sid

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