Fußball

Schande bei EM-Qualifikation Kroaten müssen Hakenkreuz erklären

Keine Fans, aber ein riesiges Hakenkreuz: Stadionmitarbeiter hatten in der Halbzeit versucht, das Nazi-Symbol zu entfernen - vergeblich.

Keine Fans, aber ein riesiges Hakenkreuz: Stadionmitarbeiter hatten in der Halbzeit versucht, das Nazi-Symbol zu entfernen - vergeblich.

(Foto: imago/Pixsell)

Das EM-Qualifikationsspiel zwischen Kroatien und Italien erhitzt die Gemüter. Wegen wiederholten Fehlverhaltens kroatischer Fans fand die Partie vor leeren Rängen statt. Doch damit nicht genug, sorgt auch noch ein Hakenkreuz für Aufregung.

Über allen sportlichen Themen in der Qualifikation zur Fußball-EM 2016 liegt der dunkle  Schatten eines Nazi-Skandals. In Split hatten kroatische Fans den Rasen für das Duell mit Italien (1:1) so präpariert, dass sich darauf ein viele Meter großes Hakenkreuz abzeichnete. Dennoch wurde das Spiel angepfiffen und live im TV in alle Welt übertragen.

Dem kroatischen Fußballverband HNS drohen nun erneut Konsequenzen. Die Polizei nahm nach der Partie Ermittlungen wegen des Vorfalls auf und sicherte Stücke der Spielfläche als Beweismittel. Der Verband bat derweil um Entschuldigung und kündigte Konsequenzen an. "Das ist eine Schande, nicht nur für den kroatischen Fußball, sondern für das ganze Land. Wir entschuldigen uns bei allen TV-Zuschauern, unseren Gästen aus Italien und den Spielern beider Mannschaften für das Nazi-Symbol auf dem Rasen", teilte HNS auf seiner Internetseite mit.

Auch der italienische Verband FIGC reagierte empört. "Es handelt sich um eine schandhafte Geste, wir werden beim kroatischen Verband protestieren", sagte FIGC-Präsident Carlo Tavecchio. Das Spiel hatte auf Entscheidung der Europäischen Fußball-Union (Uefa) vor leeren Rängen stattgefunden, weil kroatische Fans bereits im März gegen Norwegen rassistisch ausfällig geworden waren.

Nach den neuerlichen Vorfällen fürchten die Kroaten nun noch härtere Sanktionen bis hin zum Ausschluss aus der EM 2016 in Frankreich. "Der Unsinn von ein paar Idioten kostet uns die EURO", vermutete die Zeitung "24Sata". Eine Reaktion der Uefa steht noch aus. Sportlich indes sind die Kroaten durch das 1:1 gegen die Italiener weiter auf EM-Kurs. Sie führen mit zwei Punkten Vorsprung die Gruppe H vor dem viermaligen Weltmeister an.

Quelle: ntv.de, dsi/sid/dpa

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